www.dstg-baden.de Bezirksverband Württemberg
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dass die Vertreter <strong>de</strong>r OFD eingestehen<br />
mussten, dies im Vorjahr einfach unterschätzt<br />
zu haben. Auf wenig Gegenliebe<br />
stieß auch die Entscheidung <strong>de</strong>r OFD,<br />
für 2011 und die kommen<strong>de</strong>n Jahre<br />
keine Erklärungsvordrucke mehr zu versen<strong>de</strong>n.<br />
Hier kommt zusätzlicher Stress<br />
auf die Beschäftigten – insbeson<strong>de</strong>re in<br />
<strong>de</strong>r ZIA – zu.<br />
Nach wie vor kritisch stehen die Personalräte<br />
<strong>de</strong>r „Zielvereinbarung zwischen<br />
<strong>de</strong>r OFD und <strong>de</strong>n Finanzämtern“<br />
– insbeson<strong>de</strong>re seit <strong>de</strong>r Einführung von<br />
„KONSENS I“ –gegenüber.<br />
Damit war man bei <strong>de</strong>m Besprechungspunkt<br />
angelangt, <strong>de</strong>r die Gemüter am<br />
meisten erhitzte und wo es nun so richtig<br />
zur Sache ging.<br />
Die Personalratsvorsitzen<strong>de</strong>n kritisierten<br />
in erster Linie die Öffentlichkeitsarbeit<br />
und die mangeln<strong>de</strong> Rücken<strong>de</strong>ckung<br />
1. Die Zeit kurz vor <strong>de</strong>r<br />
KONSENS-Umstellung<br />
Erinnern wir uns kurz an die Situation<br />
in <strong>de</strong>n Veranlagungsbezirken vor KON-<br />
SENS. Bereits En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2009<br />
war das Hauptthema die „Grenzwertige<br />
Arbeitsbelastung in <strong>de</strong>n Finanzämtern“.<br />
Der damalige HPR-Vorsitzen<strong>de</strong>, Kollege<br />
Franz Riß, teilte <strong>de</strong>n Personalräten<br />
mit Schreiben vom 30.11.2009 u.a. folgen<strong>de</strong>s<br />
mit:<br />
„Es wur<strong>de</strong> eingangs die Gelegenheit<br />
genutzt, <strong>de</strong>m anwesen<strong>de</strong>n Unternehmensmanagement<br />
nochmals in eindringlichen<br />
Worten die belasten<strong>de</strong>,<br />
ja teilweise bedrücken<strong>de</strong> Arbeitssituation<br />
in <strong>de</strong>n Finanzämtern – ins<br />
beson<strong>de</strong>re am Beispiel <strong>de</strong>r Veran-<br />
seitens <strong>de</strong>r OFD. Oberfi nanzpräsi<strong>de</strong>ntin<br />
Heck bedauerte, dass die drei Presseerklärungen<br />
<strong>de</strong>r OFD von <strong>de</strong>n Zeitungen<br />
verfälscht wie<strong>de</strong>r gegeben wur<strong>de</strong>n, worauf<br />
sie keinen Einfl uss habe.<br />
Die Personalvertreter ver<strong>de</strong>utlichten <strong>de</strong>n<br />
OFD-Vertretern, dass sich viele veranlagen<strong>de</strong><br />
Mitarbeiter allein gelassen fühlen<br />
und die Beschwer<strong>de</strong>n über die verspätete<br />
Bearbeitung erheblich zunehmen.<br />
Die gute Absicht <strong>de</strong>r OFD wer<strong>de</strong> zwar<br />
anerkannt, aber käme bei <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />
nicht richtig an.<br />
Kein Verständnis hatten die Personalratsvorsitzen<strong>de</strong>n<br />
für die erstmals restriktive<br />
Handhabung <strong>de</strong>r Beurlaubungs -<br />
möglichkeiten für die Prüfungsabsolventen<br />
<strong>de</strong>s mittleren Dienstes zur Nachholung<br />
<strong>de</strong>r Fachhochschulreife. Dies<br />
wirke sich gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Prüfungsbesten<br />
negativ auf das Image <strong>de</strong>r Steuerverwaltung<br />
aus.<br />
Eine etwas an<strong>de</strong>re<br />
KONSENS-Betrachtung<br />
lagungsbezirke – <strong>de</strong>utlich vor Augen<br />
zu führen. Untermauert wur<strong>de</strong> diese<br />
Situationsbeschreibung mit Ergebnissen<br />
sowohl aus HPR-eigenen Umfragen,<br />
<strong>de</strong>r breiten Meinungsbildung<br />
und eigenen Praxiserfahrungen <strong>de</strong>r<br />
Personalvertretungen in <strong>de</strong>n Finanzämtern<br />
als auch und insbeson<strong>de</strong>re<br />
aus <strong>de</strong>n Ergebnissen – hier vor allem<br />
aus <strong>de</strong>n Freitexten – <strong>de</strong>r offi ziellen<br />
elektronischen Mitarbeiterbefragung<br />
En<strong>de</strong> 2008 <strong>de</strong>r Verwaltung selbst.<br />
Bei <strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>r Themen war die zur<br />
Verfügung stehen<strong>de</strong> Zeit wie<strong>de</strong>r sehr<br />
knapp bemessen und lei<strong>de</strong>r musste sich<br />
die Führungsriege <strong>de</strong>r OFD vorzeitig<br />
verabschie<strong>de</strong>n, weil am Nachmittag Ministerialdirektor<br />
Leidig seinen Antrittsbesuch<br />
angekündigt hatte.<br />
Nach <strong>de</strong>m Mittagessen informierte Kollege<br />
Christian Schönnenbeck die Personalvertreter<br />
umfassend über <strong>de</strong>n Sachstand<br />
<strong>de</strong>r Einführung von KONSENS<br />
I aus Sicht <strong>de</strong>r EDV und ging auf die<br />
Missstän<strong>de</strong> und Programmprobleme sowie<br />
<strong>de</strong>n weiteren Schulungsbedarf und<br />
-umfang ein.<br />
In <strong>de</strong>r Hoffnung, dass die Oberfi nanzpräsi<strong>de</strong>ntin<br />
und ihr Team für die nächste<br />
ÖPR-Info am 26. und 27. September<br />
2012 im „Hohenwart Forum“ mehr Zeit<br />
einplanen, schloss <strong>de</strong>r BPR-Vorsitzen<strong>de</strong><br />
Markus Scholl die rundum gelungene<br />
Veranstaltung (G.H.).<br />
Dem OFD-seitigen Einwand, aus <strong>de</strong>r<br />
Fallzahlentwicklung ließe sich keine<br />
ein<strong>de</strong>utige Belastungszunahme diagnostizieren,<br />
konnte – gestützt auf<br />
die große Untersuchung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>srechnungshofs<br />
und konkrete Einzelbeispiele<br />
– entgegenhalten wer<strong>de</strong>n,<br />
dass die Fallzahlen im Veranlagungsbereich<br />
nur einen unzureichen<strong>de</strong>n<br />
Einblick in die wahre Gesamtbelastung<br />
geben, wo doch die vielfältigsten<br />
Son<strong>de</strong>r- und Zusatzaufgaben <strong>de</strong>n<br />
Kolleginnen und Kollegen gera<strong>de</strong><br />
auf <strong>de</strong>n V-Bezirken <strong>de</strong>n Eindruck<br />
vermitteln, sie seien <strong>de</strong>r allzuständige<br />
Müllabla<strong>de</strong>platz <strong>de</strong>r Finanzverwaltung.<br />
Eine objektive Messung <strong>de</strong>r<br />
Gesamtbelastung fi n<strong>de</strong>t ja nicht einmal<br />
in Ansätzen statt.“