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DIE<br />

TÜCKEN<br />

MODERNER<br />

AUTOS<br />

[Gp-fx]. „Form-follows-function“, <strong>die</strong>ser Grundsatz für das Design ist<br />

eigentlich eine eherne Regel für alle Dinge des täglichen Gebrauchs.<br />

Wer würde schließlich eine Waschmaschine kaufen, <strong>die</strong> <strong>sich</strong> nur von<br />

unten beladen lässt, und bei der man das Schmutzwasser per Hand<br />

abp<strong>um</strong>pen muss?!<br />

Umso erstaunlicher ist, dass Designer gerade bei des deutschen<br />

liebsten Alltagsgerät, dem Auto, <strong>die</strong>sen<br />

Grundsatz scheinbar vor einiger Zeit über<br />

Bord geworfen haben. Dies beginnt bereits<br />

bei der äußeren Er scheinung: aufgeblähte,<br />

überbreite Karos sen, <strong>die</strong> aussehen wie<br />

Bodybuilder nach einer Überdosierung von<br />

Wachst<strong>um</strong>s hor monen, monströse Haifisch -<br />

maul-Kühler grills, <strong>die</strong> an jedem Le Mans-Renn wagen überdimensioniert<br />

aussähen, Scheinwerfer, deren Lichtaus beute in keiner Relation<br />

steht zu ihrer enormen Größe und auf allem thront ein winziges, <strong>sich</strong><br />

nach oben verjüngendes Dach mit noch winzigeren Glasflächen.<br />

Wagt man es trotzdem, <strong>sich</strong> einem solchen Gefährt zu nähern und<br />

den Innenra<strong>um</strong> zu entern, ereilt einen der nächste Schreck. Wo den<br />

Fahrer beim alten VW Käfer noch ein Rundinstr<strong>um</strong>ent und freundlich<br />

in Wagenfarbe lackiertes Metall begrüßte, erstrecken <strong>sich</strong> jetzt riesi-<br />

KAROSSEN,<br />

DIE AUSSEHEN<br />

WIE BODYBUILDER<br />

ge, design-gewölbte Plastiklandschaften in <strong>die</strong> willkürlich und an<br />

den ergonomisch unmöglichsten Stellen Instr<strong>um</strong>ente wie Tacho<br />

oder Aschenbecher integriert wurden.<br />

Der Blick durch <strong>die</strong> cw-Wert-freundlich schräg stehende Front -<br />

scheibe lässt zwar <strong>die</strong> Straße erahnen, das vordere Ende des<br />

Fahrzeugs aber entzieht <strong>sich</strong> dem Blick des Fahrers, ebenso wie der<br />

<strong>sich</strong> von links nähernde Fußgänger, der hinter<br />

der flachen A-Säule verschwindet. Trotz der<br />

enormen äußeren Fahrzeugbreite, mit der<br />

man bereits bei normalen innerstädtischen<br />

Parklücken Probleme hat sein Fahrzeug zu<br />

verlassen, ohne Lackkratzer beim Nachbarn<br />

zu hinterlassen, sitzt man aber im Inneren ob<br />

der schmalen Dach konstruktion wie einst im Fiat 500 mit<br />

Schulterschluß z<strong>um</strong> Beifahrer.<br />

Noch schlimmer erwischt es aber <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> im Fond moderner<br />

Autos Platz nehmen müssen. Schmal zulaufende seitliche Rück -<br />

fenster, überbreite C-Säulen in deren totem Winkel ganze Reisebusse<br />

verschwinden und ein flach abfallendes Dach erzeugen <strong>die</strong> heimelige<br />

Atmosphäre eines dunklen Burg verließes. Beim Einpark-Blick<br />

nach hinten wundert <strong>sich</strong> der Fahrer über <strong>die</strong> scheinbar spontan

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