Masterplan Sport Ruhr - Metropole Ruhr
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Bädermetropole <strong>Ruhr</strong><br />
Die Stadt Mülheim an der <strong>Ruhr</strong> ist mit etwa 170.000 Einwohnern die einzige Gebietskörperschaft des RVR, die über kein<br />
eigenes Freizeitbad verfügt. Umgeben von Städten mit einem großen, auch regional bedeutenden Bäderangebot,<br />
fokussiert sich die Stadt Mülheim an der <strong>Ruhr</strong> auf die lokale Grundversorgung im Bereich Schwimmen. Immer dort, wo<br />
Kooperationen im <strong>Sport</strong>- und Bäderbereich mit Nachbarkommunen möglich, denkbar und sinnvoll sind, wird der Dialog<br />
gesucht - mit wechselndem Erfolg. Die Erkenntnis jedoch, dass die Bereitstellung von Einrichtungen für die<br />
Grundversorgung nicht zwangsläufig an den eigenen Stadtgrenzen enden muss, wird in Mülheim an der <strong>Ruhr</strong> mit Leben<br />
gefüllt. Davon zeugen bereits realisierte sowie angestrebte interkommunale Kooperationen im <strong>Sport</strong>bereich. So kann den<br />
Bürgern in zumutbaren Entfernungen ein bedarfsorientiertes Angebot bereitgehalten werden, ohne im Wettbewerb der<br />
Kommunen aufgerieben zu werden.<br />
Lokale Grundversorgung im regionalen Kontext<br />
Heinz Moseler, Betriebsleiter des MSS Mülheimer <strong>Sport</strong>Service<br />
23<br />
Am 1. Januar 1997 sind die Aufgaben des ehemaligen <strong>Sport</strong>- und<br />
Bäderamtes der Stadt Mülheim an der <strong>Ruhr</strong> auf den<br />
eigenbetriebähnlichen MSS Mülheimer <strong>Sport</strong>Service übergegangen und<br />
neu organisiert worden. Dazu gehören laut Satzung<br />
die bedarfsorientierte Führung und Bereitstellung von <strong>Sport</strong>stätten<br />
und der sportlich genutzten Flächen<br />
die Förderung des Vereins- und nicht vereinsgebundenen <strong>Sport</strong>s<br />
die Förderung des Schulsports und<br />
die Förderung des Leistungs- und Spitzensports<br />
Zurzeit beschäftigt der MSS 121 Mitarbeiter (Stand September 2009). Diese führen und<br />
unterhalten unter anderem 15 <strong>Sport</strong>plätze, 12 Kleinspielfelder, 10 <strong>Sport</strong>hallen (2- bis 4-<br />
Felder-Hallen), 34 Turnhallen, 13 Gymnastikräume und sonstige <strong>Sport</strong>anlagen. 32<br />
Mitarbeiter sind im Bereich Bäder tätig. Der Gesamtetat des MSS liegt im Jahr 2009 bei 15,2<br />
Mio. Euro. Der städtische Zuschuss beläuft sich auf 13,1 Mio. Euro (einschließlich<br />
Schulsport). Im Bäderbereich schießt die Stadt 2,8 Mio. Euro zu, bei Ausgaben von 4,0 Mio.<br />
Euro. Damit werden fünf Bäder betrieben (drei Hallenbäder, ein Kombibad und das<br />
Naturbad Styrum). Auf der linken <strong>Ruhr</strong>seite mit den wachsenden Stadtteilen Saarn und<br />
Selbeck gibt es kein Bäderangebot, mit der Folge, dass der Schulschwimmunterricht in<br />
diesen Stadteilen aufgrund der langen Wegstrecken zu den Bädern stark reduziert ist. Der<br />
Bau eines neuen Schul- und Vereinsbades auf der linken <strong>Ruhr</strong>seite wird zurzeit politisch<br />
diskutiert.<br />
Der Bedarf nach einem zusätzlichen Bad ergibt sich auch aus Defiziten in der<br />
Grundversorgung Schwimmen. So kommen in Mülheim an der <strong>Ruhr</strong> nach einer<br />
Untersuchung aus dem Jahr 2007 auf 1.000 Einwohner nur 7,9 Quadratmeter Wasserfläche<br />
in Hallen-, Schul- und Kombibädern. Mit dem geplanten neuen Schul- und Vereinsbad<br />
erhöht sich die Wasserfläche auf 12,1 Quadratmeter, läge im kommunalen Vergleich mit<br />
den umliegenden Städten aber immer noch im unteren Drittel.<br />
So verfügen Velbert (21,7 m 2 ), Oberhausen (19,1 m 2 ), Duisburg (18,7 m 2 ) und<br />
Essen (15,0 m 2 ) über mehr als doppelt so viel Wasserfläche pro 1.000 Einwohner wie<br />
aktuell Mülheim an der <strong>Ruhr</strong>. Das zeigt: Die Stadt Mülheim an der <strong>Ruhr</strong> kann derzeit nicht<br />
mehr als die lokale Grundversorgung bereithalten