Heft 21 - Herbst 2002.pdf - Neue Gruppe
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Abb. 3: AVMK-Brücke mit konvexer Brückenzwischenglied-Gestaltung.<br />
Abb. 4: S u p e rfloss-Zahnseide zur Reinigung der Basalseiten der<br />
Brücken-Zwischenglieder.<br />
Abb. 5: E rw e i t e rung der Zahnreihe um eine implantatgestützte<br />
Molarenkrone.<br />
14<br />
Voraussetzung für die Eingliederung festsitzenden Zahnersatzes sind eine<br />
p a rodontale und funktionelle Gesundheit, keine erhöhte Kariesaktivität,<br />
keine endodontischen Erkrankungen und eine positive Risikoabschätzung<br />
für bevorstehenden Zahnverlust, der bei festsitzendem Zahnersatz das<br />
Gesamtkonzept zusammenbrechen lässt. Die Entscheidung für festsitzenden<br />
Zahnersatz setzt eine absolute Kompromisslosigkeit in der Planung voraus,<br />
d.h. fragliche Zähne sollten dann nicht erhalten bleiben. Eine langbestehende<br />
provisorische Ve r s o rgung muss im Hinblick auf die Kaue<br />
ffizienz, aber auch auf die Kariesprotektion möglichst verh i n d e rt werd e n .<br />
Es muss die unbedingte Motivation seitens des Patienten vorhanden sein,<br />
die Gesundheit der Zähne durch eigene Maßnahmen zu erhalten. Die<br />
E ffizienz muss durch das zahnärztliche Team zusätzlich kontro l l i e rt werd e n .<br />
Brücken für Schaltlücken und Extensionsbrücken stellen<br />
eine Alternative zu herausnehmbarem Zahnersatz dar,<br />
sind in ihrem Ausmaß jedoch limitiert. Extensionsbrücken<br />
kommen besonders dann zum Einsatz, wenn nur einseitig<br />
ein Zahnbogen verkürzt ist oder nur durch eine<br />
Kaueinheit erweitert werden muss. In jedem Falle muss<br />
das Brückenzwischenglied eine konvexe Form aufweisen,<br />
um Zahnseide und Interdentalbürstchen eine gute Anlagefläche<br />
zu bieten, und auch interdental paro d o n t a lhygienisch<br />
gestaltet sein (Abb. 3, 4). Interd e n t a l e<br />
F ü h rungsrillen können schon vom Zahntechniker berücksichtigt<br />
werden. Das Risiko einer Kro n e n l o c k e rung kann<br />
d u rch eine optimale Retentionsform jedes Pfeilerz a h n e s<br />
d u rch Erhalt einer maximalen Höhe und einer minimalen<br />
Konizität re d u z i e rt werden. Eine leichte Neigung der<br />
P f e i l e rzähne in die entgegengesetzte Richtung der Belastung<br />
des Extensionsgliedes kann die Stabilität zudem<br />
e rhöhen. Brückengerüst und Verblendung müssen selbstverständlich<br />
ausreichend dimensioniert sein, um Frakturen<br />
zu vermeiden. Porositäten im Material sind unbedingt<br />
zu vermeiden. Wu rz e l f r a k t u ren treten nur dann<br />
gehäuft auf, wenn Kro n e n l o c k e rungen über einen läng<br />
e ren Zeitraum unbemerkt bleiben oder Stiftaufbauten<br />
zu dick und kurz gewählt waren. Dünne und lange individuell<br />
gegossene Stiftaufbauten sind unter Extensionsbrücken<br />
konfektionierten Stiften oder Schrauben vorzuziehen.<br />
Eine besondere Form der festsitzenden Ve r s o rgung stellt<br />
die verkürzte Zahnreihe im Sinne einer Prämolare nokklusion<br />
dar. Eine Prothese kann damit trotz fehlender<br />
Molaren in vielen Fällen vermieden werden. Die Reinigungsmöglichkeiten<br />
sind dabei optimal, weil die Molare<br />
n region bevorzugt ein Problem der Reinigbarkeit<br />
darstellt. Patienten beklagen dabei in der Regel weder<br />
eine eingeschränkte Kaufunktion, noch ästhetische Beeinträchtigungen<br />
oder funktionelle Beschwerden. Besteht<br />
h e r a u s n e h m b a rer Zahnersatz ausschließlich zum Ersatz<br />
der Molaren, wird dieser vielfach nicht getragen und<br />
als überflüssig angesehen. Das Ersetzen der Molare n<br />
muss unter Berücksichtigung aller Vo r- und Nachteile mit<br />
dem Patienten individuell entschieden werden.<br />
Ist eine festsitzende Ve r s o rgung im re d u z i e rten Gebiss<br />
gewünscht, stellen Implantate eine gute Möglichkeit zur<br />
P f e i l e rv e rm e h rung dar (Abb. 5). Diese können vor-