DRK-Dienstvorschrift 100 "Führung und Leitung im Einsatz
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3.2.2.1 Aufgaben des <strong>Einsatz</strong>leiters<br />
Der <strong>Einsatz</strong>leiter hat die Verantwortung für die <strong>Einsatz</strong>durchführung. Ihm obliegt die <strong>Leitung</strong><br />
der unterstellten <strong>Einsatz</strong>kräfte <strong>und</strong> die Koordination aller bei der Gefahrenabwehr beteiligten<br />
Stellen.<br />
Die <strong>Einsatz</strong>kräfte müssen daher <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Einsatz</strong>auftrags so eingesetzt werden, dass<br />
der <strong>Einsatz</strong>erfolg gewährleistet ist.<br />
Das Retten, In-Sicherheit-bringen <strong>und</strong> Schützen von Menschen steht bei allen Entscheidungen<br />
als pr<strong>im</strong>äres <strong>Einsatz</strong>ziel <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>. In vielen Fällen ist die Rettung aber nur möglich,<br />
wenn zuvor vorhandene Gefahren beseitigt oder zumindest eingegrenzt werden. Das<br />
Schützen <strong>und</strong> Bergen von gefährdeten Sachwerten (in der Regel keine Aufgabe des <strong>DRK</strong>)<br />
sowie das Schützen der Umwelt kann <strong>im</strong> Vergleich zur Rettung <strong>im</strong>mer nur von nachrangiger<br />
Bedeutung sein.<br />
Dem <strong>Einsatz</strong>leiter können aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher Best<strong>im</strong>mungen Befugnisse gegenüber Dritten<br />
übertragen sein, zum Beispiel<br />
• das Heranziehen von Personen <strong>und</strong> Hilfsmitteln zur Hilfeleistung;<br />
• das Betreten <strong>und</strong> Räumen von Gr<strong>und</strong>stücken, baulichen Anlagen <strong>und</strong> Schiffen;<br />
• das Durchführen von Absperrmaßnahmen;<br />
• das Festhalten eigengefährdeter Personen;<br />
• das zeitbefristete Stilllegen von Produktionsanlagen.<br />
Bei rotkreuz-internen Einsätzen stehen dem <strong>Einsatz</strong>leiter diese Befugnisse nicht zu!<br />
3.2.2.2 Gliederung <strong>und</strong> Umfang der <strong>Einsatz</strong>leitung<br />
Die <strong>Einsatz</strong>leitung ist in ihrer Gliederung <strong>und</strong> ihrem Umfang abhängig von der Gefahrenlage,<br />
dem Schadenereignis <strong>und</strong> den zu führenden Einheiten.<br />
Bei den alltäglichen Einsätzen zur Gefahrenabwehr kann der <strong>Einsatz</strong>leiter (zum Beispiel der<br />
Gruppenführer) in der Regel ohne Unterstützung weiterer <strong>Führung</strong>skräfte <strong>und</strong> Hilfskräfte die<br />
anstehenden Aufgaben erfüllen. Bei Einsätzen größeren Umfanges ist die Unterstützung von<br />
<strong>Führung</strong>seinheiten <strong>und</strong> <strong>Führung</strong>seinrichtungen notwendig <strong>und</strong> sinnvoll.<br />
Eine <strong>Führung</strong>seinheit soll mindestens bestehen aus<br />
• einem <strong>Führung</strong>sassistenten,<br />
• einem Melder,<br />
• einem Fahrer (2. Melder)<br />
• <strong>und</strong> den erforderlichen <strong>Führung</strong>smitteln.<br />
Eine so gegliederte kleinste <strong>Führung</strong>seinheit wird als <strong>Führung</strong>strupp bezeichnet; sie ist mit<br />
einem Fahrzeug auszustatten.<br />
<strong>Führung</strong>seinheiten können sein:<br />
• <strong>Führung</strong>strupp<br />
• <strong>Führung</strong>sstaffel (<strong>im</strong> <strong>DRK</strong> nicht gebräuchlich)<br />
• <strong>Führung</strong>sgruppe<br />
• <strong>Führung</strong>sstab<br />
<strong>DRK</strong>-DV <strong>100</strong> "<strong>Führung</strong> <strong>und</strong> <strong>Leitung</strong> <strong>im</strong> <strong>Einsatz</strong>"<br />
Ausgabe Westfalen-Lippe<br />
© 2000 by <strong>DRK</strong>-LV Westfalen-Lippe<br />
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