ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG
ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG
ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
hinterrggrrund<br />
16<br />
Birgit Chollee, Leiterin Innovationsmanagement:<br />
„Schon lange denken wir über Modularisierung und<br />
Standardisierung nach – nun müssen wir handeln“<br />
PROJEKT MOFAST<br />
Batterien mit gutem<br />
Beispiel voran<br />
Im MOFAST-Arbeitspaket Batterie<br />
ergab eine erste Istdatenanalyse, dass eine<br />
weitgehende Vereinheitlichung<br />
bei den elektrischen<br />
Triebwagen bereits<br />
gegeben, bei den Diesel-<br />
Triebwagen aber noch<br />
weitere Optimierungspotenziale<br />
vorhanden sind.<br />
Neben einer vollständigen<br />
Bestands<strong>auf</strong>nahme für<br />
Batterie und Batterieladegerät<br />
steht die Harmonisierung<br />
der Lastenheftanforderungen<br />
im Vordergrund<br />
der im Projekt<br />
MOFAST angestoßenen<br />
Untersuchungen.<br />
Und zwei weitere<br />
Effekte ergeben sich zusätzlich:<br />
Eine Standardisierung der<br />
Batterie-Typen ermöglicht auch eine<br />
Konzentration <strong>auf</strong> wenige gängige technische<br />
Lösungen in der Instandhaltungs-<br />
Infrastruktur und unterstützt die<br />
Standardisierung der vorgeschalteten<br />
Technik wie des Batterieladegeräts und<br />
Geräte der Peripherie des Batterie-<br />
Netzes.<br />
Zwar werden an Bord von Lokomotiven<br />
und Triebwagen heute schon<br />
lediglich vier technische Grundtypen<br />
von Batterien eingesetzt, jedoch sind<br />
noch Verbesserungen bezüglich der herstellerübergreifenden<br />
Schnittstellen<br />
möglich. Auch neue Technologien werden<br />
in die Untersuchungen mit einbezogen.<br />
Zum Beispiel die Gel-Batterie, bei<br />
der jedoch noch eingehende LCC-<br />
Betrachtungen durchgeführt werden<br />
müssen, damit bei einem Wechsel des<br />
technischen Prinzips die Wirkungen<br />
betrieblich wie auch wirtschaftlich schon<br />
im Vorfeld geprüft werden.<br />
gemeinsame Ziel, damals wie<br />
heute aktuell: kostengünstig<br />
beste Betriebsmittel für das<br />
System <strong>Bahn</strong> zur Verfügung<br />
zu stellen. Für den Bereich<br />
Fahrzeuge baut das Projekt<br />
MOFAST <strong>auf</strong> dieser strategischen<br />
Zielsetzung <strong>auf</strong>.<br />
Wolfgang Wüllhorst, Projektleiter<br />
MOFAST im Bereich<br />
Innovationsmanagement der<br />
DB Systemtechnik, erklärt:<br />
„MOFAST hat prinzipiell<br />
zum Ziel, eine unter dem<br />
Aspekt der Life-Cycle-Costs<br />
optimierte sowie standardisierte<br />
und modularisierte<br />
Fahrzeugflotte <strong>auf</strong>zubauen.<br />
Dabei geht es nicht nur<br />
darum, technische Standards<br />
zu entwickeln. In erster Linie<br />
wollen wir erreichen, dass<br />
durch eine eindeutige technische<br />
Spezifikation ein wirtschaftlicher<br />
Nutzen für die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> generiert<br />
wird.“<br />
Die Reduzierung der<br />
Variantenvielfalt bei Fahrzeugbauteilen<br />
ist das eine<br />
Ziel, die Erkennung von<br />
Einsparpotenzialen das andere.<br />
Bei den Voruntersuchungen<br />
innerhalb des strategischenManagementprozesses<br />
hatte sich bereits<br />
gezeigt, dass sowohl bei der<br />
Fahrzeugneubeschaffung als<br />
auch in der Instandhaltung<br />
über vereinfachte Bauweisen<br />
Einsparungen bis in den zweistelligen<br />
Prozentbereich realistisch<br />
erscheinen.<br />
Dreh- und Angelpunkt bei<br />
den Ansätzen ist dabei eine<br />
wesentlich konsequentere<br />
Modularisierung bei den<br />
technischen Betriebsmitteln<br />
des Systems <strong>Bahn</strong>. Wüllhorst:<br />
„Wir streben eine Gestaltung<br />
eines Systems aus weitgehendst<br />
unabhängigen Modulen<br />
an. Unser Ziel muss es<br />
sein, Fahrzeugtechnik mit<br />
relativ unabhängigen Modulen<br />
und Komponenten zu<br />
entwickeln, die nur durch<br />
wenige, aber präzise definierte<br />
Schnittstellen miteinander<br />
verbunden sind.“<br />
Es gibt Felder, in denen<br />
sich <strong>Bahn</strong>industrie und die<br />
<strong>Bahn</strong> hervorragend ergänzen<br />
könnten, betont Wüllhorst.<br />
Der Grund: Der Hersteller<br />
schaut vom Wagenkasten zum<br />
Bauteil und setzt aus produktionstechnischer<br />
Sicht seine<br />
Prioritäten. Die <strong>Bahn</strong> schaut<br />
eher vom Bauteil ausgehend<br />
zum Wagenkasten, denn sie<br />
analysiert das Fahrzeug <strong>auf</strong>grund<br />
der Betriebs- und<br />
Instandhaltungskosten.<br />
Somit kann die <strong>Bahn</strong>industrie<br />
durch innovative<br />
Konstruktionen den modularen<br />
Aufbau des Fahrzeuges<br />
vorbereiten. Die <strong>Bahn</strong> <strong>auf</strong> der<br />
anderen Seite unterstützt<br />
durch ihre Erfahrungen aus<br />
der Instandhaltung die <strong>Bahn</strong>industrie,<br />
indem sie die<br />
Schnittstellen der Module<br />
spezifiziert und die funktionalen<br />
Anforderungen an die<br />
Module in verschiedenen<br />
Leistungsklassen <strong>auf</strong>stellt.<br />
Denn wenn die Bauartunterschiede<br />
schwinden, so die für