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Invasive Neophyten in der Schweiz: Lagebericht und ...

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<strong>Invasive</strong> <strong>Neophyten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: <strong>Lagebericht</strong> <strong>und</strong> Handlungsbedarf<br />

Zusammenfassung von “<strong>Invasive</strong> <strong>Neophyten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>: <strong>Lagebericht</strong> <strong>und</strong> Handlungsbedarf”,<br />

Gigon A. & Weber E., 2005. Bericht <strong>der</strong> SKEW/CPS zu Handen des BUWAL, 40 S.<br />

Es wird e<strong>in</strong> Überblick über die Situation <strong>der</strong> <strong>Neophyten</strong> (nach IUCN: alien plant species) <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>er Flora gegeben, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e über <strong>in</strong>vasive <strong>Neophyten</strong>.<br />

1. Die <strong>Schweiz</strong>er Flora umfasst gemäss <strong>der</strong> Roten Liste (Moser et al. 2002, aber ohne Arten <strong>der</strong><br />

Kategorie C) <strong>der</strong>zeit 2943 Arten, darunter 350 <strong>Neophyten</strong> (12%), d.h. gebietsfremde, nach dem<br />

Jahr 1500 <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Tätigkeit des Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wildlebend aufgetretene <strong>und</strong> sich<br />

fortpflanzende Arten. Etwa 10% <strong>der</strong> <strong>Neophyten</strong>, die <strong>in</strong>vasiven, können Probleme verursachen.<br />

2. Als <strong>in</strong>vasive unter den <strong>Neophyten</strong> (<strong>in</strong>vasive alien species, IAS of plants) werden <strong>in</strong> diesem Bericht<br />

jene bezeichnet, die leicht verwil<strong>der</strong>n, sich effizient ausbreiten <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Bereichen Biodiversität,<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Ökonomie Schäden verursachen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Potential dafür haben. Sie werden<br />

e<strong>in</strong>geteilt <strong>in</strong> die Schwarze Liste o<strong>der</strong> die Watch-Liste; beide Listen s<strong>in</strong>d alle 5-10 J. zu überprüfen.<br />

3. Schwarze Liste (SL): Verzeichnis jener <strong>in</strong>vasiven <strong>Neophyten</strong>, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

erwiesenermassen Schäden verursachen. Generell s<strong>in</strong>d diese Arten e<strong>in</strong>zudämmen. Diese Liste<br />

umfasst <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>der</strong>zeit folgende 20 Arten : Ailanthus altissima, Ambrosia artemisiifolia,<br />

Artemisia verlotiorum, Buddleja davidii, Elodea nuttallii, Heracleum mantegazzianum, Impatiens<br />

glandulifera, Lonicera japonica, Ludwigia grandiflora, Lysichiton americanus, Polygonum<br />

polystachyum, Prunus serot<strong>in</strong>a, Reynoutria japonica (= Polygonum cuspidatum = Fallopia<br />

japonica), R. sachal<strong>in</strong>ensis, Rhus typh<strong>in</strong>a, Rob<strong>in</strong>ia pseudoacacia, Rubus armeniacus, Senecio<br />

<strong>in</strong>aequidens, Solidago canadensis s.l. (<strong>in</strong>kl. S. altissima), S. gigantea (= S. serot<strong>in</strong>a).<br />

4. Watch-Liste (WL, Beobachtungsliste): Verzeichnis jener <strong>in</strong>vasiven <strong>Neophyten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>, die<br />

das Potential haben, Schäden zu verursachen bzw. <strong>in</strong> benachbarten Län<strong>der</strong>n Schäden tatsächlich<br />

verursachen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> dort auf e<strong>in</strong>er offiziellen Schwarzen o<strong>der</strong> dieser entsprechenden Liste<br />

stehen. Die Verbreitung <strong>und</strong> Auswirkungen dieser Arten s<strong>in</strong>d regelmässig zu erfassen. Wenn<br />

nötig, s<strong>in</strong>d Massnahmen zur E<strong>in</strong>dämmung zu ergreifen. Diese Liste umfasst <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> <strong>der</strong>zeit<br />

folgende 14 Arten: Amorpha fruticosa, Bunias orientalis, Cornus sericea (C. stolonifera), Cyperus<br />

esculentus, Elodea canadensis, Helianthus tuberosus, Lonicera henryi, Lup<strong>in</strong>us polyphyllus,<br />

Mahonia aquifolium, Prunus laurocerasus, Pueraria lobata, Sedum spurium, Senecio rupestris<br />

<strong>und</strong> Trachycarpus fortunei.<br />

5. Für alle 20 Arten <strong>der</strong> SL <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> WL gibt es zweiseitige, für die Öffentlichkeit bestimmte<br />

Informationsblätter, meist auch <strong>in</strong> Französisch <strong>und</strong> Italienisch (siehe Kap. 4 <strong>und</strong> www.cpsskew.ch,<br />

www.cjb.unige.ch, www.naturschutz.zh.ch).<br />

6. Die Bewertung <strong>der</strong> <strong>Neophyten</strong> muss differenziert erfolgen. E<strong>in</strong>e pauschale Wertung gegen<br />

<strong>Neophyten</strong> ist fehl am Platz.<br />

7. <strong>Invasive</strong> <strong>Neophyten</strong> verursachen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> lokal Schäden bzw. Bekämpfungskosten von<br />

Hun<strong>der</strong>ttausenden von Franken. Deshalb s<strong>in</strong>d für sie <strong>der</strong> Handel <strong>und</strong> die Ausbreitung unbed<strong>in</strong>gt zu<br />

unterb<strong>in</strong>den <strong>und</strong>, nach e<strong>in</strong>er Kosten-Nutzen-Analyse, e<strong>in</strong>e professionelle, gezielte <strong>und</strong> effiziente<br />

Bekämpfung unverzüglich an die Hand zu nehmen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die Arten <strong>der</strong> SL. Dazu<br />

verpflichtet auch die von <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> ratifizierte Biodiversitätskonvention von Rio.<br />

8. Es werden Empfehlungen für die Prävention <strong>und</strong> die Bekämpfung von <strong>in</strong>vasiven <strong>Neophyten</strong><br />

gegeben.<br />

9. Die Zuständigkeiten verschiedener Stellen für den Umgang mit <strong>Neophyten</strong> <strong>und</strong> Empfehlungen für<br />

zu ergreifende Massnahmen, auch auf den Ebenen <strong>der</strong> Gesetze <strong>und</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit, s<strong>in</strong>d<br />

tabellarisch zusammengestellt.<br />

10. Der Anhang 1 enthält Adressen von Institutionen <strong>und</strong> Personen, die sich <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

mit <strong>Neophyten</strong> befassen.

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