Heft 21 - Herbst 2002.pdf - Neue Gruppe
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Der Referent hatte nach dem Abitur zunächst eine Lehre als Sparkassenkaufmann<br />
abgeschlossen. Nach dem Studium der Betriebswirt s c h a f t<br />
p ro m o v i e rte er an der re n o m m i e rten European- Business School zu den<br />
G rundsätzen ordnungsgemäßer Finanzberatung. Anschließend widmete<br />
er sich der anspruchsvollen Aufgabe, das in Deutschland noch weitgehend<br />
unbekannte Berufsbild des unabhängigen Finanzberaters zu etablieren.<br />
Seit 1988 ist er als Finanzplaner tätig. Heute ist er Geschäftsführe n d e r<br />
Leiter des Instituts für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen<br />
in Hannover.<br />
Ausschlaggebend für seine Bemühungen war die Tatsache, dass die Beratung<br />
durch Geldinstitute, Ve r s i c h e rungen oder Makler immer durch einen<br />
I n t e re s s e n s k o n flikt geprägt ist. Der Ratsuchende trifft auf einen „Berater“,<br />
der entweder durch die von ihm veranlassten Abschlüsse, oder von einem<br />
Arbeitgeber bezahlt wird, der wiederum seine Produkte verkauft sehen<br />
will. Es besteht bei dieser Konstellation die latente Gefahr, dass das Interesse<br />
des Käufers nicht in der notwendigen Weise berücksichtigt wird .<br />
A u ß e rdem fehlt den häufig im Schnellverf a h ren geschulten „Beratern “<br />
allzu oft auch die Qualifikation, um in dem weiten Feld der Möglichkeiten<br />
zur Kapitalbildung kompetent beraten zu können (Frage des Refere n t e n :<br />
„ W ü rden Sie sich von einem nebenberuflichen Chiru rgen operiere n<br />
lassen?“).<br />
Ausgehend von der zentralen, durch jeden selbst zu beantwort e n d e n<br />
Frage: „Wie viel Geld möchten Sie pro Monat für die Finanzierung Ihre s<br />
Lebensstandes für wie viele Jahre zur Ve rfügung haben?“, entwickelte Dr.<br />
Richter Rechenmodelle, die die nackten Zahlen auf den Tisch brachten<br />
und keinen Raum für Hoffnungen und Träume ließen.<br />
Tröstlich und auch belastend zugleich, dass es keine hundert p ro z e n t i g e<br />
S i c h e rheiten und Chancen gibt. Je größer die Chancen, umso größer<br />
auch die Risiken - diese Regel, die für das ganze Leben gilt, gilt auch für<br />
die Kapitalbildung im Rahmen der Altersvorsorge. So haben nicht unbedingt<br />
die Jüngeren alle Vo rteile auf ihrer Seite, obwohl ihnen ein längere r<br />
Zeitraum für die Ansparung zur Ve rfügung steht. Der Vo rteil gerät zum<br />
Nachteil in der Risikoabschätzung, da Zeiträume über z.T. mehre re Jahrzehnte<br />
bis zur Auszahlung des angesparten Kapitals kaum einzuschätzen<br />
sind, wie sich oft genug gezeigt hat.<br />
Den Älteren bleibt zwar nicht mehr viel Zeit, um Versäumtes nachzuholen,<br />
a n d e rerseits verschafft aber die relative Nähe zum Auszahlungsterm i n<br />
einen erheblichen Vo rteil in der Beurteilung der rechtlichen und wirtschaftlichen<br />
Sicherheit.<br />
Das extrem weite Feld der Kapitalbildungsmöglichkeiten wurden vom<br />
R e f e renten klar und übersichtlich dargestellt. Manches war bekannt, vieles<br />
mehr aber neu. Dass es Anlageformen gibt, vor denen eindringlich gewarn t<br />
w e rden muss, haben viele leider nicht erste durch den Referenten erf a h re n .<br />
Gerade der medizinische Berufsstand ist bekanntermaßen in der jüngsten<br />
Ve rgangenheit allzu oft Opfer vielversprechender Einflüsteru n g e n<br />
geworden.<br />
D r. Richter machte eindrücklich deutlich, dass zu einer kompetenten Finanzplanung<br />
mehr gehört, als sich auf die Aussagen aufwendig herg e s t e l l t e r<br />
P rospekte zu verlassen. In dem Dschungel der vielfältigen Möglichkeiten<br />
ist der Fachmann notwendig, der über die notwendigen Hinterg ru n di<br />
n f o rmationen verfügt, um über die Seriosität der unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten<br />
verlässlich Auskunft geben zu können. Z.B. muss ein in der<br />
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