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PR0110 - Landesverband Paritätischer Niedersachsen e.V.

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Mit einer bemerkenswerten Verbindung<br />

eines nicht alltäglichen Berufes<br />

mit einer engen individuellen sozialpädagogischen<br />

Begleitung hat das<br />

Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.<br />

(ASF) ein besonderes Hilfsangebot<br />

für junge Menschen mit hohem Unterstützungsangebot<br />

aufgebaut. Das<br />

Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.<br />

betreut in elf niedersächsischen Städten<br />

und Gemeinden in ambulanten<br />

und stationären Einrichtungen mehr<br />

als 2.000 Menschen in der Kinder-<br />

und Jugend-, Alten-, Kranken- und<br />

Behindertenhilfe. Ein Standort ist<br />

die Jugendhilfeeinrichtung Alt Garge<br />

im Landkreis Lüneburg. Die Einrichtung<br />

betreibt ein breites Angebot<br />

von stationären und ambulanten Erziehungshilfen,<br />

der Jugendsozialarbeit,<br />

der Jugendstrafrechtspfl ege und der<br />

Jugendberufshilfe. Und dort ist auch<br />

die Stuntschule Lüneburg organisatorisch<br />

angebunden.<br />

Die Stuntschule Lüneburg ist ein mit<br />

der ARGE Lüneburg abgestimmtes<br />

Angebot der Jugendberufshilfe und<br />

der Erziehungshilfe zur sozialpädagogisch<br />

betreuten Berufsorientierung,<br />

Berufsausbildung und zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

benachteiligter<br />

und ausgegrenzter junger Menschen.<br />

Sie richtet sich besonders an diejenigen,<br />

die mit den üblichen Berufsausbildungen<br />

und sozialpädagogischen<br />

Betreuungsangeboten der Jugendhilfe<br />

nicht oder kaum noch zu erreichen<br />

sind. Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen wird durch eine sozialpädagogisch<br />

begleitete Arbeitswelt-<br />

und Berufsorientierung die<br />

Möglichkeit geboten, Verhaltens- und<br />

Leistungsanforderungen der Arbeitswelt<br />

kennen zu lernen und zu üben.<br />

Feuerprobe als Hilfe zur Erziehung<br />

Diese Konzeption beschreibt die<br />

Stuntschule Lüneburg als Bildungsmaßnahme<br />

gemäß der Voraussetzungen<br />

des SGB III.<br />

Das Wort „Stunt“ heißt ins Deutsche<br />

übersetzt einfach „Kunststück“.<br />

Stuntmen/Stuntwomen übernehmen<br />

in Film und Fernsehen Szenen<br />

wie Kämpfe, Treppenstürze und Verkehrsunfälle.<br />

Obwohl es den Anschein<br />

haben könnte, dass es hier<br />

ausschließlich um körperbetonte Arbeit<br />

und „nonverbale Kommunikation“<br />

geht, so muss doch darauf hingewiesen<br />

werden, dass der Job nichts<br />

für gewaltbereite Menschen, die sich<br />

gerne prügeln, nichts für Draufgänger<br />

ist! Im Gegenteil, Stuntleute müssen<br />

ihre Arbeit sorgfältig planen und verantwortlich<br />

ausführen.<br />

Die Besonderheit des Angebotes<br />

liegt in der Kombination einer für<br />

viele Jugendliche attraktiven und<br />

sinngebenden Tätigkeit (Ausbildung<br />

zum Stuntman) mit der sozialpädagogischen<br />

Betreuung. Diese sozialpädagogische<br />

Betreuung ist der<br />

Hauptaspekt bei der Gestaltung der<br />

Lernprozesse und ist die Basis für<br />

Parität Report 1-10 >> Einer für alle(s)<br />

In dem Lüneburger Stuntprojekt „Showtime” geht es heiß zur Sache<br />

Feuriger Lerneffekt: In der Stunschule lernen Jugendliche, mit brenzligen Situationen umzugehen.<br />

die methodische Ausrichtung des<br />

Konzeptes. Anknüpfend an den individuellen<br />

Fähigkeiten und Bedürfnissen<br />

der Jugendlichen werden diese<br />

inhaltlich gefördert und gefordert.<br />

Durch die Aufnahme einer vorsichtigen<br />

stützenden Beziehung soll ein<br />

Grundvertrauen als Basis für das Lernen<br />

entstehen, das belastbar ist und<br />

in Krisensituationen Interventionen<br />

möglich macht.<br />

Die bisherigen Erfahrungen (das<br />

Stuntprojekt läuft seit Februar<br />

2006) zeigen, dass mit der bunten<br />

Vielfalt und Kreativität von Jugendhilfeangeboten<br />

produktive Zugänge<br />

zu sog. schwer erreichbaren<br />

Jugendlichen möglich sind. So können<br />

die hier teilnehmenden Jugendlichen<br />

in ihrer persönlichen Entwicklung<br />

stabilisiert und auch auf<br />

den Weg zu einer schulischen oder<br />

berufl ichen Ausbildung gebracht<br />

werden. Dieses kann aber nachhaltig<br />

nur gelingen, wenn entsprechende<br />

Angebote verlässlich fi nanziert<br />

werden und gesellschaftliche<br />

Integrationsperspektiven für die<br />

betroffenen jungen Menschen tatsächlich<br />

vorhanden sind.<br />

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