Bewältigung von Personalentlassungen durch Gestaltung ... - EconBiz
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2.3 Arbeitsmarktdynamik<br />
2.3.1 Arbeitsmarktsegmentation - Schließung<br />
In diesem Abschnitt wird auf einen weiteren Faktor, die Arbeitsmarktsegmentation,<br />
eingegangen. Dieser Faktor beeinflußt wesentlich die Folgewirkungen <strong>von</strong> Betriebsstillegungen<br />
bzw. Massenentlassungen. Es folgen zunächst, um ein besseres Verständnis<br />
<strong>von</strong> Arbeitsmarktsegmentation und institutionellen Teilarbeitsmärkten zu bekommen,<br />
deren Definitionen.<br />
Arbeitsmarktsegmentation wird nach Sengenberger folgendermaßen definiert:<br />
„Leitvorstellung der Segmentation ist, daß sich der Gesamtarbeitsmarkt in eine Reihe<br />
<strong>von</strong> Teilmärkten aufgliedert, die eine innere Struktur aufweisen, mehr oder weniger<br />
gegeneinander abgeschirmt sind, möglicherweise auch mit unterschiedlichen Anpassungsformen<br />
und -instrumenten verknüpft sind und unterschiedliche Einkommens- und Beschäftigungschancen<br />
aufweisen. Die Arbeitskräfte, die Arbeitsplätze oder beide sind nicht<br />
als homogene Menge zu betrachten, bei denen jeder gegen jeden substituierbar ist und<br />
jeder gegen jeden konkurriert. Vielmehr ist der Austausch <strong>von</strong> Arbeitskräften zwischen<br />
den Teilmärkten eingeschränkt“ (Sengenberger 1987, S. 52).<br />
Man kann <strong>von</strong> institutionellen Teilarbeitsmärkten sprechen, wenn in der Teilung des<br />
Arbeitsmarktes in unterschiedlich geartete Teilmärkte und der Einschränkung des<br />
Arbeitskräfteaustausches zwischen ihnen eine gewisse Stabilität und Dauerhaftigkeit zu<br />
erkennen ist. Dieses ist um so stärker ausgeprägt, je intensiver und verbindlicher die<br />
Aufgliederung des Arbeitsmarktes <strong>durch</strong> institutionalisierte Regeln festgelegt ist. Das<br />
Konzept des institutionellen Teilarbeitsmarktes geht also da<strong>von</strong> aus, daß nicht marktgesteuerte<br />
Allokationsprozesse und individuelle Vorlieben <strong>von</strong> Arbeitgebern und Arbeitnehmern,<br />
sondern institutionalisierte Regeln den Arbeitsmarktprozeß dominieren und<br />
steuern (vgl. Sengenberger 1987, S. 54).<br />
Im folgenden werden die drei unterschiedlichen Bedeutungen <strong>von</strong> Segmentation,<br />
Differenzierung nach dem Anpassungsmodus (1), dauerhafte Ungleichheit der Arbeitsmarktchancen<br />
(2) und kontinuierliche versus diskontinuierliche Differenzierung (3), kurz<br />
skizziert und die für den österreichischen und deutschen Arbeitsmarkt relevanten Befunde<br />
dargestellt:<br />
(1) Differenzierung nach dem Anpassungsmodus (= Heterogenität)<br />
Der Segmentationsansatz behauptet, „daß nicht ein, sondern mehrere Anpassungsmodi<br />
im Arbeitsmarkt koexistieren - d.h. verschiedenartige Typen <strong>von</strong> Teilarbeitsmärkten mit<br />
jeweils unterschiedlichen Organisationsmustern der Qualifizierung, Allokation und Entlohnung<br />
<strong>von</strong> Arbeitskraft und unterschiedlichen Weisen der Vermittlung <strong>von</strong> Arbeitgeber-<br />
und Arbeitnehmerinteressen“ (Sengenberger 1987, S. 55).<br />
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