TV-WERBUNG: DIE SCHWEIZ IST DAS SCHLUSSLICHT. Vom ...
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IMPACT MÄRKTE<br />
JANUAR BIS JUNI 2002:<br />
SPORT UND SPIELFILME<br />
ALS RENNER Schweizer<br />
Fernsehlandschaft: Die SRG-<br />
SSR-Programme im Vergleich<br />
mit ihren ausländischen<br />
kommerziellen Konkurrenten.<br />
Zwei sportliche Grossereignisse<br />
prägten das erste Fernsehhalbjahr<br />
2002 in der Schweiz.<br />
Im Februar sass die Wintersportnation<br />
während zweier Wochen vor dem Schirm<br />
und verfolgte die Olympischen Winterspiele<br />
in Salt Lake City. Skifahrer, Snowboarder<br />
und Skispringer bescherten den<br />
zweiten SRG-SSR-Programmen überragende<br />
Zuschauerzahlen und damit Marktanteile<br />
bis zu 66 Prozent (SF2) und 58,5<br />
Prozent (TSR2).<br />
Der Fussball dominierte mit den Weltmeisterschaften<br />
in Japan und in Korea das<br />
Bildschirmgeschehen im Juni. Die Programme<br />
der SRG SSR hatten auf Direktübertragungen<br />
verzichtet und mussten<br />
tagsüber Rückschläge einstecken, SF1 von<br />
1,4 Prozenten beim Marktanteil, SF2 von<br />
0,5 Prozent. Die Zuschauer wanderten zur<br />
Konkurrenz, zu Sat1, zu Rai1 und zu TF1.<br />
Sat1 erreichte denn auch im Fussballmonat<br />
Juni einen hohen Marktanteil mit<br />
maximal 43,2 Prozent bei den Männer<br />
zwischen 15 und 49 während des Finals.<br />
Das Wunder war von kurzer Dauer. Kurz<br />
nach der WM stabilisierte sich der Anteil<br />
des Privatsenders wieder bei den üblichen<br />
7 Prozent.<br />
Erstaunlich, dass die Schweizer sich die<br />
Spiele zwar tagsüber auf fremden Kanälen<br />
anschauten, abends jedoch wieder zu den<br />
heimischen Magazinen fanden. Etwa zum<br />
«Sportpanorama» auf SF1, das in der<br />
Fussball-WM-Zeit in der Gruppe der<br />
15–49-Jährigen Marktanteile von 43,9<br />
Prozent bei den Männern und von 27,3<br />
Prozent bei den Frauen aufwies.<br />
14 / 15 IMPACT SEPTEMBER 2002<br />
DEUTSCHE <strong>SCHWEIZ</strong> | SF2 <strong>IST</strong><br />
NUN <strong>DIE</strong> NUMMER ZWEI<br />
Der Gewinner im ersten halben Jahr in<br />
der Deutschschweiz war ganz klar SF2,<br />
das sich dank Sport, aber auch dank der<br />
Struktur mit den wochentäglichen Spielfilmen<br />
zur Primetime direkt hinter SF1<br />
platzierte – vor allen kommerziellen<br />
deutschsprachigen Programmen.<br />
Die SF2-Spielfilme hatten regelmässig<br />
Ratings über 100 000 Zuschauer, eine attraktive<br />
Hollywood-Produktion wie «Der<br />
Feind in meinem Bett» brachte es sogar<br />
auf 153 000.<br />
Das Publikum der eingestellten Programme<br />
<strong>TV</strong>3 und Tele24 kehrte im ersten Halbjahr<br />
wieder zu den eingesessenen Programmen<br />
zurück, die Tele24-Zuschauer<br />
tendenziell eher zu SF DRS, die <strong>TV</strong>3-Seher<br />
zu den kommerziellen Programmen.<br />
Schweizerinnen und Schweizer, ob französischer,<br />
deutscher oder italienischer Zunge,<br />
sind treue Anhänger der heimischen<br />
Programme, wenn es um Informationen<br />
und Magazine, um Sport und Film geht.<br />
Für Soaps, Talks und Serien, für die eher<br />
seichte Unterhaltung, switchen sie schon<br />
mal zur ausländischen Konkurrenz. So<br />
war etwa «Gute Zeiten, schlechte Zeiten»<br />
von Montag bis Freitag um 19.40 Uhr auf<br />
RTL mit gut 200 000 Zuschauern ein echtes<br />
Schweizer Damenprogramm. Ebenso<br />
viele erreichte Sat1 mit der Show «Nur die<br />
Liebe zählt», RTL registrierte 330 000 mit<br />
«Wer wird Millionär». ProSieben erlitt<br />
hingegen Einbussen: Die Attraktivität der<br />
nachmittäglichen Talks scheint ihren Zenith<br />
überschritten zu haben.<br />
SF DRS will dieser Art von Formaten<br />
nichts entgegen stellen, sondern setzt sei-<br />
Erfolgsprodukt Sport: Oliver Bono im<br />
SF-DRS-Studio von Salt Lake City.<br />
ne Mittel vor allem in der Primetime für<br />
Eigenproduktionen wie etwa «Eiger,<br />
Mönch und Kunz», «Rundschau» und<br />
«Arena» ein, die jeden Freitag nach «10<br />
vor 10» gegen 300 000 Zuschauer abholt.<br />
Die Spätabendschiene ab 22.20 Uhr soll<br />
noch besser strukturiert werden – mit immer<br />
gleich terminierten eigenen Gefässen:<br />
montags Dokumentarfilme und Kultur,<br />
der «Club» am Dienstag, Comedy<br />
mittwochs, der Talk am Donnerstag.<br />
Erfolgsprodukt Spielfilm: «Der Feind in meinem<br />
Bett» mit Julia Roberts und Patrick Bergin.<br />
ROMAN<strong>DIE</strong> | EIGENPRODUKTIONEN<br />
HOLEN <strong>DIE</strong> ZUSCHAUER ZURÜCK<br />
Die beiden Programme TSR1 und TSR2 konnten<br />
im ersten Halbjahr 2002 ihre Zuschauerzahlen<br />
und Marktanteile behaupten.<br />
Die Konkurrenzprogramme M6 und TF1 holten<br />
ihre Zuschauer vor allem mit Serien und Realityshows<br />
ab. Die Abwanderung der Zuschauer von<br />
den schweizerischen Programmen zu den ausländischen<br />
Realityformaten ist jedoch kleiner geworden.<br />
Die Romands konnten das Publikum wieder<br />
vermehrt mit eigenproduzierten Newssendungen<br />
und Magazinen mit starkem regionalem Bezug an<br />
sich binden. So verzeichnete etwa «Le 19 heures<br />
des régions» auf TSR1 regelmässig einen Marktanteil<br />
von 35 Prozent. Und auch das Infomagazin<br />
«Temps présents» holte zwischen Januar und Juni<br />
jeweils donnerstags gegen 200 000 Zuschauer ab<br />
– eine stolze Zahl in der Westschweiz.<br />
TSR2 ist für die Romands zum einen ein attraktiver<br />
Sportkanal, daneben aber die Kulturkette, wo<br />
nicht das grosse Publikum gesucht wird, sondern<br />
das Image eines guten eigenen Westschweizer<br />
Fernsehens an die Öffentlichkeit transportiert<br />
wird. Erfolgreichstes Produkt in jüngster Zeit war<br />
hingegen die nachmittägliche Kinder- und Jugendschiene<br />
«Les Zaps».<br />
ITALIENISCHSPRACHIGE <strong>SCHWEIZ</strong><br />
| TSI2, ULTIMATIVER SPORTKANAL<br />
TSI1 hat seine Leaderstellung auch im<br />
ersten Halbjahr 2002 bestätigt. Die Primetime<br />
mit den eigenproduzierten Sendungen<br />
wie «Falò», der Dokumentarreihe am<br />
Donnerstag mit aktuellen Themen erreichte<br />
durchschnittlich 36 000 Zuschauer.<br />
Das entspricht einem Marktanteil von<br />
30 Prozent. Dazu waren Spielfilme auf<br />
TSI1 ein grosser Erfolg, vor allem mittwochs<br />
in der Primetime mit <strong>TV</strong>-Premieren.<br />
TSI2 hat sich auf Sport spezialisiert. Die<br />
Abdeckung regionaler, nationaler und<br />
internationaler Ereignisse brachte dem<br />
zweiten Programm eine Steigerung des<br />
Marktanteils um einen Fünftel.<br />
Die beiden grössten Konkurrenten der<br />
SRG-SSR-Programme, Rai Uno und Canale<br />
5, vermochten vor allem Frauen in<br />
ihren Bann zu ziehen, Rai1 die etwas<br />
ältere Generation, Canale 5 vor allem<br />
die Zappinggeneration, die sich neben<br />
Realityshows gerne Trickfilme, Soaps und<br />
unterhaltende Spielfilme ansah.<br />
newsline<br />
<strong>DIE</strong> ERSTEN PROGRAMME VON SF DRS,<br />
TSR UND TSI SIND <strong>DIE</strong> MARKTLEADER<br />
26 Prozent beträgt in der Deutschschweiz der Marktanteil<br />
von SF1 bei der Zielgruppe der 15- bis 49-Jährigen.<br />
Der grosse Gewinner ist SF2, das mit 9,5 Prozent<br />
den zweiten Platz eroberte – noch vor RTL mit seinem<br />
allabendlichem Damenprogramm und 9,4 Prozent. In<br />
der Zielgruppe 3+ werden die Abstände noch grösser.<br />
Dort führt SF1 mit 37,9 Prozent, ebenfalls vor SF2.<br />
Selbst bei den 3- bis 16-Jährigen findet sich SF1 mit<br />
18,6 Prozent unumstritten an der Spitze.<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0<br />
DEUTSCH<strong>SCHWEIZ</strong><br />
Marktanteile in der Altersgruppe 15–49. Werte für Januar<br />
bis Juni 2002, 19 bis 22.30 Uhr. Quelle: TC2000<br />
SF1<br />
SF2<br />
SAT1<br />
RTL<br />
RTL2<br />
PRO7<br />
VOX<br />
TSR1 setzte sich in der Romandie bei den 15- bis<br />
49-Jährigen mit 26,9 Prozent an die Spitze, vor TF1 mit<br />
15,7 Prozent und 14,8 Prozent für M6. An dieser klaren<br />
Reihenfolge änderten die Realityshows auf TF1 und<br />
M6 nichts. Bei den 3- bis 16-Jährigen führt TRS1 mit<br />
19,9 Prozent, vor M6 mit 17,7 und TF1 mit 15,2. TSR2 ist<br />
bei den Jüngsten mit 6,5 Prozent recht erfolgreich.<br />
ROMAN<strong>DIE</strong><br />
Marktanteile in der Altersgruppe 15–49, Januar<br />
bis Juni 2002, 19 bis 22.30 Uhr. Quelle: TC2000<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0<br />
TSR1<br />
TSR2<br />
TF1<br />
M6<br />
In der italienischsprachigen Schweiz ist<br />
TSI1 in allen Zielgruppen Marktleader, bei<br />
den 15- bis 49-Jährigen mit 27,4 Prozent, bei<br />
3+ mit 33,8 Prozent und bei den Kindern zwischen<br />
3 und 16 mit 18,6 Prozent. Nicht mal<br />
Canale 5 kann da mit seinen 15,1 Prozent bei<br />
den 15- bis 49-Jährigen mithalten.<br />
ITALIENISCHSPRACHIGE <strong>SCHWEIZ</strong><br />
Marktanteile in der Altersgruppe 15–49, Januar<br />
bis Juni 2002, 19 bis 22.30 Uhr. Quelle: TC2000<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0<br />
TSI1<br />
TSI2<br />
RAI1<br />
CAN5