DAS RECHT DER TIERE DAS RECHT DER TIERE - Bund gegen ...
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aber nicht in unseren Augen,<br />
auch sie sollte die Chance zu einer<br />
Vermittlung bekommen. So legten<br />
wir ihr eine Kurzleine an, die sie solange<br />
auch im Auslauf trug, bis sie sich<br />
an den Zug der Leine gewöhnt hatte. Mit<br />
ihrem Mitbewohner Timo wurden dann die<br />
ersten Gassigänge auf dem Tierheimgelände<br />
gemacht, anschließend auf das Umfeld des Tierheims<br />
verlegt. Mit Hilfe der Gassigänger konnte sie<br />
nun endlich auch spazieren gehen.<br />
Anfang Juli 2010<br />
hatte Kia endlich<br />
eine Interessentin<br />
gefunden, deren<br />
Rüde sich Kia<br />
<strong>gegen</strong>über wie ein<br />
Gentleman verhielt.<br />
Das Verblüffende<br />
ist, dass sie<br />
innerhalb weniger<br />
WICHTIG:<br />
Ängstliche Hunde sollten<br />
immer doppelt gesichert<br />
werden<br />
Immer wieder geschehen: Hunde in<br />
Panik "rutschen" aus dem zu lockeren<br />
Halsband und fliehen. Darum unser<br />
Tipp: Sichern Sie ängstliche Tiere mit<br />
Halsband und Geschirr.<br />
Wochen so gravierende<br />
Fortschritte<br />
machte, dass sie<br />
heute unangeleint<br />
zwischen Surfern<br />
und Touristen am<br />
Strand von Fehmarn<br />
herumläuft.<br />
Kia war 5 Jahre (!)<br />
bei uns.<br />
An diesem schö-<br />
nen Beispiel sieht man, wie extrem anpassungsfähig Hunde<br />
sind. Oft wird unterschätzt, dass Hunde auch noch<br />
nach ihrer Sozialisierungsphase viel dazu lernen und auch<br />
noch im hohen Alter Beziehungen zum Menschen aufbauen<br />
können.<br />
Tipps im Umgang<br />
mit einem unsicheren Hund<br />
Behandeln Sie Ihren unsicheren Hund nicht wie einen unsicheren<br />
Hund - Sie müssen der Fels in der Brandung für ihn<br />
sein. Führen Sie ihn selbstbewusst und souverän durch den<br />
Alltag. Seien Sie liebevoll und geduldig, aber auch konsequent.<br />
Gerade unsichere Hunde brauchen ein Leitbild, eine<br />
klare soziale Struktur. Wenn Sie und nicht der Hund die Leitbildfunktion<br />
übernehmen sollen, dann müssen Sie sich auch<br />
so verhalten, das heißt: Setzen Sie ihrem Hund Grenzen,<br />
drücken Sie kein Auge zu, wenn er sich daneben benimmt,<br />
nur weil er gerade wieder diesen etwas unsicheren Blick<br />
drauf hat…<br />
Wenn sich unsichere Hunde in der Pflicht sehen, ihre Umwelt<br />
ganz alleine managen zu müssen und sich auch noch Aufgaben<br />
auftragen, für die nicht sie, sondern ihr Besitzer zuständig<br />
sind, geht das Dilemma erst richtig los. Also: Auch<br />
unsichere Hunde brauchen klare Regeln und Grenzen!<br />
Fallbeispiel Abra:<br />
TH ARCHE N OAH<br />
Abra zeigte von Anfang an leichte Unsicherheiten bei uns im<br />
Tierheim, konnte aber dennoch zügig vermittelt werden. Ihr<br />
Reaktionsmuster (Furcht vor fremden Männern, ungewöhnlichen<br />
Dingen wie flatternde Mülltüten etc.) legte sie in der<br />
neuen Umgebung nur bedingt ab, doch die Familie arrangierte<br />
sich. Nach ca. 1 Jahr begann Abra in bestimmten Situationen<br />
Kinder und später auch Erwachsene im Haushalt<br />
zu beißen. Dieses Verhalten passte so gar nicht zu ihr. Wir<br />
untersuchten sie erst einmal tierärztlich, um schmerzbedingte<br />
Aggressionen auszuschließen.<br />
Wir rieten der Familie, mit Abra in eine Hundeschule zu gehen,<br />
um die Führungsstruktur neu aufzubauen. Leider sahen<br />
sich die Besitzer dazu nicht in der Lage, ihrer Beurteilung<br />
nach könnten sie nie konsequent genug sein, um Abra die<br />
adäquate Erziehung zu geben. Schweren Herzens brachte<br />
die Familie die Hündin auf unseren Rat hin zurück.<br />
Mit dem gewonnenen Wissen konnten wir Abra nun gezielt<br />
vermitteln: Sie kam nach intensiven Begleitgesprächen zu einem<br />
erfahrenen Ehepaar, dessen Kinder nicht mehr im Haushalt<br />
lebten. Sie ist jetzt wieder seit fast einem Jahr vermittelt<br />
und hat dank einer guten Erziehung und Ausbildung nicht<br />
wieder zugebissen. Mittlerweile hat die Hündin die Begleithundeprüfung<br />
bestanden und geht noch immer regelmäßig<br />
auf den Hundeplatz, um zu trainieren und beschäftigt zu<br />
werden.<br />
Abras Geschichte zeigt, wie wichtig ein erzieherischer und<br />
konsequenter Umgang auch oder gerade bei unsicheren<br />
Hunden ist. Und vergessen Sie dabei nicht: Ist der Alltag<br />
durchlebt, ist es sehr wichtig, dass der Hund zur Ruhe kommt.<br />
Schlaf und Ruhezeiten sind nötig, um die gesammelten Erfahrungen<br />
zu verdauen.<br />
Unser Tipp: Vielleicht entscheiden Sie sich beim nächsten<br />
Tierheimbesuch ganz bewusst für einen Hund, der nicht sofort<br />
freudig auf<br />
Sie zuspringt.<br />
GSt u. TH "Arche Noah"<br />
Rodendamm 10, 28816 Stuhr/Brinkum<br />
Leiterin (GSt): Anke Mory<br />
Tel. (0170) 632 52 40<br />
Leiter (TH): Stefan Kirchhoff<br />
Tel. (0421) 890171, Fax 80 90 553<br />
Kreissparkasse Syke,<br />
BLZ 291 517 00, Kto. 113 000 29 57<br />
ww.tierheim-arche-noah.de<br />
Text und Fotos: Stefan Kirchhoff<br />
Das Recht der Tiere 1/2011<br />
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