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ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG

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BAHN UND<br />

INDUSTRIE<br />

Für die <strong>Bahn</strong> und die<br />

Industrie ist der <strong>ICE</strong> T 2 das<br />

erste Großprojekt, bei dem<br />

Auftraggeber und Lieferanten<br />

im Interesse eines vom ersten<br />

Tag an fehlerfrei im Betrieb<br />

funktionierenden Produktes<br />

eine neue Form der Zusammenarbeit<br />

ausprobieren. Ein<br />

eigens entwickelter dreistufiger<br />

Prozess soll von der<br />

Planung bis zur Inbetriebsetzung<br />

die technische<br />

Optimierung herbeiführen.<br />

In über 30 Punkten wurden<br />

so technische Verbesserungen<br />

erreicht – bei technischen<br />

Komponenten wie dem<br />

Batterieladegerät, bei der Ausstattung<br />

der Bordküche für<br />

den Gästeservice etwa bis hin<br />

zu technischen Details von<br />

Drehgestellen oder auch<br />

Piktogrammen.<br />

In dem Abstimmungsprozess<br />

sind die Verantwortlichkeiten<br />

präzise definiert. So<br />

stellt das Herstellerkonsortium<br />

einen Qualitätsbe<strong>auf</strong>tragten.<br />

Der hat die Aufgabe, die<br />

Fertigung der technischen<br />

Details, die Prüfungen, ihre<br />

Inbetriebsetzung und die<br />

Abnahme zu steuern. Außerdem<br />

gibt es einen Gewichtsmanager,<br />

der <strong>auf</strong> die Einhaltung<br />

der Massevorgaben hinzuwirken<br />

hat: Der Zug darf<br />

im Interesse eines wirtschaftlichen<br />

Betriebseinsatzes und<br />

der zulässigen Radsatzlasten<br />

nicht zu schwer werden.<br />

Bei der DB Systemtechnik<br />

finden die Verantwortlichen<br />

des Konsortiums ihre Widerparts.<br />

Projektleiter Thomas<br />

Erpenbeck: „Ich glaube, wir<br />

haben es geschafft, hier eine<br />

direkte Kommunikation ohne<br />

Lücken und Zeitverzug hinzubekommen.“<br />

Dazu begleitet<br />

die DB Systemtechnik<br />

auch vor Ort die Qualitäts-<br />

<strong>ICE</strong> T 2 – Schritte zum Erfolg<br />

• Erste Stufe ist das „Initial Design Review“. In dieser Phase entwickelt die DB<br />

Systemtechnik gemeinsam mit dem Herstellerkonsortium Lösungen für Detailfragen.<br />

• Diese Lösungen werden dann <strong>auf</strong>gearbeitet und in Dokumentationen festgestellt.<br />

• Abschließend wird der für die beste Lösung gehaltene Weg ausgewählt und vereinbart.<br />

Das ist das „Design Freeze“ – die Festschreibung der gewählten technischen Lösung.<br />

Zusammen <strong>auf</strong><br />

gutem Weg<br />

sicherung – sowohl bei der<br />

Produktion der Neigetechnik<br />

in Savigliano bei Alstom<br />

Ferroviaria in Italien, als auch<br />

in den Bombardier-Werken<br />

Görlitz und Halle-Ammendorf<br />

sowie dem Siemens-<br />

Standort Krefeld-Uerdingen.<br />

Die Inbetriebsetzung wird im<br />

Prüfcenter von Siemens in<br />

Wegberg-Wildenrath vorgenommen<br />

und dort vom<br />

Güteprüfdienst und der Projektleitung<br />

der DB <strong>AG</strong> begleitet.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen<br />

Herstellern und <strong>Bahn</strong><br />

funktioniert nach Einschätzung<br />

der DB Systemtechnik<br />

inzwischen zufriedenstellend.<br />

Erpenbeck: „Es gibt immer<br />

noch viele kontroverse Diskussionen<br />

mit der Industrie.<br />

Wir müssen die neuen Be-<br />

dingungen für die Zusammenarbeit<br />

noch viel verbindlicher<br />

abstimmen, um Missverständnisse<br />

zu vermeiden.“<br />

Ein Beispiel für einen<br />

typischen Konfliktfall: Der<br />

Auftraggeber <strong>Bahn</strong> war nicht<br />

mit der Qualität einer Drehgestell-Komponentezufrieden.<br />

Das Problem wurde gelöst.<br />

Erpenbeck: „Wir haben<br />

gemeinsam mit der Industrie<br />

und dem bahninternen Güteprüfdienst<br />

ein Audit durchgeführt<br />

und dann haben wir das<br />

Problem in den Griff bekommen.<br />

Denn den Hinweisen<br />

und Forderungen der Prüfer<br />

stand das Konsortium sehr<br />

<strong>auf</strong>geschlossen gegenüber und<br />

hat alle Mängel in konstruktiver<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Projektteam der DB Systemtechnik<br />

behoben.“<br />

Wie immer bei komplexen<br />

Großprojekten, bei denen<br />

es um hohe Summen geht,<br />

gibt es Probleme der unterschiedlichsten<br />

Art. Da entsprechen<br />

beispielsweise sicherheitsrelevante<br />

Nachweise, Zeichnungen,<br />

Instandhaltungs bücher<br />

oder Komponentenbeschreibungen<br />

nicht den von<br />

der DB geforderten Standards<br />

oder nicht alle Unterlieferanten<br />

können Qualitätszertifizierung<br />

nach den internationalen<br />

ISO-Normen nachweisen.<br />

Doch statt <strong>auf</strong> Konfrontation<br />

setzen die Beteiligten <strong>auf</strong><br />

Kooperation. Der Projektleiter:<br />

„Wir haben gelernt, dass<br />

es für uns das Beste ist, wenn<br />

wir an einem Strang ziehen.<br />

Unser Ziel ist stets, eine Win-<br />

Win-Situation für beide Seiten<br />

herstellen zu können.“<br />

Erpenbeck ist überzeugt,<br />

dass der richtige Weg beschritten<br />

wird. „Die Richtung<br />

stimmt, denn alle Beteiligten<br />

bringen sich persönlich ein.<br />

Damit sind wir <strong>auf</strong> einem<br />

guten Weg.“ bt<br />

11<br />

bbahnnteechh 22|22000044

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