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Gemeinde Attiswil

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6<br />

>>Unterwegs im Dorf<br />

Mit Solarstrom den gesamten Energiebedarf abgedeckt<br />

Seit gut einem Jahr sind Ruedi und Anna Grete Kurth beim Warmwasserbedarf<br />

und beim Strom für den Haushalt Selbstversorger: Die Photovoltaik-Anlage<br />

auf dem Hausdach wandelt das Sonnenlicht direkt in einen Stromfluss um.<br />

Im Sommer wird die nicht benötigte Energie ins Netz der BKW-Tochter<br />

Onyx eingespiesen, im Winter beziehen Kurths die fehlende Energie über<br />

das Netz. Für die überschüssige Energie erhalten sie eine Vergütung von 10<br />

Rappen je Kilowatt.<br />

Auf dem Dach wird das Sonnenlicht über 33 Kollektoren aufgenommen. Foto: ps<br />

In seiner Firma, der Hirt Haustechnik AG<br />

in Luterbach, bietet Ruedi Kurth unter<br />

anderem auch Solaranlagen an. So war<br />

für ihn der Gedanke naheliegend, auch<br />

das eigene Haus entsprechend umzurüsten:<br />

«So kann ich nun meiner Kundschaft<br />

zeigen, was mit Sonnenenergie realisiert<br />

werden kann. Zudem wollte ich auch<br />

ein Zeichen in Richtung einer umweltfreundlichen<br />

Energienutzung setzen.»<br />

Ursprünglich habe er geplant, mit einer<br />

Solaranlage einfach nur warmes Wasser<br />

zu produzieren, schildert Ruedi Kurth.<br />

Die Sonnenverhältnisse in unseren<br />

Breitengraden seien dafür aber nicht<br />

geeignet. «Im Sommer hätten wir täglich<br />

über 1000 Liter produzieren können, doch<br />

wir brauchen zu zweit ja nur rund 200<br />

Liter. Und im Winter hätten wir gleichwohl<br />

die Ölheizung einschalten müssen.»<br />

Mit der am 10. Oktober 2008 in Be trieb<br />

genommenen Photovoltaik-Anlage<br />

auf dem gegen Süden ausgerichteten<br />

Hausdach ist dies nun anders: Das von<br />

den 33 Kollektoren auf einer Gesamtfläche<br />

von 41 Quadratmetern auf genommene<br />

Sonnenlicht wird direkt in Strom umgewandelt<br />

– ohne den mechanischen Umweg<br />

über eine Warmwassererzeugung mittels<br />

Ölheizung (oder zum Beispiel eine<br />

Pelletheizung oder eine Wärmepumpe mit<br />

Erdsonde). Und mit diesem Solarstrom decken<br />

Kurths nun den gesamten Energiebedarf<br />

für die Warmwasserproduktion und den<br />

übrigen Strombedarf (Licht, Haushaltgeräte<br />

usw.) ab.<br />

Der Umweg über die Onyx<br />

Zwei Hindernisse galt es zu überwinden:<br />

Erstens liefern Solarzellen Gleichstrom<br />

statt den benötigten Wechselstrom und<br />

zweitens kann der Strom im Wohnhaus<br />

nicht gespeichert werden. Mit der<br />

Einspeisung ins Stromnetz werden gleich<br />

beide Probleme gelöst. Der im Haus an<br />

der Gerberhofstrasse erzeugte Strom wird<br />

ins Netz der Onyx eingespiesen und dort<br />

weiter verwendet oder – indirekt über<br />

die schweizerischen Speicherkraftwerke<br />

– gelagert. Im Sommerhalbjahr, wenn<br />

nicht geheizt und wegen der langen Tage<br />

weniger Strom benötigt wird, gehören<br />

Kurths zu den Stromlieferanten der Onyx,<br />

im Winterhalbjahr dagegen, wenn ihre<br />

Anlage den Bedarf im Haus nicht zu<br />

decken vermag, sind sie Strombezüger<br />

der Onyx.<br />

Die Anlage ist auf die Produktion von jährlich<br />

7400 KW (1 Kilowatt = 1000 Watt) ausgerichtet.<br />

Dank guten Wetterbedingungen<br />

seien jedoch im ersten Jahr seit der<br />

Inbetriebnahme 8300 KW produziert worden,<br />

erzählt Ruedi Kurth. «Auch an Tagen<br />

ohne Sonnenschein produzieren wir bis<br />

zu 5 KW, und in den Spitzenzeiten sind<br />

es dann täglich 43 KW.» Der Strombedarf<br />

im ersten Betriebsjahr lag bei 6200 KW,<br />

womit ein Überschuss von gut 2000<br />

KW realisiert wurde. Diese Differenz wird<br />

den Produzenten, in diesem Fall den<br />

Kurths, vergütet. Hatte die schweizerische<br />

Stromnetz-Betreiberin Swissgrid ursprünglich<br />

noch eine Einspeisevergütung von bis<br />

zu 70 Rappen je KW in Aussicht gestellt,<br />

werden effektiv heute nur noch 10 Rappen<br />

bezahlt. Für Ruedi und Anna Grete Kurth<br />

sind dies also rund 200 Franken pro Jahr.<br />

Eine teure Angelegenheit<br />

Auf die Anfang Mai 2008 erfolgte<br />

Anmeldung bei Swissgrid für eine kostendeckende<br />

Einspeisevergütung erhielten<br />

sie abschlägigen Entscheid. Das für neue<br />

Photovoltaik-Anlagen aus dem Jahr 2008<br />

vorgesehene Bundeskontingent von 320<br />

Mio Franken sei bereits ausgeschöpft, hiess<br />

es. Auch auf den Unterstützungsbeitrag<br />

des Kantons Bern in Höhe von 2000<br />

Franken mussten sie verzichten. Dazu<br />

hätte die eingangs erwähnte Solaranlage<br />

DR ATTISWILER

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