Testbericht VOICE Award 2009 - VOICE Days plus
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TESTBERICHT <strong>2009</strong> VERS. 1.0 © MIND | STRATECO | DFKI<br />
C Aus der Praxis lernen – Erfolgsfaktoren und Stolpersteine<br />
C.1 Das Betreiberinterview<br />
Der Wettbewerb um den <strong>VOICE</strong> <strong>Award</strong> ermittelt nicht nur die besten deutschsprachigen<br />
Anwendungen, sondern fördert überdies ein strukturiertes, kontinuierliches Benchmarking. Um<br />
Erfolgspotenziale in Form von Best Practices identifizieren zu können, ist es entscheidend,<br />
nachvollziehbare Key Performance Indikatoren aufzustellen. Diese Kennzahlen sind seit der ersten<br />
Ausschreibung des <strong>VOICE</strong> <strong>Award</strong> im Jahr 2004 für mittlerweile mehr als 200 Sprachdialogsysteme<br />
erhoben und veröffentlicht worden.<br />
Um den diesjährigen „Oskar der Sprachtechnologiebranche“ konkurrierten knapp 20<br />
sprachgesteuerte Dienste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die folgenden Analysen<br />
sind Ergebnis der Telefoninterviews, die mit allen Bewerbern von Juni bis Juli <strong>2009</strong> geführt<br />
wurden.<br />
Technische Leistungsmerkmale<br />
Hochleistungssysteme meist auf Hostingbasis dominieren<br />
Betrachtet wird das potenziell zu bewältigende Anrufer-Aufkommen, denn die Anzahl der Ports<br />
bzw. der Leitungen gibt an, wie viele Anrufe die Sprachapplikation gleichzeitig beantworten kann.<br />
Gegenüber den Vorjahren ist die Kapazität der Sprachdialogsysteme weiter deutlich gestiegen.<br />
Sie verfügen im Durchschnitt über 750 Ports, 15 mal so viele wie in 2005.<br />
Allein die Betriebsplattform des Deutsche Telekom Sprachportal verzeichnet täglich mehr als<br />
200.000 Anrufe. Der hohe Durchschnittswert lässt sich durch die Dominanz gehosteter Lösungen<br />
erklären. Diese können in der Regel dynamisch auf 500 Ports und mehr zugreifen, unabhängig<br />
davon, ob das tatsächliche Anrufervolumen die hohe Kapazität rechtfertigt.<br />
Fazit: Die Betreiber von Sprachapplikationen stellen eine beeindruckende Anzahl an Ports auf<br />
Abruf bereit. Alle Plattformen sind auf Wachstum ausgelegt. Großsysteme dominieren. Der<br />
Hosting Trend setzt sich fort.<br />
NLU hat sich zum Standard bei Spracherkennern etabliert<br />
Die technischen Eigenschaften der verwendeten Spracherkenner geben Aufschluss über den<br />
Entwicklungsstand und die Qualität der Sprachapplikation auch hinsichtlich der<br />
Benutzerfreundlichkeit.<br />
Die Spracherkennung verzeichnet die erkennbar stärkste technische Entwicklung. Der Anteil von<br />
Natural Language Understanding (NLU) ist bei den <strong>VOICE</strong> <strong>Award</strong>-Teilnehmern <strong>2009</strong> mit 46<br />
Prozent fast doppelt so hoch wie in 2005 (27 %). NLU-Spracherkenner ermöglichen es dem<br />
Anrufer, sein Anliegen in ganzen Sätzen zu formulieren und führen ihn dementsprechend schnell<br />
ans Ziel. Die Einzelwort-Erkennung wird lediglich in jedem zehnten System verwendet.<br />
Den Modernisierungsschub realisierten etliche Portal-Betreiber durch Upgrades. Neue Systeme<br />
setzen generell auf State of the Art-Spracherkenner. Zudem sind die Auskunfts- und Self Service-<br />
Portale so komplex, dass der Einsatz von Multislot-Verfahren für ein besseres Verständnis der<br />
Anrufer-Anliegen geboten scheint. Standard der meisten Hosting-Anwendungen sind nach wie vor<br />
Verbundwort-Erkenner.<br />
Fazit: Die Sprachsysteme der zweiten Generation haben ihre Vorgänger weitgehend abgelöst.<br />
NLU-Spracherkenner etablieren sich als Standard.<br />
<strong>Testbericht</strong> <strong>VOICE</strong> <strong>Award</strong> <strong>2009</strong>.doc Seite 21 von 66 Nr. 1005301