leitartikel - Zahnärztekammer Niedersachsen
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dieser Zeit ein serologischer Nachweis<br />
der Infektion erfolgen kann. Nur in<br />
den wenigsten Fällen kommt es zu eindeutigen<br />
Symptomen (Ikterus, Müdigkeit,<br />
Gelenkschmerzen, Appetitlosigkeit,<br />
etc.), weshalb wie oben erwähnt,<br />
die meisten Betroffenen nichts von ihrer<br />
Infektion wissen.<br />
Da hier nicht wie bei der HBV-Infektion,<br />
selbst wenn kein Impfschutz existiert,<br />
die Möglichkeit der HBV-Simultanprophylaxe<br />
besteht, ist die strikte<br />
Einhaltung der Grundregeln der Hygiene<br />
und der UVV von besonderer Bedeutung.<br />
Dies dürfte bei der in Westfalen-Lippe<br />
besonders aufgeklärten<br />
Kollegenschaft wohl eine Selbstverständlichkeit<br />
sein.<br />
In jüngster Zeit wird leider vermehrt<br />
über die Transmission von HCV durch<br />
zahnärztliche Behandlungsmaßnahmen<br />
berichtet, erste Fälle sind dokumentiert.<br />
Möglicherweise läßt sich das Virus<br />
durch chemische Desinfektionsmittel<br />
nicht sicher abtöten, anscheinend<br />
hilft nur eine hohe Erhitzung.<br />
Als Mittel der Wahl, das gilt auch für<br />
die HB: Zum Desinfizieren von Wunden<br />
eignen sich Präparate mit einer Ethanolkonzentration<br />
von mehr als<br />
80 Vol.-%.<br />
Ein Wort zu Handschuhen: Wenn diese<br />
auch nicht vor Verletzungen schützen<br />
können, so kann das potentiell übertragene<br />
Blutvolumen deutlich reduziert<br />
werden. Bei der ersten Passage der Nadel<br />
durch einen Latexhandschuh reduziert<br />
sich die Inokulumblutmenge um<br />
ca. 50 % beim Tragen von einem und<br />
um 80 % beim Tragen von zwei Handschuhen!<br />
Man sollte die Handschuhe<br />
nicht zum weiteren Gebrauch desinfizieren.<br />
Es hat sich heraus gestellt, daß<br />
auch bei teuren Produkten Undichtigkeiten<br />
auftreten.<br />
Hinsichtlich der Behandlung zeigt sich<br />
auch hier ein Hoffnungsschimmer: Bisher<br />
hatte sich mit mäßigem Erfolg eine<br />
Kombinationstherapie mit Interferonalpha<br />
und Ribavirin®) durchgesetzt.<br />
Möglicherweise ist mit dem Einsatz<br />
von Proteaseinhibitoren, die in der<br />
AIDS-Therapie schon seit längerem<br />
Verwendung finden, ein Durchbruch zu<br />
erwarten. Auch der Einsatz des Wirkstoffes<br />
Amantadin, der aus der Parkin-<br />
sonbehandlung bekannt ist, scheint im<br />
Zusammenhang mit Problemen der Resistenzentwicklung<br />
vielversprechend.<br />
Zum Schluß ein Zitat aus dem Konsensusbericht<br />
der „International Consensus<br />
Conference of Hepatitis-C, EASL“<br />
(Paris, 26. bis 28.2.1999):<br />
„Hepatitis-C stellt gegenwärtig und<br />
in Zukunft eine enorme globale gesundheitliche<br />
Belastung dar. Bis zum<br />
Jahr 2010, selbst unter Berücksichtigung<br />
einer abnehmenden Infektionsrate,<br />
wird sich ein riesiger Rückstand<br />
von infizierten Patienten immer<br />
noch in Richtung Zirrhose und<br />
hepatozellulärem Karzinom entwickeln“.<br />
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.<br />
Dr. Bernd Kämper,<br />
Wetter<br />
Wir danken dem „Zahnärzteblatt<br />
Westfalen Lippe 1/00“ für die<br />
Nachdruckgenemigung<br />
Arbeitsgemeinschaft für<br />
Funktionslehre in der<br />
Deutschen Gesellschaft für<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Funktionslehre 2000<br />
Der Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Funktionslehre<br />
(AGF) in der DGZMK wird für<br />
die beste Arbeit des Jahres auf dem<br />
Gebiet der Funktionslehre - Funktionsanalyse<br />
- Funktionstherapie vergeben.<br />
Der Preis ist mit 10.000,00<br />
DM dotiert. Er soll dem wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs einer<br />
Hochschule zugute kommen und<br />
Anreiz bieten, sich intensiv der<br />
Funktionslehre des orofazialen<br />
Systems und ihrer praktischen<br />
Anwendbarkeit, insbesondere bei<br />
funktionsanalytischen und -therapeutischen<br />
Maßnahmen, zuzuwenden.<br />
Um den Förderpreis der AGF<br />
kann sich jede Zahnärztin und jeder<br />
Zahnarzt mit einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit aus dem Gebiet der<br />
Funktionslehre, der Funktionsanalyse<br />
oder der Funktionstherapie bewerben.<br />
Es können ausschließlich<br />
nichtveröffentlichte wissenschaft-<br />
liche Arbeiten oder solche, die zur<br />
Veröffentlichung vorgesehen sind,<br />
vorgelegt werden.<br />
Die Richtlinien für die Bewerbung<br />
können beim Vorsitzenden der<br />
Arbeitsgemeinschaft, Prof. Dr. Th.<br />
Reiber, Nürnberger Straße 57,<br />
04103 Leipzig, angefordert werden.<br />
Ebenfalls bei diesem müssen die<br />
schriftliche Bewerbung sowie die<br />
Arbeit spätestens bis zum 14. Juli<br />
2000 eingereicht werden.<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 5/00<br />
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