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PR0110 - Landesverband Paritätischer Niedersachsen e.V.

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Parität Report 1-10 >> Einer für alle(s)<br />

auf eine „Überalterung“ der Belegschaft<br />

und zunehmend Problemanzeigen,<br />

wenn es um die Gewinnung<br />

geeigneter Nachwuchskräfte<br />

geht. In fachlicher Hinsicht müssen<br />

sich die Hilfen zur Erziehung den<br />

sich wandelnden Bedarfslagen stellen.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

die Zunahme psychischer Erkrankungen<br />

und gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />

sowie ein wachsender<br />

Anteil jüngerer Kinder unter<br />

den Hilfeempfängern.<br />

Mit Wirkung zum 31.12.2010 haben<br />

die kommunalen Spitzenverbände<br />

den seit 1999 bestehenden<br />

Niedersächsischen Rahmenvertrag<br />

nach § 78f SGB VIII gekündigt.<br />

Dieser regelt die Grundsätze für<br />

die Vereinbarung von Leistungen,<br />

Entgelten sowie die Bewertung<br />

und Gewährleitung der Qualität<br />

für teilstationäre und stationäre<br />

Jugendhilfeleistungen. Vertragspartner<br />

sind die kommunalen<br />

Spitzenverbände auf der einen<br />

und die Verbände der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freien<br />

Wohlfahrtspfl ege in <strong>Niedersachsen</strong><br />

sowie der VPK <strong>Landesverband</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> im Bundesverband<br />

privater Träger der<br />

freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe<br />

auf der anderen Seite.<br />

Die Kündigung ist nach Angaben<br />

der kommunalen Spitzenverbände<br />

vorsorglich erfolgt<br />

und man sei an einer Anpassung<br />

des Rahmenvertrages innerhalb<br />

Mit Blick in die Zukunft ist sicherlich<br />

davon auszugehen, dass<br />

nicht zuletzt aufgrund der derzeitigen<br />

sozioökonomischen Verwerfungen<br />

der Bedarf an Hilfen zur<br />

Erziehung – leider – weiter hoch<br />

bleiben wird, da sich die zunehmende<br />

Prekarisierung weiter Bevölkerungsteile<br />

als riskante Faktoren<br />

auf die Rahmenbedingungen<br />

des Aufwachsens niederschlagen.<br />

Daher dürfen entsprechende Hilfen<br />

keinesfalls als zu verringernder<br />

der Kündigungsfrist interessiert.<br />

Die bekannt gewordenen Änderungswünsche<br />

machen deutlich,<br />

dass neben möglichen praktischen<br />

Weiterentwicklungen von Verfahren<br />

vor allem fi skalische Motive<br />

verbunden mit dem Wunsch<br />

besserer Vergleichbarkeit von<br />

Leistungen und Entgelten überwiegen.<br />

Insbesondere scheint es<br />

auch Bestrebungen zu geben, die<br />

verbindliche Anwendung des sogenannten<br />

externen Vergleiches in<br />

die Jugendhilfe einführen zu wollen,<br />

dem wir äußerst kritisch gegenüberstehen,<br />

da er zum einen eine<br />

Standardisierung von Leistungen<br />

erfordern würde und zum anderen<br />

regelmäßig auf ein Absenken<br />

von Vergütungen abzielt.<br />

Der Paritätische ist der Auffassung,<br />

dass sich der Niedersächsische<br />

Rahmenvertrag nach §<br />

78f SGB VIII als Orientierungs-<br />

Kostenfaktor gesehen werden,<br />

sondern als lohnende und unerlässliche<br />

Investition in die Gegenwart<br />

und Zukunft von Familien<br />

und ihren Kindern. Dafür wie für<br />

soziale Gerechtigkeit wird sich<br />

der Paritätische auch und gerade<br />

in Zeiten kommunaler und staatlicher<br />

Haushaltsnöte einsetzen.<br />

Sven Dickfeld<br />

Fachberater und<br />

Jugendbildungsreferent<br />

Kommentar zur Kündigung des<br />

Niedersächsischen Rahmenvertrages nach § 78f SGB VIII<br />

hilfe und Vereinbarungsgrundlage<br />

bewährt hat und substantielle<br />

Änderungen nicht erforderlich<br />

sind. Belege für die hohe<br />

Akzeptanz und Bedeutung des<br />

Rahmenvertrages sind unter<br />

anderem die hohe Beitrittsquote<br />

und die äußerst geringe Zahl<br />

an Verfahren vor der Schiedsstelle.<br />

Der Paritätische wird<br />

sich daher und trotz der einseitig<br />

erfolgten Kündigung für den<br />

Erhalt der grundsätzlichen Eckpfeiler<br />

des Rahmenvertrages<br />

einsetzen, ohne sich konstruktiven<br />

Überlegungen zur Weiterentwicklung<br />

zu verschließen.<br />

Unseren Fachbereich Erziehungshilfe<br />

werden wir über die<br />

weiteren Entwicklungen informieren<br />

und in alle wichtigen Entscheidungen<br />

einbeziehen.<br />

Sven Dickfeld<br />

Fachberater und<br />

Jugendbildungsreferent

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