ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG
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hinterrggrrund<br />
18<br />
PROJEKT MOFAST<br />
den, dass bei Fahrzeug-<br />
Ausschreibungen der Wettbewerb<br />
eine andere Dimension<br />
als heute bekäme.<br />
Während es bislang nur<br />
den Wettbewerb der Systemhäuser<br />
gibt, die bei Ausschreibungen<br />
schlüsselfertige<br />
Fahrzeuge anbieten, könnte<br />
bei entsprechender Modularisierung<br />
bereits ein Wettbewerb<br />
um Komponenten<br />
stattfinden. Wüllhorst: „Da<br />
sehe ich das Beispiel aus der<br />
Automobilindustrie:Wenn ein<br />
Spediteur einen neuen LKW<br />
bei dem größten amerikanischen<br />
LKW-Hersteller in<br />
Auftrag gibt, kann er bei der<br />
Bestellung auswählen, welche<br />
Achsen und welchen Motor<br />
er von welchem Zulieferer in<br />
sein neues Fahrzeug eingebaut<br />
haben möchte. Das geht nur<br />
über eine Modularisierung,<br />
die soweit fortgeschritten ist,<br />
dass die Achsen bzw. die<br />
Motoren hersteller- und<br />
gegebenenfalls auch fahrzeugübergreifend<br />
austauschbar<br />
sind.“<br />
Bei einer entsprechenden<br />
Austauschbarkeit von Modulen<br />
und Komponenten in der<br />
<strong>Bahn</strong>technik könnte der<br />
Wettbewerb ebenfalls schon<br />
<strong>auf</strong> der Zuliefererebene beginnen<br />
– mit allen Vorteilen,<br />
die Konkurrenzdruck in<br />
DB-<br />
Gesamtsicht<br />
Kundenerwartung<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Zuverlässigkeit<br />
Sicherheit<br />
Sachen Innovation und Preis<br />
erfahrungsgemäß mit sich<br />
bringt.<br />
Ausgangspunkt des<br />
MOFAST-Projektes ist die<br />
Moduldefinition: „Ein Modul<br />
ist eine abgrenzbare, einbau-,<br />
anschluss- und betriebsfertige<br />
Einheit, deren Elemente physisch<br />
miteinander verbunden<br />
sind.“ Nach der Definition<br />
der Ingenieure erfüllt ein<br />
Modul eine spezifische, festgelegte<br />
Gesamtfunktion. Dazu<br />
bedient es sich in aller Regel<br />
verschiedener Komponenten,<br />
die jeweils Einzelfunktionen<br />
beitragen. Ein weiteres Kennzeichen<br />
ist die Austauschbarkeit<br />
mit anderen, gleichar-<br />
Wolfgang Wüllhorst (Foto), Projektleiter MOFAST<br />
Bei einer Austauschbarkeit von Komponenten wie bei der<br />
Autoindustrie könnte auch bei der <strong>Bahn</strong> der Wettbewerb<br />
schon <strong>auf</strong> der zuliefererebene beginnen<br />
tigen Modulen. Die sollen<br />
nach den Vorstellungen der<br />
Techniker so gestaltet sein,<br />
dass die gleiche oder eine<br />
erweiterte Funktion ausgeführt<br />
wird, ohne dass dadurch<br />
andere verbundene Module<br />
geändert werden müssen.<br />
Möglich wird das nur bei der<br />
Verwendung von exakt<br />
beschriebenen Schnittstellen<br />
Anforderungen<br />
und Anschlüssen.<br />
Eine fahrzeugübergreifende<br />
Analyse für einzelne<br />
Module durchzuführen und<br />
die Ergebnisse zusammen mit<br />
den Unternehmensbereichen<br />
umzusetzen, das ist eine große<br />
Herausforderung, erläutert<br />
Wüllhorst. Doch es lohnt<br />
sich: „Wir erwarten in jedem<br />
Fall entscheidende Vorteile<br />
Entwicklung<br />
Herstellung<br />
Betrieb<br />
Instandhaltung<br />
<strong>Bahn</strong>industrie<br />
Transportdienstleister<br />
Personen- und<br />
Güterverkehr<br />
durch sinkende Betriebskosten,<br />
wenn ein defektes<br />
Modul ,en bloc’ ausgewechselt<br />
werden kann und das<br />
Fahrzeug schnellstmöglich<br />
wieder in den Betrieb geht.“<br />
Im Übrigen zeige sich<br />
schon in der ersten Projektphase,<br />
dass Hersteller und Betreiber<br />
nicht unbedingt dasselbe<br />
meinen, wenn sie von<br />
Systemhäuser<br />
Zulieferer<br />
Planungs<strong>auf</strong>gabe:<br />
(Modul)spezifikation aus Sicht<br />
des Transportdienstleisters