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ICE T 2 Neustart auf solider Basis - Deutsche Bahn AG

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INSTANDHALTUNG<br />

In der Instandhaltung dreht die<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Bahn</strong> buchstäblich ein großes<br />

Rad. 122 Werke sorgen dafür, dass die<br />

Schienenfahrzeuge rund um die Uhr<br />

sicher und zuverlässig eingesetzt werden<br />

können. Dahinter steht eine hochkomplexe<br />

Ersatzteillogistik, die in diesem Jahr<br />

völlig verändert wurde. Bislang war die<br />

Materialbeschaffung für Wartung und<br />

Reparatur des rollenden Materials dezentral<br />

organisiert, nunmehr wird dieses<br />

wichtige Geschäft zentral gesteuert – mit<br />

erheblichen Kosteneinsparungen, bei<br />

zuverlässiger Verfügbarkeit.<br />

Abgesehen davon, dass Mengeneffekte<br />

durch die Bündelung beim Eink<strong>auf</strong> bisher<br />

nicht systematisch erzielt wurden,<br />

hatte die dezentrale Ersatzteillogistik<br />

einen weiteren, gravierenden Nachteil: Es<br />

gab kaum eine werksübergreifende<br />

Nutzung der Ersatzteilbestände – mit der<br />

Folge, dass bei Schwankungen im Bedarf<br />

oder auch bei Nachschubproblemen der<br />

• Instandhaltung ist bei der <strong>Bahn</strong> eine Sache großer Zahlen:<br />

Knapp 5.000 Lieferanten liefern 190.000 Materialsorten an<br />

die 122 Instandhaltungsorte.<br />

• Materialverfügbarkeit verbessern, Lagerbestände reduzieren,<br />

Prozesskosten verringern, billiger eink<strong>auf</strong>en – das erhofft<br />

sich Falko Rückert, Chef der Ersatzteillogistik<br />

Schienenfahrzeuge (Foto), von der neuen zentralen Lösung<br />

der Ersatzteillogistik.<br />

Lieferanten nicht optimal disponiert werden<br />

konnte.<br />

Mit der neuen zentralen Ersatzteillogistik<br />

will die DB <strong>AG</strong> zwei Dinge<br />

erreichen – die werksübergreifende<br />

Nutzung der Informationen und eine<br />

Senkung der Bestände mithilfe der rechnergestützten<br />

Materialwirtschaft um 20<br />

Prozent. Um dies zu erreichen, war weitere<br />

intelligente Rechnertechnologie<br />

erforderlich: „Das war eine sehr komplexe<br />

Aufgabe“, erklärt Falko Rückert,<br />

Leiter des Bereiches Ersatzteillogistik<br />

Schienenfahrzeuge. „Denn unser Instandhaltungssystem<br />

sieht regelmäßige,<br />

teils <strong>auf</strong> Kilometerleistung, teils <strong>auf</strong> Zeit<br />

basierende Instandhaltungsmaßnahmen<br />

vor. Und sicherheitsrelevante Teile werden<br />

planmäßig präventiv getauscht,<br />

ansonsten wird zunächst die Funktion<br />

bzw. Einsatzfähigkeit geprüft und bei<br />

Bedarf ausgetauscht. Das erschwert die<br />

Planung des Materialbedarfs ungeheuer.“<br />

Zentrale<br />

Logistik für<br />

Ersatzteile<br />

In einem Pilotprojekt wurden ITbasierte<br />

Planungsstücklisten erstellt. In<br />

ihnen wird – differenziert nach Fahrzeugbaureihe,<br />

Instandhaltungsstufe und<br />

Werk – der Materialbedarf aus dem<br />

Verbrauch heraus ermittelt und dokumentiert.<br />

Rückert: „Damit erreichen wir<br />

immerhin schon einmal eine 80%ige<br />

Planungssicherheit.“ Die Fachleute<br />

erwarten, dass sich mit der Zeit die<br />

Qualität der Planungsstücklisten verbessert,<br />

weil die Informationen über den<br />

Bedarf immer differenzierter werden.<br />

Die werksübergreifende Disposition<br />

wurde zunächst für 9.000 Materialsorten<br />

mit einem Bestandwert von 130<br />

Millionen Euro ein halbes Jahr lang simuliert<br />

und anschließend mit realen<br />

Beständen abgeglichen. Dabei zeigte sich<br />

immer wieder, dass in vielen Fällen<br />

Ersatzteile neu gek<strong>auf</strong>t worden waren,<br />

obwohl der verfügbare Bestand im<br />

Konzern ausgereicht hätte. Ein neues<br />

Dispositionssystem soll solche Fehler ausschließen.<br />

Hohe Kostensenkungspotenziale<br />

erwarten die Experten auch<br />

beim eigentlichen Ersatzteiltransport<br />

durch die Bündelung des Zwischenwerkverkehrs.<br />

Realistisch seien Prozesskostenreduktionen<br />

um 30 Prozent in der<br />

Transport<strong>auf</strong>tragsabwicklung, erwartet<br />

Rückert.<br />

Die neue zentrale Ersatzteillogistik für<br />

Schienenfahrzeuge der <strong>Bahn</strong> ist im<br />

Bereich Technik/Beschaffung angesiedelt.<br />

Knapp 300 Mitarbeiter übernehmen nun<br />

die Verantwortung für die bundesweiten<br />

Planungs- und Steuerungsprozesse. Sie<br />

sind in 27 regionalen Teams in acht<br />

Regionalbereichen organisiert, die als<br />

Dienstleister vor Ort die Veränderung in<br />

der Ersatzteillogistik umsetzen. bt<br />

13<br />

bbahnnteechh 22|22000044

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