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der Papiere zu verteilen. Wer mit dem Motorrad<br />
das Abenteuer in Lateinamerika<br />
sucht, dem könnten die Grenzübergänge<br />
schon reichen. Wir verlassen uns nicht<br />
auf die Grenzübergänge und folgen einer<br />
der typischen roten Lateritpisten mitten in<br />
eines der größten Sumpfgebiete Latein-<br />
Wie bekommen wir die 500 kg<br />
in die Vertikale?<br />
amerikas. Vor drei Tagen haben wir den<br />
Hinweis bekommen, die Esteros de Ibera,<br />
welche an der Fülle von Fauna und Flora<br />
nur schwer zu überbieten sind, zu besuchen.<br />
Noch ist der rote Boden fest und einfach<br />
zu fahren, die Piste erinnert eher an<br />
einen guten Forstweg bevor sie plötzlich<br />
endend in einem Sand-Dünen-Lehmweg<br />
von Kühen belagert wird. Auch die Hufe<br />
der Kühe tragen ihres dazu bei, dass die<br />
Piste einen Offroad ähnlichen Charakter<br />
erhält. Wir befinden uns nun auf dem Privatland<br />
der verschiedenen Estancia, die<br />
wir queren müssen um an das Ziel zu<br />
kommen. Nur, wo ist unser Ziel? Geschätzte<br />
80 km vor dem Ziel bockt die<br />
Honda, lässt sich nach einem Stop nicht<br />
mehr starten. Außer der Zündung geht<br />
nichts mehr bei 45° Celsius inmitten der<br />
grünen Pampa. Die letzte Siedlung liegt<br />
Africa Twin 45<br />
Kilometer hinter uns, an Hilfe ist nicht zu<br />
denken. Wir haben Glück, uns gerade auf<br />
einem festen Stück der Piste zu befinden<br />
um so die Maschine mit all unsere Kräften<br />
angeschoben zubekommen.<br />
Bei der Weiterfahrt verschlechtert sich<br />
der Pfad auf dramatische Weise in eine<br />
Uruguay - Wildes Camp<br />
Schlammpiste in der auch die Kühe ihren<br />
Spaß haben. Mit dem Motto „Geschwindigkeit<br />
gleich Sicherheit“ setzen wir die<br />
Fahrt fort ohne mit den Rindern zu kollidieren.<br />
Die absolut schwierigen Verhält-<br />
nisse der Piste bringen uns an den Rand<br />
der Verzweiflung, führen uns bis an die<br />
Grenze von Mensch und Maschine. In<br />
einer weiten nicht einsehbaren Schlammpiste<br />
versagt die Konzentration, was dazu<br />
führt, dass wir uns in der horizontalen im<br />
Strassengraben wieder finden. Nur durch<br />
ein Wunder bekommen wir die Honda mit<br />
laufendem Motor wieder zurück auf die<br />
Bahn. Die Schlammpiste zeichnet jedoch<br />
den weiteren Weg, wobei wir gerade einmal<br />
die Hälfte der Stecke hinter uns<br />
haben. Dazu kommt der unklare technische<br />
Zustand des Krads. Für heute brechen<br />
wir die Tour ab. Erst unter<br />
Zuhilfenahme eines Jeeps können wir in<br />
weiteren zwei Tagen das Ziel erreichen.<br />
Mit dem, was wir in der fast noch unberührten<br />
Wildnis der Esteros erleben werden,<br />
hat sich aller Kampf gelohnt. Noch<br />
viele Kilometer legen wir auf solchen Pisten<br />
zurück, um mit der Africa Twin an die