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M. Riat, Graphische Techniken (v. 3.0) 229 a b c d e f Muster III

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M. <strong>Riat</strong>, <strong>Graphische</strong> <strong>Techniken</strong> (v. <strong>3.0</strong>) 230<br />

Beim Flächenholzschnitt tritt manchmal die Maserung des Holzes<br />

beim Druck zum Vorschein. Dieser Effekt wird von manchen Künstlern<br />

absichtlich eingesetzt. Der Faksimileholzschnitt ist oftmals von einer<br />

hochgeätzten Federzeichnung auf Zink (manuelle Zinkotypie) oder von<br />

einer photomechanischen oder lithographischen Übertragung einer Federzeichnung<br />

auf eine Zinkplatte nur schwer zu unterscheiden. Die feinen<br />

weissen Linien, die bei sauberem Druck vielfach bei der Überkreuzung<br />

der schwarzen Linien auftreten, tragen zur Erleichterung dieser Unterscheidung<br />

bei (<strong>Muster</strong> I A). Wurde von einem Holzschnitt ein Galvano<br />

(oder schlimmer: ein Stereo) genommen, so pflegen diese Feinheiten zu<br />

verschwinden.<br />

Der Tonholzschnitt, der mit dem Grabstichel auf Querholz ausgeführt<br />

wird, ist leichter zu identifizieren. Die Abbildung <strong>Muster</strong> I stellt eine<br />

Anzahl typischer Strukturen des Holzschnittes auf Querholz dar. Es muss<br />

beachtet werden, dass für das Schneiden schwer ausführbarer technischer<br />

Zeichnungen spezielle Graviermaschinen eingesetzt wurden, die wie eine<br />

Art Pantograph arbeiteten, und mit denen schwierig auszuführende teile<br />

wie etwa der in Abbildung <strong>Muster</strong> I, B vergrössert dargestellte, sauber<br />

geschnitten werden konnte. Leider wurde die Anwendung solcher Maschinen<br />

nicht immer auf den Bereich der technischen Darstellungen beschränkt,<br />

sondern mitunter auch im Bereich der Buchillustration eingesetzt,<br />

etwa für Hintergründe oder Himmelpartien, was auch zum<br />

schlechten Ruf beigetragen haben mag, den der Tonholzschnitt, meines<br />

Erachtens zu Unrecht, in gewissen Kreisen genoss.<br />

Strichmanieren des manuellen Tiefdrucks<br />

In der ersten Epoche der Autotypie war die Retusche der Zinkotypieplatten<br />

mit den Werkzeugen der manuellen verfahren, vor allem mit dem<br />

Grabstichel, mitunter auch mit der Roulette üblich. Diese Technik beschränkt<br />

sich heute ausschliesslich auf die Verbesserung von kleinen<br />

Unvollkommenheiten.<br />

Bei grösseren Holzschnitten auf Querholz kann manchmal eine Aufteilung<br />

der Platte in mehrere Rechtecke anhand von feinen weissen

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