Testbericht VOICE Award 2009 - VOICE Days plus
Testbericht VOICE Award 2009 - VOICE Days plus
Testbericht VOICE Award 2009 - VOICE Days plus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
TESTBERICHT <strong>2009</strong> VERS. 1.0 © MIND | STRATECO | DFKI<br />
Einige Laien vermissten die explizit gegebene Möglichkeit, das Vorlesen einer Liste mit einem<br />
Befehl abzubrechen. Intuitiv probierten sie es mit Befehlen wie “Abbruch” oder “Hauptmenü”, die<br />
jedoch häufig nicht die gewünschte Wirkung erzielten. Die explizite Nennung eines Abbruch-<br />
Befehls neben den anderen Navigationsbefehlen könnte eine Lösung sein.<br />
Aufforderungen zu freier Eingabe<br />
Wie bereits im Vorjahr wird der Anrufer auch in diesem Jahr oft aufgefordert, eine freie<br />
sprachliche Eingabe zu machen. Eine offene Eingabeaufforderung wie “Was kann ich für Sie tun?”<br />
überraschte einige Laientester zunächst, aber im Allgemeinen gewöhnten sie sich schnell an<br />
derartige freie Dialoge.<br />
Allerdings wurde gelegentlich der Wunsch geäußert, dass das System ein paar Beispiele für<br />
mögliche Äußerungen vorgibt - zumindest im Fall eines Noinputs, wenn der Anrufer nicht gleich<br />
etwas sagt.<br />
Ungewöhnliche Menüs<br />
Die häufigste Möglichkeit, dem Anrufer anzudeuten, was er sagen kann, stellen immer noch<br />
Menüs dar. Meistens nehmen die Menüs eine der vertrauten Formen an, aber es kommt dieses<br />
Jahr eine interessante Variante vor: Deutsche Bank: Voice Portal gibt regelmäßig Aufforderungen<br />
der Form “Wenn A gilt, sagen Sie B; wenn C gilt, sagen Sie D” (z.B. “Gehören Sie bereits zu<br />
unseren Kunden, sagen Sie bitte ‘Service’; sind Sie noch kein Kunde der Deutschen Bank, sagen<br />
Sie bitte ‘Information’”). Diese Menüform ist von der Struktur her ähnlich wie die Nennung von<br />
Ziffern (“Wenn A gilt, drucken Sie die 1; ...”), aber der Anrufer muss sich statt einer Ziffer ein<br />
zusätzliches Wort merken. Ein Vorteil ist wohl, dass das zu sprechende Wort bereits andeutet,<br />
was das System als Reaktion auf die Eingabe machen wird. Die Vor- und Nachteile dieses<br />
Menütyps scheinen Diskussion zu verdienen.<br />
Nicht zureichende Umschreibung der Form einer Eingabe<br />
Es kommt gelegentlich vor, dass ein System die Eingabemöglichkeiten nicht ausreichend erklärt.<br />
Der Anrufer macht die Angabe dann in einer naheliegenden Weise, die aber abgelehnt wird.<br />
Beispielsweise erwartet eines der teilnehmenden Systeme vermeintlich die Eingabe eines Datums.<br />
Da jedoch ohnehin nur ein Datum innerhalb der kommenden Woche angegeben werden kann,<br />
erwartet das System schlicht die Eingabe des Wochentages. Eine Angabe wie “10. August” wird<br />
nicht verstanden.<br />
In einem Quiz-System, das zu jeder Frage vier Antworten mit den Buchstaben “A”, “B”, “C” und<br />
“D” anbietet, bleibt unklar, ob der Buchstabe der richtigen Antwort oder die Antwort selbst<br />
genannt werden soll. Nur der Buchstabe jedoch wird richtig verstanden. Solche Probleme<br />
könnten durch eine kurze Aussage über die erwartete Form der Eingabe vermieden werden.<br />
Effektivität der Bedienung<br />
Vermeidung von Wiederholungen<br />
Eine häufig geäußerte Beschwerde, auch bei den Laientestern, betrifft die Länge der Prompts Bei<br />
vielen Systemen werden verständlicherweise ausführliche Hinweise gegeben und zahlreiche<br />
Bestätigungen erbeten, um Missverständnissen und Fehlern vorzubeugen. Diese Maßnahmen sind<br />
wohl zu einem großen Teil unvermeidlich, könnten aber gelegentlich beschränkt werden, wenn es<br />
sich um Wiederholungen handelt. Die Wiederholung einer wortreichen Erklärung ruft häufig<br />
Beschwerden hervor, weil die Ausführlichkeit dann nicht mehr erforderlich ist und weil das Hören<br />
genau der gleichen Worte irritiert. Wo es praktisch möglich ist, sollte also versucht werden,<br />
wortreiche Wiederholungen langer Systemäußerungen zu vermeiden.<br />
Das System ABDA: 22833 Apotheken-Notdienstfinder wendet dieses Prinzip sogar über Dialoge<br />
hinweg an: Die einleitende Erläuterung am Anfang des Dialogs wird kürzer, wenn der Anrufer ein<br />
zweites Mal von der gleichen Nummer aus anruft.<br />
<strong>Testbericht</strong> <strong>VOICE</strong> <strong>Award</strong> <strong>2009</strong>.doc Seite 27 von 66 Nr. 1005301