17.01.2013 Aufrufe

M. Riat, Graphische Techniken (v. 3.0) 229 a b c d e f Muster III

M. Riat, Graphische Techniken (v. 3.0) 229 a b c d e f Muster III

M. Riat, Graphische Techniken (v. 3.0) 229 a b c d e f Muster III

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

M. <strong>Riat</strong>, <strong>Graphische</strong> <strong>Techniken</strong> (v. <strong>3.0</strong>) 253<br />

Während fast 100 Jahren war das Kohlepapier unentbehrlich, um von<br />

maschinengeschriebenen Dokumenten Kopien zu erhalten. Aber heute<br />

verschwindet es allmählich von den Papeterien. Die moderne Technik hat<br />

dem Kohlepapier eine kleine Auszeichnung verliehen: mit den Emailprogrammen<br />

kann man ein 'Carbon Copy' oder ein 'Blind Carbon Copy' versenden.<br />

Ab 1954 erschien auf dem Markt ein Papier, dessen chemische Behandlung<br />

es möglich machte, Kopien durch Druck auch ohne Kohlepapier<br />

zu erhalten, das Selbstkopierpapier. Heute wird es häufig für Formulare<br />

eingesetzt, trotz der möglichen Gesundheitsschädigungen. Wenn wir von<br />

einem einfachen Formular mit einer Kopie ausgehen, befindet sich auf<br />

der Rückseite des Originals eine Schicht aus mikroskopischen Kapseln,<br />

die mit einer chemischen Substanz gefüllt sind. Die Vorderseite der Kopie<br />

enthält eine Schicht mit einem anderen chemischen Produkt. Unter<br />

dem Druck des Schreibstiftes platzen die Mikrokapseln und die beiden<br />

Substanzen reagieren miteinander und bilden einen Farbstoff.<br />

Es gibt eine spezielle durchsichtige Druckfarbe für den Offsetdruck,<br />

mit der man die Rückseite des Originals zonenweise gegen Kopie schützen<br />

kann.<br />

Die Risographie<br />

Die von der japanischen Firma Riso ab 1990 entwickelte Risographie<br />

ist im Bereich der Bürotechnik zurzeit eines der seltsamsten Kopierverfahren.<br />

Die Risographie verbindet das Prinzip des alten Mimeographen<br />

mit der modernsten digitalen Technik. Zur Zeit erreicht das Verfahren die<br />

Qualität einer guten Photokopie, aber der Hersteller verfeinert seine Erfindung<br />

ständig und mit der Zeit könnte die Risographie zu einer neuen<br />

Alternative im Bereich des Digitaldruckes heranwachsen.<br />

Das Verfahren funktioniert folgendermassen: Die serigraphische<br />

Druckform besteht aus einem kunststoffbeschichteten Spezialpapier, das<br />

auf einen für die flüssige Druckfarbe durchlässigen Hohlzylinder aufgespannt<br />

wird. Der Zylinder enthält die Druckfarbe. Ein thermischer<br />

Schreibkopf brennt unter der Kontrolle eines Computers mikroskopische<br />

Löcher durch diese Papiermatrize. Die Daten können über eine Computerdatei<br />

eingegeben werden, oder über den zur Maschine gehörenden<br />

Scanner direkt eingelesen werden. Nach der Perforierung der Matrize<br />

fängt der Zylinder zu rotieren an und die Druckfarbe dringt durch die<br />

Löcher des Zylinders und anschliessend durch die feinen Perforationen in<br />

der Kunststoffschicht, um schliesslich von den Papierfasern aufgesogen<br />

zu werden. Dann wird die Farbe per Kontakt auf das zu bedruckende<br />

Papier übertragen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!