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Invasive Neophyten in der Schweiz: Lagebericht und ...

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ist, da sie aus ökologischen Gründen nicht zu e<strong>in</strong>em nachhaltigen Erfolg führt o<strong>der</strong> weil die Kosten <strong>in</strong><br />

ke<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>nvollen Verhältnis zum f<strong>in</strong>anziellen <strong>und</strong> personellen Aufwand stehen.<br />

Die beste <strong>und</strong> kostengünstigste Regulierung ist die Prävention, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong> <strong>in</strong>vasive Neophyt nicht<br />

e<strong>in</strong>geführt wird bzw. die ersten spontanen Vorkommen elim<strong>in</strong>iert werden, bevor es zu e<strong>in</strong>er<br />

Massenausbreitung kommen kann. Prävention erfor<strong>der</strong>t jedoch die Möglichkeit des Erkennens <strong>der</strong><br />

betreffenden <strong>Neophyten</strong> (siehe Kap. 5).<br />

Generell stehen vier Methoden für die Bekämpfung zur Verfügung: spezielle Bewirtschaftung,<br />

mechanische, chemische <strong>und</strong> biologische Bekämpfung. Selbstverständlich hängt die Anwendbarkeit<br />

dieser Methoden entscheidend vom zu elimierenden <strong>Neophyten</strong> <strong>und</strong> vom Habitat ab. Im Falle von<br />

Naturschutzgebieten ist e<strong>in</strong>e effiziente Bekämpfung von <strong>in</strong>vasiven <strong>Neophyten</strong> oft erschwert, da<br />

Herbizide hier nicht zum E<strong>in</strong>satz kommen dürfen. Das absolute Verbot <strong>der</strong> Anwendung von<br />

Herbiziden <strong>in</strong> Naturschutzgebieten <strong>und</strong> <strong>in</strong> Privatgärten sollte unserer Ansicht nach h<strong>in</strong>terfragt werden,<br />

denn es gibt heute Herbizide, welche leicht abgebaut werden, ger<strong>in</strong>ge Schadwirkung auf an<strong>der</strong>e<br />

trophische Stufen haben <strong>und</strong> um Grössenordnungen effizienter <strong>und</strong> somit auch preisgünstiger s<strong>in</strong>d als<br />

an<strong>der</strong>e Bekämpfungsmassnahmen. Stark e<strong>in</strong>greifende mechanische Bekämpfungsmethoden wie<br />

masch<strong>in</strong>elles Ausreissen o<strong>der</strong> Unterpflügen können oft nur bed<strong>in</strong>gt angewandt werden, da dadurch<br />

evtl. auch gefährdete Arten bee<strong>in</strong>trächtigt werden. Zudem können sich auf dem offenen Boden wie<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e <strong>Neophyten</strong> mit effizienter Ausbreitung leicht etablieren <strong>und</strong> zum Problem werden. Daher ist<br />

Prävention beson<strong>der</strong>s wichtig.<br />

Bei <strong>der</strong> Bekämpfung gilt es auch, voreilige <strong>und</strong> falsche Massnahmen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, wie etwa das<br />

Liegenlassen von abgeschnittenen Reynoutria-Pflanzen (Gelpke 2003). Denn aus diesen können sehr<br />

rasch neue Pflanzen <strong>und</strong> Bestände aufwachsen. Im ungünstigsten Falle wirken sich falsch angesetzte<br />

Bekämpfungsmassnahmen sogar positiv auf die <strong>in</strong>vasiven <strong>Neophyten</strong> aus. E<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise zur<br />

konkreten Bekämpfung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Fallbeispielen des Kap. 7.2 zusammengestellt.

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