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leitartikel - Zahnärztekammer Niedersachsen

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Dr. Jobst-Wilken Carl, Vizepräsident der BZÄK<br />

und Ralf-Günther Münchow, Journalist, HAZ<br />

Zusammenarbeit mit der Reformkommission<br />

stand ebenso auf seinem Programm<br />

wie die nach einer konstruktiven<br />

Gegenpolitik, die derzeit im Bündnis<br />

Gesundheit 2000 angestrebt sei.<br />

Im GOZ-Bereich entstand einmal mehr<br />

die Forderung nach Trennung von Honorierung<br />

und Erstattung. Eine regelmäßige<br />

Punktwertanpassung an die<br />

Preissituation war für ihn ebenso<br />

selbstverständlich wie die strikte Ablehnung<br />

einer etwaigen Schiedsamtskonfliktlösung<br />

in der GOZ.<br />

Das Dauerthema "Strukturierte und<br />

zertifizierte Fortbildung" fand ebenso<br />

Erwähnung. Bei mehreren Kammern<br />

seien teilweise weitreichende Konzepte<br />

entwickelt worden, deren Koordinierung<br />

durch die Bundeszahnärztekammer<br />

Willmes für wichtig hielt. Eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der Wissenschaft<br />

sei dabei notwendig, wobei die<br />

Federführung bei zertifizierter Fortbildung<br />

bei den Zahnärzten liegen solle.<br />

Der Zahnarzt sei zunächst "Generalist"<br />

und könne durch Fortbildung eine Zertifizierung<br />

erlangen.<br />

Diskussion<br />

Gleich zu Beginn der Diskussion<br />

gab es in der Sache klare Worte<br />

gegenüber dem KZBV-Vorsitzenden,<br />

bei denen sich Dr. Schwalber aus<br />

Freiburg hervortat, der Dr. Schirbort<br />

bei aller Geradlinigkeit vorwarf, ein<br />

"tragisches Wagenburg-Denken entwickelt"<br />

zu haben. Bei dem Transport<br />

standespolitischer Inhalte sollte nach<br />

Schwalbers Einschätzung dem Empfinden<br />

der Bevölkerung mehr Rechnung<br />

getragen werden, eine künstliche Konfrontation<br />

bei diffizileren Verhältnissen<br />

sollte unterbleiben. Alle anderen,<br />

die "nicht unserer Meinung seien, sollten<br />

nicht in die Ecke gedrängt werden".<br />

Die sich anschließenden Diskussionen<br />

um die Entwicklung weiterer Strategien<br />

bei der Öffentlichkeitsarbeit nah-<br />

men einen weiten zeitlichen<br />

Rahmen ein.<br />

Dr. Carl als Vizepräsident und<br />

zugleich Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

der BZÄK bewertete<br />

noch einmal die Trennung<br />

von KZBV und BZÄK<br />

und sprach die zukünftige<br />

"schlanke und effektive"<br />

Struktur in Berlin an. Höhere<br />

Präsenz bei gleichbleibenden<br />

Kosten sei die Folge, wobei<br />

Partnerschaften im Bereich<br />

Öffentlichkeitsarbeit anvisiert<br />

worden seien. Schließlich<br />

wünsche auch er sich ein höheres Maß<br />

an Informationen untereinander.<br />

Um in Berlin die Öffentlichkeitsarbeit<br />

auf eine breitere Basis zu stellen, sei<br />

jetzt ein Medienstammtisch im Entstehen,<br />

um "nicht immer im eigenen Saft<br />

zu schmoren", wie Carl feststellte. Da<br />

der mündige Bürger ein Anrecht auf<br />

Information und Hilfestellung habe,<br />

solle die Patientenberatung einen hohen<br />

Stellenwert einnehmen. In das<br />

neue Internet-Angebot der BZÄK solle<br />

daher eine bundesweite Hotline eingestellt<br />

werden.<br />

Im übrigen sei für den neuen Internet-<br />

Auftritt der BZÄK eine neue technische<br />

Plattform, unabhängig von der<br />

KZBV, notwendig geworden. In Hinblick<br />

auf die demographische Entwicklung<br />

sah Carl einen weiteren Tätigkeitsbedarf<br />

in der zahnärztlichen Versorgung<br />

älterer Patienten (z. B. Pflegefälle).<br />

Die BZÄK könne hier eine Koordinierungsstelle<br />

im Sinne erweiterter<br />

Informationen sein.<br />

Schließlich sei ein Projekt im Bereich<br />

Prävention und Prophylaxe angedacht<br />

und ein Sponsor bereits gefunden.<br />

Schließlich hatte offenbar Dr.Carl die<br />

undankbare Aufgabe, die Stimmungslage<br />

unter den anwesenden Öffentlichkeitsarbeitern<br />

hinsichtlich einer<br />

zukünftigen, zumindest teilweisen<br />

Trennung in KZBV- und BZÄK-Arbeit<br />

auszuloten.<br />

Die eindeutigen und zahlreichen<br />

Wortmeldungen von Dr. Kinner über<br />

Dr.Gode bis zu Dr.Schwalber zeigte<br />

über alle Meinungsunterschiede hinweg<br />

unmißverständlich, daß man<br />

auch zukünftig bei der Entwicklung<br />

von Strategien und bei der Diskussion<br />

um die Belange der zahnärztlichen<br />

Öffentlichkeitsarbeit in diesem gewachsenen<br />

Gremium zusammenarbeiten<br />

will.<br />

loe<br />

REFERAT<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

BERUFSAUSÜBUNG<br />

"Medizinproduktegesetz<br />

und Praxiscomputer"<br />

Die Firma CompuDent hat in ihrer<br />

Kundenzeitschrift und in einer<br />

Pressemitteilung mitgeteilt,<br />

"nicht Medizinproduktegesetz-konform<br />

installierte" EDV-Mehrplatzanlagen<br />

seien von den Berufsgenossenschaften<br />

im Rahmen von Praxisbesuchen<br />

"mit sofortiger Wirkung" stillgelegt<br />

worden.<br />

Nachfragen bei der Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst und<br />

Wohlfahrtspflege (BGW) ergaben ein<br />

komplettes Dementi dieser Aussage:<br />

"Das Medizinproduktegesetz fällt gar<br />

nicht in unsere Obliegenheit".<br />

Zur Klarstellung sei noch einmal festgestellt:<br />

Praxiscomputer, auch Mehrplatzanlagen,<br />

die ausschließlich zur Erfassung<br />

von Leistungen und zur Veraltung<br />

der Praxisdaten benutzt werden,<br />

fallen nicht unter das MPG.<br />

Eine CE-Zertifizierung für Computer<br />

ist lediglich notwendig, wenn sie mit<br />

Zubehörteilen kombiniert werden, die<br />

am Patienten Messungen oder Steuerungen<br />

durchführen (intraorale Kamers,<br />

Infusionssteuerungen o.ä.) und<br />

diese Teile eine CE-Zertifizierung aufweisen.<br />

Ebenso unzutreffend ist die Aussage,<br />

im Rezeptionsbereich müßten hochwertige<br />

17-Zoll-Monitore zur Verfügung<br />

stehen. Im Anhang der Bildschirmarbeitsplatzverordnung<br />

werden<br />

lediglich gefordert: eine flimmerfreie,<br />

verzerrungsfreie und ausreichend<br />

große Bildschirmdarstellung, angemessen<br />

große Zeilen- und Zeichenabstände<br />

sowie scharfe und deutliche<br />

Zeichen. Im Übrigen gilt diese Verordnung<br />

(nur) für Beschäftigte, die "gewöhnlich<br />

bei einem nicht unwesentlichen<br />

Teil ihrer normalen Arbeit ein<br />

Bildschirmgerät benutzen". Eine weitergehende<br />

Definition liegt noch<br />

nicht vor, lediglich im Entwurf der<br />

VBG 104 wird als ein Kriterium genannt:<br />

Der Bildschirm wird mehrmals<br />

arbeitstäglich in ununterbrochenen<br />

Zeitabschnitten von mindestens einer<br />

Stunde benutzt.<br />

ZKN<br />

ZAHNÄRZTLICHE<br />

NACHRICHTEN<br />

NIEDERSACHSEN 5/00<br />

5

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