Jahresbericht der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher ...
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tel«. Auch eine Reihe von für den<br />
Handverkauf wichtigen Veterinärpräparaten<br />
erhielten ausführliche<br />
Textinformationen.<br />
Pharmazeutische Stoffliste<br />
Hier erfolgte die Neuaufnahme und<br />
Charakterisierung zahlreicher neuer<br />
Stoffe mit Verwendung als allopathischer<br />
und/o<strong>der</strong> homöopathischer<br />
Wirkstoff, Hilfsstoff o<strong>der</strong><br />
Chemikalie.<br />
Die Vergabe von systematischen<br />
Bezeichnungen aus dem<br />
International Cosmetic Ingredient<br />
Dictionary (INCI; 12. Auflage 2008)<br />
für die kosmetisch verwendeten<br />
Stoffe wurde fortgeführt. Die aktuellen<br />
INN-Listen 66 und 67 sowie<br />
die vorgeschlagenen INN-Listen<br />
105 und 106 <strong>der</strong> WHO, Nachträge<br />
des 7. Europäischen Arzneibuchs,<br />
Aktualisierungen des Homöopathischen<br />
Arzneibuchs (HAB),<br />
des Deutschen Arzneibuchs (DAB),<br />
des Deutschen Arzneimittelcodex<br />
(DAC), <strong>der</strong> United States Pharmacopeia<br />
(USP) sowie des USP Dictionary<br />
of USAN (United States<br />
Adopted Names) wurden eingearbeitet.<br />
Des Weiteren wurden die<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verbotsliste 2012<br />
<strong>der</strong> World Anti-Doping Agency<br />
(WADA) eingepflegt ebenso wie die<br />
aktuelle Verschreibungsverordnung<br />
und die Betäubungsmittelverordnung.<br />
Neu im Modul Pharmazeutische<br />
Stoffliste: Arzneilich relevante<br />
Stoffe wurden definierten Fremdlisten<br />
wie Explosive Stoffe, PRIS-<br />
CUS-Liste und Schwangerschaftsgefährdende<br />
Stoffe zugeordnet.<br />
Rezeptur<br />
Wirkstoffdossiers<br />
Neue Wirkstoffdossiers gab es zu<br />
den neuen gentechnisch hergestellten<br />
Arzneistoffen, z. B. Denosumab,<br />
Golimumab und Ustekinumab.<br />
Bestehende Wirkstoffdossiers<br />
einiger Wirkstoffgruppen,<br />
z. B. Benzodiazepine und Diuretika,<br />
wurden aktualisiert. Zusätzlich<br />
erfolgte die Aufnahme von Stoffen<br />
mit neuem Wirkungsmechanismus,<br />
z. B. Roflumilast, sowie die Orphan<br />
Drugs Elthrombopaq und Amifampridin.<br />
Die aus AMK-Meldungen<br />
aktuell eingehenden Rückrufe (z. B.<br />
Buflomedil) und wichtige Nebenwirkungen<br />
wurden integriert. Betroffene<br />
Wirkstoffe wurden bezüglich<br />
<strong>der</strong> Zuordnung zur PRISCUS-<br />
Liste gekennzeichnet. Die Bearbeitung<br />
<strong>der</strong> Wirkstoffdossiers zu<br />
Arzneipflanzen anhand <strong>der</strong> Monografien<br />
<strong>der</strong> ESCOP (European Scientific<br />
Cooperative on Phytotherapy)<br />
2009 konnte abgeschlossen werden.<br />
Interaktionen<br />
Im Berichtszeitraum wurden 60<br />
neue Interaktionsmonografien in die<br />
<strong>ABDA</strong>-Datenbank aufgenommen,<br />
darunter auch die Wechselwirkungen<br />
neuer Arzneistoffe wie die <strong>der</strong><br />
bei Hepatitis C indizierten Virustatika<br />
Boceprevir (Victrelis ® ) und<br />
Telaprevir (Incivo ® ), des Reverse-<br />
Transkriptase-Hemmers Rilpivirin<br />
(Edurant ® , Eviplera ® ) sowie die<br />
<strong>der</strong> Proteinkinase-Hemmer Vemurafenib<br />
(Zelboraf ® ) und Vandetanib<br />
(Caprelsa ® ). Rund 220 Monografien<br />
des Gesamtbestandes von ca.<br />
Arzneimitteltherapiesicherheit und -information<br />
1.100 Monografien wurden aktualisiert.<br />
Einige Monografien wurden<br />
gelöscht, weil die betreffenden Arzneimittel<br />
nicht mehr im Verkehr<br />
sind (z. B. Mexiletin, Rimonabant,<br />
Sitaxentan) o<strong>der</strong> weil die beschriebene<br />
Wechselwirkung sich als wenig<br />
bedeutsam erwiesen hat. Im<br />
Oktober 2011 wurde die Aufnahme<br />
von Warnhinweisen zu QT-Zeit-verlängernden<br />
Eigenschaften <strong>der</strong> Serotonin-Reuptake-HemmerCitalopram<br />
(z. B. Cipramil ® ) und Escitalopram<br />
(Cipralex ® in die Produktinformationen<br />
angekündigt. Dazu gehören<br />
auch die Wechselwirkungen<br />
mit an<strong>der</strong>en Arzneistoffen, die eine<br />
QT-Intervall-Verlängerung bewirken;<br />
<strong>der</strong>en gleichzeitige Anwendung ist<br />
kontraindiziert. Diese Interaktionen<br />
wurden umgehend für die <strong>ABDA</strong>-<br />
Datenbank erfasst.<br />
Seit Mitte 2011 finden im Interaktionsmodul<br />
sukzessive relevante<br />
Nahrungsergänzungsmittel Berücksichtigung.<br />
Im Februar 2012<br />
informierte das Bundesinstitut für<br />
Risikobewertung über Risiken von<br />
Nahrungsergänzungen mit Glucosamin:<br />
Bei gleichzeitiger Behandlung<br />
mit oralen Antikoagulanzien und<br />
Glucosamin ist eine erhöhte Blutungsgefahr<br />
nicht auszuschließen mit<br />
<strong>der</strong> Folge, dass in diesem Fall die<br />
Gerinnungsparameter beson<strong>der</strong>s<br />
sorgfältig überwacht werden müssen.<br />
Diese Interaktion für Glucosamin-haltige<br />
Arzneimittel – in <strong>der</strong><br />
<strong>ABDA</strong>-Datenbank bereits seit 2008<br />
enthalten – konnte so 2011 auch mit<br />
den Glucosamin-haltigen Nahrungsergänzungen<br />
verknüpft werden.<br />
C•A•V•E<br />
Neben <strong>der</strong> Aufnahme von neu in<br />
den Markt gekommenen Fertigarzneimitteln<br />
wurde <strong>der</strong> vorhandene<br />
Bestand inhaltlich überarbei-<br />
tet sowie entsprechende Auflagen<br />
<strong>der</strong> Zulassungsbehörden ergänzt.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Gruppen <strong>der</strong> Antihypertonika<br />
und <strong>der</strong> HIV-Präparate<br />
fanden dabei Berücksichtigung.<br />
Auch Phytotherapeutika und<br />
zugelassene Homöopathika wurden<br />
durchgesehen. Die Warnhinweise<br />
zu Hilfsstoffen wurden um<br />
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