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PR0110 - Landesverband Paritätischer Niedersachsen e.V.

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In der stationären Behandlung ist<br />

die Patientenarbeit intensiver. Es<br />

hat seinen Reiz über längere Zeit<br />

mit einer Person zu arbeiten. In<br />

der Beratung gibt es das nicht in<br />

dieser Intensität, die Fluktuation<br />

ist eine ganz andere. Natürlich<br />

werden auch dort Bindungen aufgebaut,<br />

aber der Kontext ist anders.<br />

Dafür sind die Arbeitszeiten<br />

im ambulanten Bereich lukrativer:<br />

keine Rufbereitschaft und kaum<br />

Wochenendarbeit. Beide Bereiche<br />

haben also Vor- und Nachteile, ich<br />

habe immer beides gern gemacht.<br />

Sie sind seit gut 15 Jahren in<br />

der Suchthilfe tätig. Wie hat<br />

sich die Arbeit verändert?<br />

Als ich 1995 bei ShortStep anfi ng,<br />

war Kurzzeittherapie noch etwas<br />

ganz Neues. Die therapeutische<br />

Behandlung dauerte damals mindestens<br />

12 Monate und war „familiärer“<br />

organisiert. Heute ist der<br />

Klinikbetrieb medizinisierter, die<br />

Konzentration liegt maßgeblich<br />

auf der Teilhabe. Es ist alles komprimierter.<br />

Die Stabilisierung des<br />

Patienten steht im Vordergrund,<br />

um berufl iche Teilhabe zu ermöglichen.<br />

Auch in der Suchtforschung<br />

hat sich viel getan, neue neurobiologische<br />

Erkenntnisse sind z. B. in<br />

die Behandlung eingefl ossen. Die<br />

Beratung ist zielgerichteter und<br />

strukturierter geworden. Das soll<br />

keinesfalls heißen, dass sie vorher<br />

unstrukturiert war, aber allein der<br />

Einsatz der EDV hat viel verändert.<br />

Ich fi nde die Entwicklungen insgesamt<br />

gut.<br />

Wo sehen Sie zukünftige Herausforderungen?<br />

Wir sind mit den Veränderungen<br />

meines Erachtens nach noch nicht<br />

am Ende. Allein, wenn man betrach-<br />

tet, wie sich die Finanzsituation der<br />

öffentlichen Zuwendungsgeber entwickelt.<br />

Ich hoffe, dass es da nicht<br />

zum Kahlschlag und die Suchthilfe<br />

nicht unter die Räder kommt. Einerseits<br />

haben sich Anforderungen<br />

sowohl struktureller als auch inhaltlicher<br />

und personeller Art erheblich<br />

erhöht, andererseits soll Beratung<br />

und Behandlung aber in viel kürzerer<br />

Zeit zum Erfolg führen. Optimieren<br />

kann man zwar immer, aber man<br />

darf an dieser Schraube auch nicht<br />

zu fest drehen, auch da gibt es Grenzen.<br />

Und es wäre aberwitzig, wenn<br />

bei der Patientenarbeit weiter abgezwackt<br />

werden soll. Da den besten<br />

Weg zu fi nden, das sehe ich als größte<br />

Herausforderung der Zukunft. Wir<br />

müssen Antworten geben, die die Effi<br />

zienzvorgaben berücksichtigen, und<br />

dürfen die Menschen dabei nicht aus<br />

den Augen verlieren.<br />

Für Die Grünen haben Sie in<br />

der Region Hannover kommunalpolitisch<br />

gewirkt. Wäre eine<br />

berufl iche politische Karriere<br />

für Sie je eine Alternative gewesen?<br />

Vielleicht hätte sich da die eine oder<br />

andere Möglichkeit ergeben. Kommunalpolitik<br />

habe ich jedoch sehr<br />

gern gemacht. Es war für mich reizvoll<br />

zu sehen, was die politische Ar-<br />

Dipl-Sozialarbeiterin / Dipl-Sozialpädagogin<br />

und Handwerksmeisterin<br />

mit Berufserfahrung<br />

sucht zum 01.07.2010 oder<br />

später neuen Wirkungskreis<br />

mit Perspektive. Fortbildungen<br />

unter anderem in lösungsorientierter<br />

syst. Beratung, Gesund-<br />

Parität Report 1-10 >> Einer für alle(s)<br />

Stellengesuch<br />

beit bewirkt, mit den Bürgern auf<br />

Tuchfühlung zu sein. Das wird auf<br />

Landes- oder sogar Bundesebene<br />

weitaus schwieriger, das war für mich<br />

der entscheidende Aspekt, keine höhere<br />

politische Ebene anzustreben.<br />

Die Kommunalpolitik habe ich jetzt<br />

bewußt aufgegeben, um mich auf<br />

das Berufl iche zu konzentrieren. Ich<br />

wollte nicht, dass das Geschäftliche<br />

und das Politische irgendwelche Verbindungen<br />

eingehen. Es ist mir lieber<br />

und ich fi nde es sauberer dies so zu<br />

trennen. Ehrenamtlich bin ich aber<br />

weiterhin tätig, zum Beispiel im Männerbüro<br />

Hannover, auch eine paritätische<br />

Mitgliedsorganisation, und im<br />

Kulturverein SPOKUSA.<br />

Das klingt nach viel Arbeit und<br />

vielen Herausforderungen, wie<br />

entspannen Sie?<br />

Ich gehe mindestens zweimal pro Woche<br />

schwimmen, morgens um sieben<br />

bin ich dann für eine Stunde im Stadionbad<br />

und erst danach auf der Arbeit.<br />

Außerdem bin ich ein glühender<br />

Fan von Hannover 96, mit Dauerkarte<br />

und gelegentlicher Auswärtsfahrt.<br />

Zu Hause entspanne ich mich am besten<br />

bei Musik oder in Gesellschaft.<br />

Ich habe ein großes soziales Umfeld.<br />

Langweilig wird mir nicht.<br />

Interview: Anika Falke<br />

heitsförderung und Tanzpädagogik.<br />

Angebote und weitere<br />

Informationen gerne unter:<br />

phoenix.juwe@googlemail.com<br />

Schicken Sie ihre Stellengesuche<br />

und -angebote an:<br />

presse@paritaetischer.de<br />

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