ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG

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themaa beliebig auswählen.“ Ein Beispiel erklärt das: Gefordert wurden in der Ausschreibung „insgesamt mindestens 40 Fahrradabstellplätze in der Sommersaison“. Ein Kriterium, das in den großzügig geschnittenen Dostos mit ihren Mehrzweck-Fahrgasträumen überhaupt kein Problem war. Entscheidend war auch das Komfortangebot. Manager Andres beschreibt: „Die Strecke Karlsruhe – Konstanz ist praktisch eine fernverkehrsähnliche Relation, und da muss dem Reisenden schon wesentlich mehr Komfort geboten werden als auf typischen Nahverkehrs-Kurzstrecken. Auch da liegen wir mit unseren Dostos hervorragend. Die langen Wagenkästen und die Luftfederung sorgen für eine angenehme Laufruhe.“ Selbstverständlich erhalten die Fahrzeuge eine Klimaanlage. Sie verfügen auch über ein Fahrgastinformationssystem, das den Reisenden alle notwendigen betrieblichen In- 6 DOPPELSTOCKWAGEN bahntech: Herr Dr. Vulpius, Glückwunsch, dass Sie im Ausschreibungswettbewerb die Schwarzwaldbahn für DB Regio holen konnten.Worauf führen Sie diesen für die Bahn wichtigen strategischen Erfolg zurück? Vulpius: Im Prinzip ist das ganz einfach: Wir haben dem Aufgabenträger, dem Land Baden-Württemberg, die geforderte solide Qualität in pfiffiger Ausführung zu einem besonderen Preis angeboten. bahntech: Aber der Preis ist sicherlich nicht alles … Vulpius: Nein, natürlich Künftiger Schwarzwaldbahn-Manager Dirk Andres: „Mit dem intelligenten Fahrzeugkonzept der Doppelstockwagen im Wettbewerb die Nase vorn“ formationen vermittelt: Der nächste Halt wird ebenso avisiert, wie Anschlussverbindungen empfohlen oder Hinweise bei Verspätungen gegeben werden. Erstmals wird es dann auch möglich sein, an den Bildschirmen der Steuerwagen touristische Informationen einzuspielen. Hinzu kommt: Die Dostos versprechen den Fahrgästen auf der landschaftlich attraktiven und technisch interessanten Gebirgsbahn, speziell auf der Fahrt durch die große Triberger Doppelschleife, eine besonders schöne Panoramasicht. „Im oberen Stock bieten wir den Fahrgästen dank der neuen, großflächigeren geschwungenen Fenstergalerie einen eindrucksvollen Ausblick in den Schwarzwald und über die Uferböschung hinweg vom Bodensee bis zu den Alpen,“ ergänzt Dr. Michael Vulpius, Leiter des Regionalverkehrs Südbaden bei DB Regio und Projektleiter der DB-Bewerbung. Erfolg mit Qualität Interview mit Dr. Michael Vulpius, Leiter Regionalverkehr Südbaden der DB Regio nicht, er ist aber schon sehr wichtig. Rund 70 Prozent wird vom Preis bestimmt. Unsere Entscheidung, mit dem Dosto und der Baureihe 146 in das Ausschreibungsrennen zu gehen, hat ja auch sehr viel mit Qualität zu tun, und die hohe Verfügbarkeit sowie der geringe Instandhaltungsaufwand wirken sich günstig auf die Kosten aus. Es handelt sich um bewährte, ausgereifte Fahrzeuge, die in puncto Verfügbarkeit im DB- Konzern, aber auch im europäischen Vergleich zu den Spitzenreitern gehören. bahntech: Noch einmal zurück zum Wettbewerb: Theoretisch hätten ja auch ihre KonkurrentenDosto-Betriebskonzepte anbieten können. Vulpius: Die hier angetretene Konkurrenz hat weder den Fahrzeugpool noch die entsprechenden Werkstätten und schon gar nicht das notwendige Know-how, deshalb konnte sie dieses Konzept nicht anbieten. bahntech: Premiere auf der Schwarzwaldbahn ist erst Ende 2006. Was ist bis dahin zu tun? Vulpius: Eine ganze Menge, Für den Betrieb in Deutschlands Südwesten wurden aus dem Doppelstock-Konstruktionsprogramm des Herstellers Fahrzeuge mit Tiefeinstieg ausgewählt. So wird das Ausschreibungskriterium, das Fahrzeuge für Bahnsteighöhen von 38 Zentimetern, 55 Zentimetern und 76 Zentimetern über Schienenoberkante fordert, problemlos erfüllt. Speziell für mobilitätseingeschränkte Reisende mit Rollstuhl gibt es eine Überfahrrampe, die den Zugang in den Steuerwagen erleichtert. Als Zuglok stand bereits in einem frühen Projektstadium die Baureihe146.2 fest. Andres: „Diese Triebfahrzeuge versprechen aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit und der bisher gemachten Erfahrungen im RegionalBahn- und RegionalExpress-Verkehr mit Doppelstockwagen optimale Ergebnisse.“ Die 146er zeichnen sich gegenüber anderen Lokbaureihen durch eine optimale
Fahrdynamik und höhere Endgeschwindigkeit aus – die Züge sind für 160 km/h ausgelegt. Dies wird sich nicht immer in kürzeren Reisezeiten niederschlagen, erläutert der Manager der künftigen Schwarzwaldbahn: „Wir wollen das uns zur Verfügung stehende Zeitpolster ganz einfach für Qualität nutzen. Zum einen erhalten wir höhere Zeitzuschläge, die es uns erleichtern, bei Verspätungen wieder aufzuholen. Zum anderen gewinnen wir wertvolle Minuten bei den Aufenthalten. Man muss ja überlegen, dass viele Bahnhöfe Ferienziele sind, an denen zumindest in der Saison besonders viele Menschen mit großem Gepäck, Fahrrädern und Kinderwagen ein- und aussteigen wollen.“ bt z.B. unseren Betrieb den kalkulierten Kosten anpassen. Das ist harte Sanierungsarbeit. Derzeit erarbeiten wir gemeinsam mit den Partnern in der Region, also mit den Kreisen, Kommunen, den Tourismus-Organisationen, fünf Verkehrsverbünden, Schulen und anderen Einrichtungen, ein attraktives Marketingkonzept. Wir wollen die Schwarzwaldbahn als das beispielhafte Bahnunternehmen innerhalb des Konzernverbundes der DB positionieren, das die Region prägt und als unsere Schwarzwaldbahn wahrgenommen wird.Wir schaffen damit lokale Identität. Das ist nach Pünktlichkeit, solider Kundeninformation und Sauberkeit der wichtigste Schlüssel, um mehr Fahrgäste zu gewinnen und die Schwarzwaldbesucher zu überzeugen. bt Über 28.000 Nahverkehrszüge der Deutschen Bahn befördern täglich rund 4,2 Millionen Kunden – sehr viele von ihnen fahren in Doppelstockwagen, den Dostos. Mehr als 1.800 der Fahrzeuge gehören heute zum Wagenpark der DB. Die Fachleute schätzen sie, weil sie auf geringer Grundfläche ein hohes Platzangebot bieten und weil sie praktisch ohne größere Kinderkrankheiten von Beginn an häufig mit 100%iger Zuverlässigkeit im Dienst sind. Auch bei den Kunden gibt es viel Zustimmung, nicht zuletzt wegen der bequemen breiten Einstiegsmöglichkeiten und der geräumigen Sitzplätze der Dostos. Jährlich rollen die Fahrzeuge bis zu 350.000 Kilometer auf dem deutschen Schienennetz. Das sind Laufleistungen rund doppelt so hoch wie sonst bei Nahverkehrsfahrzeugen. Sie erreichen schon Fernverkehrsniveau. Die Erfolgsstory begann 1936: Die damalige Lübeck-Büchener Eisenbahn fuhr schon vor dem Zweiten Weltkrieg zwischen Hamburg und Travemünde an der Ostsee mit Doppelstockwagen. Nach dem Krieg waren es die Reichsbahn der DDR und die osteuropäischen Nachbarbahnen, die weiter konsequent auf Dosto-Technik setzten. Die Fahrzeuge kamen früher alle aus der traditionsreichen Waggonbaufabrik in Görlitz, die heute zu Bombardier Transportation gehört. Bis 1993 baute sie knapp 4.800 Waggons, von denen rund 1.600 für die Reichsbahn hergestellt wurden. Die übrigen gingen in den Export nach Die Dosto-Story Polen, Rumänien, Bulgarien, in die Sowjetunion und die Tschechoslowakei. Nach der Wiedervereinigung lieferte die Deutsche Waggonbau AG aus Görlitz 1993 zunächst 75 Doppelstöcker nach Bayern. 1994 bis 1996 folgten 360 weitere Fahrzeuge. Und ab 1997 bis zum letzten Jahr lieferte das Werk Görlitz 720 erstmals vollständig klimatisierte Fahrzeuge aus. Bis 2006 folgen weitere knapp 300 Fahrzeuge. Gerd Ahne, Doppelstock-Experte bei der DB Systemtechnik: „Die Fahrzeuge wurden schrittweise und behutsam immer weiterentwickelt, und zwar in Komfort wie auch in der Technik. Es ist uns gelungen, dabei zu keinem Zeitpunkt die Zuverlässigkeit im Betrieb zu gefährden. Kein anderes Fahrzeug der Bahn hat eine Verlässlichkeit von 94 bis 100 Prozent erreicht.“ Deshalb sind die Doppelstöcker so beliebt – bei den Reisenden, beim Personal vom Lokführer bis zum Kundenbetreuer, hinter den Kulissen in den Werken. Und beim Controlling: Auch betriebswirtschaftlich sind die Dostos ein voller Erfolg.bt 7 bbahnnteechh 22|22000044
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