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In meiner über 30-jährigen<br />
Motorradkarriere gab es<br />
genau zwei Maschinen, die<br />
ich bereits nach nur wenigen<br />
Wochen wieder verkauft habe: Die eine<br />
war eine zweitaktende 125er-Wettbewerbs-Enduro<br />
von KTM, die andere ein<br />
Viertakt-Single in Gestalt der Yamaha SRX<br />
600. Beides waren absolute Fehlkäufe, und<br />
beiden Motorrädern bin ich dafür nicht<br />
böse, denn der Fehler lag eindeutig bei mir.<br />
Das nur unter brüllend lautem Zweitakt-Ge-<br />
Fahrbericht<br />
690 DUKE<br />
Der Herzog lernt Manieren!<br />
plärre nutzbare Drehzahlband<br />
von gefühlten 500/min bei der<br />
einen und die überhaupt nicht zum<br />
schicken Äußeren passenden Trägheit<br />
der anderen sorgten dafür, dass das Thema<br />
Einzylinder für meinen privaten Fuhrpark zukünftig<br />
keins mehr war. Das war Scheitern mit<br />
Ansagen. Fortan bestimmten Zweizylinder<br />
meine Begehrlichkeiten, gern in Boxer- oder<br />
großvolumiger V-Form. Durchaus kultivierte<br />
und trotzdem angenehm kräftige Singles vom<br />
Schlage einer BMW G 650 schafften es zwar<br />
immer wieder, meine Eintopf-Abneigung nicht<br />
in grundsätzlichen Hass umschlagen zu lassen,<br />
aber ein großer Einzylinder-Freund würde ich in<br />
diesem Leben nicht mehr werden. Dachte ich<br />
zumindest.<br />
Tja, und dann kommt ausgerechnet KTM<br />
daher und beweist, dass ein Einzylinder extrem<br />
kräftig und trotzdem absolut alltagstauglich<br />
sein kann, dass so ein Single für völlig<br />
normale und gnadenlos verschärfte Fahrweise gleichermaßen<br />
taugt. Nicht zu glauben: KTM! Die Verfechter<br />
purer Unvernunft, der<br />
Hersteller zweirädriger Kompromisslosigkeit,<br />
die österreichische<br />
Spaß-Manufaktur<br />
– ausgerechnet von diesen<br />
Durchgeknallten soll ein<br />
Eintopf angerührt worden<br />
sein, der Mehrzylinder-Fans<br />
zum Menüwechsel bewegen könnte? Gemach,<br />
zwar haben die Öschis nach eigenem Bekunden rund 90<br />
Prozent der Duke komplett neu konstruiert, aber als Basis<br />
für die vierte Auflage des „Herzogs“ dient ein guter Bekannter:
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