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RDT 1/2007 - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev

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ordnung zu Tiertransporten<br />

DIE TIERE WIRD SICH KAUM ETWAS ÄNDERN!<br />

SCHUTZ<br />

irkus<br />

alten Transportbestimmungen.<br />

Danach ist bei Rin<strong>der</strong>n, Schafen und<br />

Ziegen erst nach einer Transportdauer<br />

von 29 Stunden eine 24-stündige Ruhezeit<br />

vorgeschrieben, bei <strong>der</strong> die <strong>Tiere</strong><br />

entladen, gefüttert und getränkt werden<br />

müssen. Schweine und Pferde<br />

dürfen 24 Stunden transportiert werden,<br />

b<strong>ev</strong>or ihnen eine Ruhezeit von 24<br />

Stunden gewährt wird. Die genannten<br />

Transport- und Ruheintervalle können<br />

beliebig oft wie<strong>der</strong>holt werden.<br />

Die Europäische Kommission denkt<br />

über ein Verbot <strong>der</strong> Ferkelkastration<br />

nach. Die Kommission verständigte<br />

sich mit den Veterinärexperten <strong>der</strong> EU-<br />

Mitgliedslän<strong>der</strong> und den betroffenen<br />

Interessenverbänden darauf, die Beendigung<br />

<strong>der</strong> Ferkelkastration zu prüfen.<br />

Ohne Betäubung bereitet die Kastrierung<br />

den Ferkeln erhebliche Schmerzen,<br />

und selbst mit Betäubung erhöht<br />

die Entfernung <strong>der</strong> Hoden das Infektionsrisiko,<br />

verringert Wachstumsraten<br />

und verschlechtert die Futterverwer-<br />

Auch an den Besatzdichten än<strong>der</strong>t sich<br />

bei den Tiertransporten nichts. Ausgewachsenen<br />

Pferden wird wie bisher<br />

beim Transport auf <strong>der</strong> Straße eine Fläche<br />

von 1,75 Quadratmetern pro Tier<br />

zugestanden, ausgewachsenen Rin<strong>der</strong>n<br />

1,30 Quadratmeter.<br />

Der bmt for<strong>der</strong>t seit Jahren, dass die<br />

grausamen Langstreckentransporte<br />

von Schlachttieren abgeschafft und<br />

durch Frischfleischtransporte ersetzt<br />

werden. Es ist nicht zu rechtfertigen,<br />

EU ERWÄGT VERBOT DER FERKELKASTRATION<br />

Bisherige Praxis: Bis zum siebten Lebenstag ohne Betäubung<br />

In Österreich war zum 1. Januar 2005 ein europaweit einzigartiges<br />

Gesetz in Kraft getreten, das ein Verbot <strong>der</strong> Mitwirkung<br />

und Haltung von Wildtieren in Zirkusbetrieben vorsah.<br />

Da<strong>gegen</strong> hatte ein unbekannter Zirkusunternehmer<br />

Beschwerde bei <strong>der</strong> EU-Kommission eingereicht, die nun zurückgewiesen<br />

wurde.<br />

Der bmt begrüßt ausdrücklich die Entscheidung <strong>der</strong> EU-Kommission.<br />

Nachdem die Kommission nun die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

geschaf- fen hat, for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> bmt die<br />

<strong>Bund</strong>esregierung auf, endlich auch in Deutschland die Haltung<br />

von Wildtieren im Zirkus zu verbieten. Allein im Zeitraum<br />

von 2000 bis 2003 wurden bei Tierschutzkontrollen 1077 Beanstandungen<br />

festgestellt.<br />

Auf einer Anhörung im Agrarausschuss des Deutschen<br />

<strong>Bund</strong>estages im November 2006 erläuterte Dr. Jörg Styrie die<br />

tung, so die Schlussfolgerungen <strong>der</strong><br />

Fachleute. Daher sollen Alternativen<br />

unter dem Blickpunkt des Tierschutzes<br />

und <strong>der</strong> wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

untersucht werden.<br />

In einer wissenschaftlichen Stellungnahme<br />

aus dem Jahr 2004 hatte die<br />

Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EBLS) vier Alternativen zur<br />

betäubungslosen Kastration aufgezeigt:<br />

Den Einsatz von Narkotika, das<br />

Spermasexing, die Immunokastration<br />

und das Aufspüren des Ebergeruchs im<br />

T IERSCHUTZPOLITIK<br />

dass lebende <strong>Tiere</strong> unnötig quer durch<br />

Europa gekarrt werden, nur wegen <strong>der</strong><br />

Profitgier <strong>der</strong> industriellen Fleischlobby.<br />

Von <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esregierung erwarten wir,<br />

dass sie ihren Sonntagsreden Taten folgen<br />

lässt und sich im Rahmen ihrer EU-<br />

Ratspräsidentschaft nachhaltig für eine<br />

Begrenzung <strong>der</strong> Transportzeiten auf<br />

maximal acht Stunden bei internationalen<br />

Transporten und vier Stunden auf<br />

nationaler Ebene bzw. bis zum nächsten<br />

Schlachthof einsetzt.<br />

Schlachthof. Derzeit dürfen Ferkel in<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union bis zu ihrem<br />

siebten Lebenstag ohne Betäubung kastriert<br />

werden - eine Maßnahme, die<br />

von allen Tierschutzorganisationen<br />

strikt abgelehnt wird.<br />

Wildtierverbot im Zirkus mit EU-Recht vereinbar<br />

Dringlichkeit eines Verbotes von Wildtieren auch in Deutschen<br />

Zirkussen. "Wildtiere", erläutert Dr. Jörg Styrie, "sind<br />

nicht domestizierbar und haben eine geringe Anpassungsfähigkeit.<br />

Ihr Leiden im Zirkus manifestiert sich in Verhaltensstörungen,<br />

Erkrankungen und Todesfällen." Selbst die<br />

bundesweit geltenden Leitlinien für die Haltung, Nutzung<br />

und Ausbildung von <strong>Tiere</strong>n in Zirkusbetrieben o<strong>der</strong> ähnlichen<br />

Einrichtungen werden von vielen Zirkusbetrieben, nicht zuletzt<br />

aufgrund ihrer schlechten finanziellen Lage, nicht eingehalten.<br />

Abhilfe kann nur ein Verbot <strong>der</strong> Haltung von Wildtieren in Zirkus<br />

bringen. Die Entscheidung <strong>der</strong> EU-Kommission zur Einstellung<br />

des Verfahrens <strong>gegen</strong> Österreich sollte alle EU-Staaten<br />

ermuntern, gleichfalls die Haltung von Wildtieren in<br />

Zirkussen zu verbieten.<br />

Texte: Mike Ruckelshaus, Fotos: Deutsches Tierschutzbüro<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 1/<strong>2007</strong><br />

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