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Fremde Haut - Lespress

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22<br />

CHAKA KHAN<br />

KEELY SMITH<br />

DEBBY BOONE<br />

kling und klang<br />

FEAT. THE LONDON SYMPHONY ORCHESTRA: CLASSIKAHN<br />

Earthsong (Import-CD)<br />

„I’m every Woman“ war einer ihrer Hits in den achtziger Jahren, der erst so richtig bekannt wurde durch das Remake<br />

von Whitney Houston in den Neunzigern. Leider, leider war es Chaka Khan nie vergönnt, den absoluten Hit direkt<br />

zu landen. Dabei kann die Dame so wahnsinnig viel, dass jede Durchschnittssängerin im Genrespektrum Pop-Rock-<br />

Soul-Jazz sofort Ihr Notenbüchlein (wenn sie es denn überhaupt lesen kann) sofort zuklappen müsste, um fürderhin<br />

zu schweigen und sich einen anderen Job zu besorgen. Allein die Wahnsinnsoktavsprünge Chaka Khans sind - in<br />

welchem Song auch immer - das Zuhören wert. Nun hat sich Chaka Khan mit ihrem aktuellen Album ein wenig von<br />

Pop-Versuchen abgewandt und sich Jazz-Klassikern gewidmet, mit denen sie nach eigener Aussage groß geworden<br />

ist. Das Ergebnis ist nicht nur für Fans umwerfend. Schließlich begleitet hier nicht ein Plastikorchester mit allerlei<br />

lustigen Features aus dem Studio die Sängerin, sondern das London Symphony Orchestra. Es ist schon erstaunlich,<br />

dass Chaka Khan selbst so abgenudelten Jazz-Songs wie „Crazy“ (kennen Sie spätestens auch aus „Desert Hearts“)<br />

oder „Stormy Weather“ immer noch eine eigene ‘Note’ zu geben weiß. Und spätestens bei Interpretationen von<br />

„Goldfinger“ oder „Diamonds Are Forever“ kann man sich Chaka Khan auch sehr, sehr gut als Sängerin des nächsten<br />

Bond-Films vorstellen.<br />

Unbedingt reinhören!<br />

❤❤❤❤❤❤<br />

ufa<br />

VEGAS 58 - TODAY<br />

Concord Music<br />

Keely Smith, Jahrgang 1932 (!) gehört zu den hierzulande leider nicht so bekannten Diven des Jazz. Gemeinsam mit<br />

ihrem Partner Louis Prima war sie ein Top-Act im Las-Vegas der Fünfziger; die beiden traten bis zu fünf Mal an<br />

einem Tag in der legendären Sahara’s Casbar Lounge auf, und im Publikum saßen Celebrities wie Frank Sinatra,<br />

Dean Martin, Sammy Davis, Jr., Spencer Tracy, Gary Cooper, Natalie Wood oder auch der junge damals noch Senator<br />

J.F. Kennedy. In Erinnerung an ihren 1978 verstorbenen Partner entstand das Programm „Vegas 58 -Today“,<br />

das im New Yorker Feinstein’s aufgenommen wurde. Die Live-Aufnahme ist technisch und atmosphärisch wunderbar<br />

gelungen; Keely Smith singt immer noch voller Esprit und mit einer Verve, dass man sich beim Zuhören<br />

wünscht, dabei gewesen zu sein. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat allerdings auch die Begleitband mit einer<br />

fetzig aufspielenden Bläsersection und dem sagenhaften Drummer Joe Cucozzo. Live-Musik at ist best!<br />

❤❤❤❤❤❤<br />

ufa<br />

REFLECTIONS OF ROSEMARY<br />

Concord Records<br />

Ihren ersten Hit hatte Debby Boone, eine Tochter von Pat Boone, bereits 1978 mit „You Light Up My Life“; die<br />

Platte wurde übrigens vier Millionen Mal verkauft, ohne dass Debby Boone (nach eigener Aussage) auch nur einen<br />

Penny daran verdiente. Pech im Spiel, Glück in der Liebe: Debby Boone heiratete zwei Jahre später Gabriel Ferrer,<br />

den Sohn der legendären Sängerin Rosemary Clooney, mit der sie sich nicht nur musikalisch ausgezeichnet verstand.<br />

Als Rosemary Clooney 2002 starb, vererbte sie ihrer Schwiegertochter all ihre musikalischen Arrangements. Und<br />

so entstand nun das Album „Reflections of Rosemary“, das zum Glück so gar nicht kitschig daher kommt, sondern<br />

durch die eigenen Interpretationen von Debby Boone ähnlich beeindruckend ist wie das 2003 erschienene Album<br />

und Rosemary Clooney gewidmete Album von Bette Midler. Sehr charmant erzählt gibt es zu jedem Song im Booklet<br />

eine kleine Geschichte oder eine Erinnerung aus dem Leben von Clooney. Und als kleine Überraschung zum<br />

Schluss einen hidden Track, auf dem Clooney selbst noch einmal ganz privat und a capella zu hören ist.<br />

Ein ruhiges, aber schönes Album, das die Qualitäten einer inzwischen ja nun erwachsenen Debby Boone zeigt und<br />

hoffen lässt auf mehr; nicht also nur etwas für Rosemary-Clooney -Fans.<br />

❤❤❤❤❤❤<br />

ufa<br />

lespress ❘ oktober 2005

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