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ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG

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Modularisierung sprechen.<br />

Die großen Systemhäuser<br />

haben dabei vor allem die<br />

Fahrzeugkonstruktion im<br />

Auge, beobachtet Wüllhorst.<br />

Sie verfolgen „Plattformstrategien“,<br />

um möglichst viele<br />

Module für verschiedene<br />

Fahrzeugprodukte gemeinsam<br />

zu entwickeln, zu produzieren<br />

und zu vermarkten. Aus der<br />

Sicht der <strong>Bahn</strong>en dagegen<br />

komme es dar<strong>auf</strong> an, möglichst<br />

viele Gleichteile einzusetzen,<br />

also Module und<br />

Komponenten, die fahrzeugübergreifend<br />

zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Um den strategischen<br />

Ansatz von MOFAST in<br />

praktische Aussagen umzusetzen,<br />

ist eine Arbeitspaketstruktur<br />

entwickelt worden.<br />

„Wir müssen die untersuchten<br />

Bereiche so analysieren,<br />

dass man Modularisierungseffekte<br />

in geldwerten Vorteilen<br />

darstellen kann. Daher<br />

sind auch von Anfang an die<br />

Experten des Eink<strong>auf</strong>s und<br />

der Güteprüfung in den MO-<br />

FAST-Modularbeitsteams mit<br />

eingebunden“, sagt Wüllhorst.<br />

Diese Bestands<strong>auf</strong>nahme<br />

solle dann ein Modularisierungs-<br />

und Standardisierungsprogramm<br />

bei der Industrie<br />

initiieren. Birgit Chollee<br />

betont: „Die <strong>Bahn</strong> sieht sich<br />

dabei in der Rolle des<br />

Treibers: Sie definiert ihren<br />

Bedarf und überträgt die<br />

eigentliche Entwicklungs<strong>auf</strong>gabe<br />

an die <strong>Bahn</strong>industrie.“<br />

Erste konkrete Untersuchungen<br />

sind in der Diskussion. So<br />

werden Arbeitspakete für das<br />

Modul Dieselmotor, für das<br />

Modul Batterie sowie für das<br />

Modul Dämpfer und Feder als<br />

Teilaspekt des Moduls Drehgestell<br />

eingehend analysiert. bt<br />

Varianten-Vielfalt<br />

im Diesellok-Park<br />

Rund 4.500 Dieselmotoren betreibt<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> derzeit in ihren<br />

Dieseltriebfahrzeugen, von der Kleinlok<br />

bis zur Güterzugstreckenlok. Die Maschinen<br />

stammen von elf verschiedenen<br />

Motorenherstellern, die <strong>auf</strong>tragsgemäß<br />

eine kaum noch zu überblickende Vielfalt<br />

geliefert haben.<br />

Beispiele dafür sind mehrere hundert<br />

Dieseltriebwagen für den Regionalverkehr,<br />

die in den letzten Jahren in acht<br />

Baureihen beschafft wurden. Jeder dieser<br />

Triebwagen hat ein speziell abgestimmtes<br />

Antriebsmodul, und das von verschiedenen<br />

Herstellern. Das mit einer Modularisierung<br />

angestrebte Ziel der freien<br />

Tauschbarkeit dieser Module ist bislang<br />

reine Illusion. Hinzu kommt noch, dass<br />

häufig ein Motor-Grundtyp in unterschiedlichen<br />

Varianten eingebaut wurde.<br />

So gibt es allein bei den Dieseltriebzügen<br />

rund 20 verschiedene Motor-Varianten.<br />

Auch bei den Lokomotiven ist das Bild<br />

ähnlich: Da sind rund 30 verschiedene<br />

Motorvarianten im Einsatz.<br />

Die Probleme, die sich daraus ergeben,<br />

sind facettenreich. Die Vielfalt macht<br />

bereits eine umfangreiche Fahrzeugdokumentation<br />

erforderlich: Jede Variante<br />

muss definiert und in Form von<br />

Zeichnungen und Stücklisten hinterlegt<br />

und gepflegt werden. Probleme entstehen<br />

erst recht in der Instandhaltung: Jeder<br />

Motor besteht aus etwa 1.200<br />

Einzelteilen, entsprechend hoch ist der<br />

Aufwand für die Lagerung und Beschaffung<br />

von Ersatzteilen oder auch bei der<br />

Wartung.<br />

Eindeutige Schnittstellen beim<br />

Antriebsmodul würden einen schnellen<br />

Austausch ermöglichen - auch zwischen<br />

verschiedenen Herstellern. Das erhöht<br />

den Konkurrenzdruck und regt so<br />

Innovationen an.<br />

bbahnnteechh 22|22000044

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