Heft 21 - Herbst 2002.pdf - Neue Gruppe
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zugsweise zur Kro n e n v e r s o rgung, aber auch als Brückenpfeiler genutzt<br />
w e rden. Kommt eine spätere Nutzung als Retention einer herausnehmb<br />
a ren Lösung in Frage, ist dies in der Planung möglichst zu berücksichtigen,<br />
wenn Positionierung und die Wahl des Implantats hinsichtlich Durc h m e s s e r,<br />
Länge und Abutment-Varianten fraglich sind.<br />
15<br />
7. Teleskopierender Zahnersatz<br />
Tritt sukzessive Zahnverlust ein oder ist pro g n o s t i s c h<br />
abzusehen, dass festsitzender Zahnersatz auf Dauer<br />
nicht zu re a l i s i e ren ist, so stellt eine abnehmbare Brücke<br />
im Sinne einer Teleskoparbeit eine gute Möglichkeit dar,<br />
den Patienten langsam an herausnehmbaren Zahnersatz<br />
zu gewöhnen. Damit kann der eingeschränkten<br />
Adaptationsfähigkeit des älteren Menschen besonders<br />
gut gerecht werden. Bei entsprechender Risikoabschätzung<br />
ist eine langsame Gewöhnung an herausnehmb<br />
a ren Zahnersatz immer einer Reihenextraktion vieler<br />
Zähne mit Eingliederung eines sehr umfangreichen Zahnersatzes<br />
vorzuziehen. Eine teleskopierende Brücke weist<br />
alle Vo rteile eines festsitzenden Zahnersatzes auf und<br />
e rhält das orale Wohlbefinden. Auf eine Gaumenabdeckung<br />
kann verzichtet werden, sodass die Akzeptanz<br />
des Patienten gesichert ist (Abb. 6).<br />
Eine teleskopierende Ve r s o rgung stellt zudem eine nahezu<br />
ideale Ve r s o rgung des Lückengebisses dar. Ein besond<br />
e rer Vo rteil besteht in der problemlosen Erw e i t e r b a rkeit,<br />
sodass auch Pfeiler mit ungünstiger Prognose in die<br />
K o n s t ruktion einbezogen werden können. So kann dem<br />
f o rt s c h reitenden Zahnverlust mit nur einer Konstru k t i o n<br />
Rechnung getragen werden. Gehen Pfeilerz ä h n e<br />
v e r l o ren, kann dann aus Stabilitätsgründen eine Gaumenplatte<br />
oder ein Bügel eingearbeitet werden.<br />
A u f g rund der Abnehmbarkeit der Konstruktion sind<br />
sowohl die Primäranker als auch die Sekundäranker für<br />
häusliche und professionelle Mundhygienemaßnahmen<br />
gut zugänglich, wodurch insbesondere paro d o n t a l e n<br />
Erkrankungen der Pfeilerzähne, Karies und Erkrankungen<br />
der prothesenbedeckten Mundschleimhaut vorg e b e u g t<br />
w e rden kann (Abb. 7, 8). Infolge der sekundären Ve rblockung<br />
der Pfeilerzähne wird das Restgebiss stabilisiert ,<br />
weil die geford e rte axiale Belastung besonders gut<br />
eingehalten werden kann [17]. Das Prothesenlager wird<br />
a u f g rund einer nahezu dentalen Abstützung vor Überbelastung<br />
geschützt und kann dadurch gut erh a l t e n<br />
werden.<br />
Die Akzeptanz von Te l e s k o p p rothesen hinsichtlich Prothesensitz<br />
und Prothesenhalt, Tr a g e k o m f o rt und Kaue<br />
ffizienz seitens des Patienten ist als durchweg positiv<br />
zu bewerten [12]. Ein Nachteil wird von manchen<br />
Patienten in den unschön wirkenden Primärt e l e s k o p e n<br />
gesehen, wenn die Prothese nicht getragen wird. Eine<br />
Herstellung der Primärkronen aus Keramik wird bereits<br />
teilweise re a l i s i e rt, stellt aber hohe Anford e rungen an den Zahntechniker,<br />
da Keramik frakturg e f ä h rdeter als eine Goldlegierung ist und die<br />
gewünschte Retention zwischen Primär- und Sekundärteil weniger gut zu<br />
realisieren ist [19].<br />
In die bestehende Sekundärkrone können zudem unter Erhalt einer<br />
Abb. 6: Teleskopierende Brücke, die aufgrund der gleichmäßigen<br />
P f e i l e rv e rteilung ohne Gaumenbügel konstru i e rt werd e n<br />
konnte.<br />
Abb. 7, 8: Reduziertes Gebiss eines 80-Jährigen, der mit einer parodontalhygienischen<br />
Teleskopprothese versorgt wurde.