hassia Waldler - Verband Deutscher Mineralbrunnen

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112 Ausschuss für Betriebswirtschaft Ausschuss für Betriebswirtschaft tagte in Aachen Nachdem Hans-Günter Radermacher 21 Jahre den Vorsitz des Ausschusses für Betriebswirtschaft innehatte, lud er seine „Mitstreiter“ am 9. und 10. Mai 2012 nach Aachen ein, um sich dort gleichzeitig als Vorsitzender zu verabschieden. Radermacher ist nicht mehr im operativen Geschäft tätig und sah es daher als folgerichtig an, den Ausschussvorsitz abzugeben. Prinzip, Perfektion und Ehrgeiz bestimmten – und das immer noch – sein Handeln. Zum Abschied hatte er ein ganz besonderes Rahmenprogramm geplant, unterstützt von seiner langjährigen Assistentin Loredana Morgano. Es begann mit einem Besuch beim „Nachbarn“ des Aachener Kaiserbrunnens, der bekannten Firma Zentis, die seit 1893 in Privatbesitz der Gründerfamilie ist. Zentis ist eines der in Europa führenden Unternehmen für Fruchtverarbeitung und beliefert große Joghurthersteller. Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung gab es beeindruckende Einblicke, wie komplex die Herstellung von Fruchtzubereitungen und Konfitüren ist. Das Werk am Firmensitz – mit einer starken Exportquote und weiteren Produktionsstätten im Ausland – beschäftigt ca. 1.000 Mitarbeiter. Weiter ging es zum Ludwig Forum für Internationale Kunst. Hier erwartete den Ausschuss eine höchst interessante Führung zu einigen Highlights der zeitgenössischen Kunst, von der amerikanischen Pop-Art über die 1980er und 1990er Jahre bis zur Gegenwart. Zu den berühmtesten Stücken gehören dabei die „Supermarket Lady“ von Duane Hanson, die überlebensgroße Holzskulptur „Jeff und Ilona made in Heaven“ von Jeff Koons und Roy Lichtensteins blonde Comic-Schönheit von 1963 – allesamt Marksteine der Kunstgeschichte. Am Abend gab es dann Gelegenheit, die geographisch gesehen westlichste Stadt Deutschlands näher kennenzulernen. Aachen als Badestadt mit den heilenden Quellen, Karl der Große, Aachener Dom, Aachener Printen – die Stadt ist reich an historischen Schätzen und jährlich wiederkehrenden kulturellen Veranstaltungen, wie das CHIO (Weltfest des Pferdesports), Internationale Karlspreis-Verlei- Der Mineralbrunnen 04 | 2012 hung und zu Karneval die Verleihung des Ordens „Wider den tierischen Ernst". Aber auch die eigentliche Ausschussarbeit kam nicht zu kurz. Zu Beginn der Sitzung übergab Radermacher das Ruder an Joachim Schwarz, Geschäftsführer Gerolsteiner Brunnen, der von der VDM-Mitgliederversammlung am 24. April 2012 als neuer Vorsitzender des Ausschusses für Betriebswirtschaft berufen wurde. Die Tagungsordnung umfaßte Verpackungsfragen, steuerliche Fragen und den Betriebevergleich. Weitere Schwerpunkte der Diskussion bildeten die kommenden VDM-Unternehmertage und eine Präsentation des Vorstandssprechers des Bundesverbandes der Fördermittelberater, der für Betriebe aus insgesamt 1.200 Förderprogrammen individuell in Frage kommende Fördermittel recherchiert. Sowohl für nationale als auch für Mittel aus den Töpfen der Europäischen Gemeinschaft benötigt man, um fündig zu werden, einen „Kompass". Erwin de Vries, ehemals Geschäftsführer Vilsa Brunnen, wurde sodann mit gebührendem Dank vom Ausschuss verabschiedet. Abschließend dankte Joachim Schwarz mit herzlichen Worten Hans-Günter Radermacher für sein langjähriges Engagement als Ausschussvorsitzender. Gleichzeitig drückte er seine Freude darüber aus, dass Radermacher dem Ausschuss als Mitglied zunächst weiter erhalten bleiben wird.
Interview Markenverband Was können Marken leisten? Die aktuelle Ausgabe des MINERALBRUNNEN steht unter den beiden Aspekten Marke und Marketing. Per Definition ermöglicht die Marke, auch Warenzeichen, dem Konsumenten die Identifikation, Zuordnung und Einordnung eines Produktes. Ziel ist die Vertrauensbindung des Kunden an die Marke durch Qualitätsmerkmale, Serviceleistungen oder Image. Welche Bedeutung Marken heute noch haben, was sie leisten müssen und wie ein Unternehmen sein Markenprofil schärfen kann, lesen Sie hier in einem Interview mit Johannes Ippach, Sprecher des Markenverbandes. DER MINERALBRUNNEN: Herr Ippach, bitte erklären Sie uns, welche Bedeutung eine Marke heute noch hat. Johannes Ippach: Marken sind so aktuell wie nie zuvor. Sie erfüllen eine ganz wesentliche Funktion als Wertelieferanten für Gesellschaft, Unternehmen und Verbraucher. Sie bieten Grundorientierung in Märkten, liefern Qualität, handeln nachhaltig und verantwortungsbewusst. Dabei unterstützen Marken den Wunsch eines jeden Einzelnen nach Werten und Werterhalt. Dies wird belegt durch die Wertschätzung, die Verbraucher der Markenwirtschaft seit den Krisenjahren 2008/2009 entgegenbringen. DM: Was muss eine Marke leisten, welche Erwartungen werden an sie geknüpft? Ippach: Vorbildliche Markenführung und die Durchsetzung von gelebten Markenwerten sind die Basis für den Erfolg von Marken. Dabei müssen Marken die Verbraucher dauerhaft und immer wieder überzeugen und mit ihrer Kommunikation und ihren Innovationen dabei den Zeitgeist der Verbraucher treffen. DM: Im Handel gibt es immer mehr Eigenmarken. Wie kann sich eine Marke in diesem Umfeld behaupten? Ippach: Zwischen Markenartikeln und ‚Eigenmarken‘ gibt es gewaltige qualitative Unterschiede. So sind beispielsweise Marken bei Innovationen immer Vorreiter. Das tägliche Streben nach Erfüllung des gegebenen Leistungsversprechens und die umfassende Kommunikation mit den Verbrauchern sind die Kernfaktoren, mit denen das individuelle Vertrauensverhältnis zwischen Marken und Verbrauchern immer wieder neu begründet wird und die Differenzierung zum Nachahmerprodukt erhalten bleibt. DM: Man hört immer das Marken Vertrauen schaffen sollen. Wie kann man das erreichen? Ippach: Basiswerte wie Qualität, Verantwortung, Ehrlichkeit und Berechenbarkeit sind die Grundvoraussetzung für Vertrauen. Im Sinne der Verbraucher gibt Marke also verlässliche Leistungsversprechen, die von den unverwechselbaren Produkten eines eindeutig erkennbaren Absenders erfüllt werden. DM: Wie können kleine und mittelständische Unternehmen ihr Markenprofil schärfen? Ippach: Marken entstehen durch Etablierung beim Kunden. Das heißt die Marke heute definiert sich über die einzigartigen Beziehungen zu Verbrauchern und anderen Marktteilnehmern, in deren Mittelpunkt das verlässliche Leistungsversprechen steht. Schafft die Markenführung eine klare Identitätsausprägung, dann folgt hieraus Vertrauensbildung und am Ende Markentreue. Danke für das Interview, Herr Ippach. Der Markenverband vertritt die Interessen der markenorientierten Wirtschaft in Deutschland. Dem 1903 in Berlin gegründeten Verband gehören knapp 400 Mitglieder an, die für einen Markenumsatz im Konsumgüterbereich von über 300 Mrd. Euro und im Dienstleistungsbereich von ca. 200 Mrd. Euro in Deutschland stehen. Der Markenverband ist damit der größte Verband dieser Art in Europa. Johannes Ippach Johannes Ippach ist seit 2010 Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Markenverbandes in Berlin. Zuvor verantwortete er die Verbandskommunikation des ZVEI und leitete die Presseabteilungen der Telekommunikations-Unternehmen debitel und RSL-COM. Seine berufliche Laufbahn begann der diplomierte Physiker als Pressesprecher beim Verlagshaus DA- TA BECKER. Der Mineralbrunnen 04 | 2012 113
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