Die Vision von DIGITALEUROPE
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Zwar geht es Europa, was Grundfertigkeiten und Berufsbildung<br />
angeht, besser als vielen seiner Wettbewerber, doch<br />
tut es sich umgekehrt auch in keiner der drei genannten<br />
drei Arten unverzichtbarer E-Skills hervor. INSEAD gibt<br />
Europa in Sachen Grundfertigkeiten und Berufsbildung jeweils<br />
die Note B (die Bestnote wäre A) und bei der Befähigung<br />
zum weltweiten Wissensaustausch die Note C. 132 Es<br />
gibt keinen Grund, warum Europa sich als Ganzes nicht<br />
hervortun können sollte. Derzeit nehmen Finnland, Dänemark<br />
und Schweden die drei Spitzenplätze ein.<br />
Während lebenslanges Lernen ein wesentliches Element<br />
der Lösung ausmachen wird, liegt der entscheidende<br />
Schüssel woanders: <strong>Die</strong> europäischen Ausbildungssysteme<br />
– <strong>von</strong> der Primarstufe bis zur Hochschulebene – bedürfen<br />
eines systematischen Wandels im Sinne einer besseren<br />
Integration des Themas Medienkompetenz in den<br />
Unterricht. Ein solcher Wandel wird eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen,<br />
die Einsicht in den Bedarf nach grundlegenden Reformen<br />
sowie ein erheblich gesteigertes Investitionsvolumen erfordern.<br />
Im Durchschnitt gibt Europa, betrachtet man den<br />
prozentualen Anteil am BIP, gerade einmal halb soviel für<br />
tertiäre Bildung aus wie die USA und Japan. 133<br />
Ein unlängst veröffentlichte Studie der Economist Intelligence<br />
Unit benannte als diejenigen Länder, die ihrer Aufgabe<br />
der IKT-Talentförderung am besten nachkommen,<br />
die USA, Singapur, das Vereinigte Königreich, Irland und<br />
Südkorea. Nach Einschätzung des Wirtschaftsinformationsdienstes<br />
besteht der Schlüssel für den Erfolg dieser<br />
Länder darin, dass sie den tertiären Bildungssektor nicht<br />
zuletzt im Bereich Wissenschaft und Technik konsequent<br />
ausgebaut haben. Daneben unterhalten sie Universitäten<br />
und technische Hochschulen <strong>von</strong> internationalem Rang,<br />
an denen den künftigen Ingenieuren längst nicht mehr<br />
nur fachliche Inhalte, sondern auch Wirtschafts- und<br />
Management¬kenntnisse vermittelt werden. 134<br />
132 Who cares? Who dares? a. a. O. | 133 Ebenda | 134 How technology sectors grow, Benchmarking IT industry competitiveness 2008, Economist Intelligence Unit des britischen Wirtschaftsmagazins The Economist. http://www.eiu.com/site_info.<br />
asp?info_name=bsa_tech_2008&page=noads&rf=0 | 135 http://www.internetworldstats.com/stats4.htm | 136 Ebenda | 137 Champion for Digital Inclusion, PriceWaterhouseCoopers 2009 | 138 Europäische Kommission, e-Skills for the 21st<br />
Century: Fostering Competitiveness, Growth and Jobs, 2007. http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/ict/files/comm_pdf_com_2007_0496_f_en_acte_en.pdf<br />
P 66<br />
Bei einer breiteren Betrachtung sind die Vorteile einer die<br />
Gesamtbevölkerung erfassenden Vermittlung digitaler<br />
Kompetenzen für den Einzelnen wie für die Gesellschaft<br />
mannigfach erwiesen, und dennoch sind noch immer rund<br />
48 % der Bürger Europas digital ausgegrenzt. 135 <strong>Die</strong>se<br />
Zahl verbirgt dabei ein Nord-Süd-Gefälle, denn während<br />
in den Ländern Skandinaviens und in den Niederlanden<br />
mittlerweile nahezu 80 % das Internet nutzen, sind es in<br />
Ländern wie Griechenland und Portugal bislang erst gerade<br />
einmal 40 %. Besonders hoch ist der Anteil der Personen,<br />
die das Internet nicht nutzen (können), unter Behinderten<br />
(60 %) und den über 65-Jährigen (62 %). 136 51 %<br />
der Personengruppe, die über keine erweiterte Schulbildung<br />
verfügt, bleiben bei der Internet-Nutzung außen vor.<br />
Allein für das Vereinigte Königreich wird der potentielle<br />
wirtschaftliche Vorteil einer Nutzung des Internets durch<br />
die Gesamtbevölkerung auf 22 Milliarden Pfund Sterling<br />
veranschlagt. 137<br />
Vor über zwei Jahren wurden in einer Mitteilung der Europäischen<br />
Kommission die zu ergreifende Strategie dargelegt<br />
und die erforderlichen Schritte bezeichnet, die es<br />
zur Überwindung unseres aktuellen Defizits an digitalen<br />
Kompetenzen zu tätigen gilt. 138 Wir wissen, was zu tun ist.<br />
Nun müssen wir es nur noch angehen.