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M. Riat, Graphische Techniken (v. 3.0) 229 a b c d e f Muster III

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M. <strong>Riat</strong>, <strong>Graphische</strong> <strong>Techniken</strong> (v. <strong>3.0</strong>) 234<br />

reproduktionen (ein- oder Mehrfarbig) eingesetzt. Lichtdruckplatten lassen<br />

keine Retusche zu.<br />

Die Abbildung '<strong>Muster</strong> II' stellt verschiedene vergrösserte <strong>Muster</strong> von<br />

Strukturen der manuellen Tiefdrucktechniken dar. i) und ii) sind Teilausschnittsvergrösserungen<br />

von Kupferstichen, iii) ist ein Ausschnitt einer<br />

Kaltnadelradierung, iv) einer Punktmanier, v) ist die von einer Roulette<br />

gebildete Struktur, vi) stellt das Aquatinta-Staubkorn dar.<br />

Die '<strong>Muster</strong> <strong>III</strong>' stellt die folgenden Strukturen dar: a) Korn der Photographie,<br />

b) Korn des Lichtdruckes, c) Korn einer Kreidelithographie,<br />

d) Struktur des Crachis, e) Rasterstruktur einer im herkömmlichen Rakeltiefdruck<br />

wiedergegebenen Abbildung, f) Text, im Rakeltiefdruck gedruckt.<br />

Die Monotypie unterscheidet sich von einem auf Papier ausgeführten<br />

Ölgemälde durch die Effekte, die beim Mischen der Farbstoffe mit unterschiedlichen<br />

chemischen und physikalischen Eigenschaften, namentlich<br />

bei grossen Viskositätsunterschieden, auftreten.<br />

Die Qualität der Druckfarbe kann auch Anhaltspunkte liefern für die<br />

Bestimmung des verwendeten Druckverfahrens. Die für den Hoch- und<br />

Flachdruck eingesetzten Druckfarben weisen meist einen charakteristischen<br />

Glanz auf, den die Tiefdruckfarben nicht haben.<br />

In den Tiefdruckfarben können wir fliessende Übergänge zwischen<br />

verschieden dicken Farbschichten beobachten, die in den Hoch- und<br />

Flachdruckverfahren nicht existieren, wenn wir von den Quetschrändern<br />

des Hochdrucks absehen. Es sei hier bemerkt, dass einzelne Künstler ihre<br />

Holzschnitte nicht ganz eben bearbeiten, um auf kontrollierte Art und<br />

Weise beim Einfärben eine intensivere Farbaufnahme in den höheren<br />

Zonen zu erreichen. Auch wenn eine Hoch- oder Flachdruckform à la<br />

poupée (zonenweise von Hand) eingefärbt wird, können natürlich verschieden<br />

intensive Einfärbungen simultan erreicht werden. Man spricht<br />

etwa von monotypiemässiger Einfärbung.<br />

Da gewisse <strong>Techniken</strong>, wie wir es im Falle der Autotypie gesehen haben,<br />

teilweise schon vor der 'offiziellen' Erfindung angewandt wurden,<br />

liefert die Begrenzung des Alters einer Drucksache anhand der angewandten<br />

Technik nur Näherungswerte. Bei der Bestimmung des Alters,<br />

der Technik und des Autors eines Blattes können Betrachtungen über die<br />

Papierqualität, das Motiv des Bildes, den Stil der Zeichnung, Randbemerkungen<br />

oder Stempel von Bibliotheken, Sammlern oder Steigerungen<br />

mitspielen. Manchmal können auch der Geruch der Druckfarbe, der Ton,<br />

den das Papier von sich gibt, wenn man auf den aufgehängten Bogen<br />

klopft und andere Indizien zur Identifikation beitragen, ganz abgesehen<br />

von den wissenschaftlichen Methoden, wie sie beispielsweise von den<br />

Röntgenstrahlen oder von der Infrarotphotographie geboten werden.

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