Ausgabe 1/2012 - Attiswil
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6<br />
>>Wechsel bei der Poststelle <strong>Attiswil</strong><br />
Jahr die Post übernahm, wurde ihm<br />
ein Jahresgehalt von 1200 Franken –<br />
plus 120 Franken für Sonntagsdienste<br />
– zugesprochen.<br />
– Bis 1918 wurde die Post bis zu dreimal<br />
täglich mit vier- bis siebenplätzigen<br />
Pferdekutschen ab Wangen an der<br />
Aare und ab Solothurn nach <strong>Attiswil</strong><br />
transportiert. Erst danach erfolgte<br />
die Zufuhr – dank der Eröffnung der<br />
Solothurn-Niederbipp-Bahn – auf dem<br />
Schienenweg.<br />
– 1925 wurde eine Telefonzentrale<br />
errichtet. 1932 wurde die Zentrale<br />
automatisiert. Dank der Zentrale<br />
erhielt die Postkundschaft die<br />
Möglichkeit, sich auf der Poststelle<br />
für Telefongespräche verbinden zu<br />
lassen. 1943 wurde erstmals eine<br />
Telefonkabine in Betrieb genommen.<br />
– 1939 übernahm Ruedis Vater Hans<br />
Gygax im Alter von 21 Jahren die<br />
Stelle als <strong>Attiswil</strong>er Posthalter. Die<br />
Lokalentschädigung belief sich auf<br />
720 Franken im Jahr.<br />
– 1964 wurden die Postleitzahlen<br />
eingeführt, und ab 1974 wurde der<br />
Postsachentransport von der Bahn<br />
auf posteigene Strassenfahrzeuge<br />
umgestellt. Ebenfalls ab 1974 konnte<br />
für die Zustellung der Post erstmals<br />
ein Kleinmotorrad (genannt «Klemo»)<br />
benutzt werden. Zuvor war die Post<br />
im ganzen Dorf zu Fuss mit einem<br />
Posthandwagen zugestellt worden.<br />
– Ab 1977 war es möglich, auf der Post<br />
ein persönliches Postcheckkonto zu<br />
eröffnen.<br />
Verabschiedung am 28. Februar<br />
– 1983 konnte das Jubiläum «100 Jahre<br />
Posthalterei in der Familie Gygax»<br />
gefeiert werden. Im selben Jahr übernahm<br />
Ruedi Gygax in der vierten<br />
Generation die Poststelle <strong>Attiswil</strong>.<br />
– 1986 wurde betriebsintern die noch<br />
heute geltende 42-Stundenwoche eingeführt.<br />
– 1991 erfolgte die Aufteilung in A- und<br />
B-Post. 1998 wurde die PTT aufgelöst<br />
und die Schweizerische Post gegründet.<br />
– 2005 wurde das Briefmonopol auf 100<br />
Gramm gesenkt, 2009 auf 50 Gramm.<br />
Postalisch gesehen war die Frau des<br />
Posthalters in den Betrieb integriert. Oft<br />
musste sie kurzfristig einspringen, damit<br />
Engpässe überbrückt werden konnten.<br />
Ihr Gehalt war im Zahltag des Posthalters<br />
integriert. Das seien noch Zeiten gewesen,<br />
erinnert sich Ruedi Gygax: «Ich durfte<br />
die Post als Familienbetrieb noch selbst<br />
Poststelle <strong>Attiswil</strong> – Änderung der Öffnungszeiten<br />
Bitte beachten Sie die folgenden, geänderten Öffnungszeiten<br />
der Poststelle <strong>Attiswil</strong>, gültig ab dem 1. März <strong>2012</strong>:<br />
Montag bis Freitag 08.15 –11.00 und 15.00 –17.45 Uhr<br />
Samstag 09.00 –11.00 Uhr<br />
Als Dank für die jahrelange Treue zur Poststelle <strong>Attiswil</strong> ist die Bevölkerung<br />
von Ruedi Gygax am Dienstag, 28. Februar <strong>2012</strong>, ab 17 Uhr zu einer «kleinen<br />
Überraschung» in die Post eingeladen. An diesem Anlass wird auch die<br />
Nachfolgerin vorgestellt: Ab 1. März <strong>2012</strong> wird für die Poststelle <strong>Attiswil</strong> Felisa<br />
Berchtold verantwortlich sein. Felisa Berchtold arbeitet seit über zehn Jahren<br />
bei der Post. Zuletzt war sie für die Poststelle Oberbipp zuständig. «Meiner<br />
Nachfolgerin wünsche ich eine erfolgreiche und zufriedene Zukunft mit der<br />
geschätzten Kundschaft auf unserer Poststelle», sagt Ruedi Gygax. «Und allen<br />
Kundinnen und Kunden danke ich zugleich für das entgegengebrachte Vertrauen<br />
und die vielen schönen Begegnungen.» ps<br />
erleben, diese ‚echte‘ Posthalterei trug<br />
dazu bei, dass der Posthalter im Dorf als<br />
Persönlichkeit galt.»<br />
Vom Postnetz zum Verkaufsnetz<br />
In den letzten Jahrzehnten wurde der<br />
Postverkehr durch den technologischen<br />
und den gesellschaftlichen Wandel stark<br />
beeinflusst. Statt mittels Briefpost wird<br />
heute immer mehr per Mail und SMS<br />
kommuniziert. Der Posthalter wurde<br />
zum Poststellenleiter, das Postnetz zum<br />
Verkaufsnetz. Heute ist das Personal in<br />
den Poststellen – nebst dem postalischen<br />
Kerngeschäft mit Briefen/Paketen und<br />
Finanzdienstleistungen – auch zuständig<br />
für den Verkauf von Drittprodukten<br />
wie Papeterie- oder Telematik/<br />
Informatikartikel.<br />
Lernende auf einer Poststelle absolvieren<br />
heute keine Monopolausbildung<br />
mehr, sondern machen die Detailhandelslehre.<br />
DR ATTISWILER