cahier scientifique revue technique luxembourgeoise
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chenzement (PMMA) mit Antibiotikazusatz als Interimsprothese,<br />
eines sog. Spacers. Hierbei kommen sowohl<br />
handgeformte als auch kommerziell vorgefertigte Spacer<br />
zum Einsatz. Die Mehrzahl der Spacer funktioniert im Sinne<br />
einer klassischen Halbprothese mit einer Zement-Knochen-Artikulation.<br />
Nur wenige Spacer ermöglichen eine<br />
Funktion vergleichbar einer Hüftgelenkstotalendoprothese<br />
und weisen eine Metallkopf-Polyethyleninlay-Artikulation<br />
ohne Antibiotikaummantelung auf. Neben dem Nachteil<br />
von nicht antibiotika-abgebenden Fremdkörperoberfl ächen<br />
im Infektgebiet besteht zudem das Problem ihrer<br />
mangelnden allgemeinen Zulassung und Verfügbarkeit,<br />
verbunden mit einem hohen Kostenaufwand im Zeitalter<br />
knapper Ressourcen des Gesundheitssystems. Abhängig<br />
von der Konstruktion ist hinsichtlich der Verankerung der<br />
Interimsprothesen im Femur eine proximale punktförmige<br />
Zementierung oder die „press-fi t“ Verankerung üblich,<br />
um eine einfache und schnelle Explantation der Spacer<br />
zu erzielen. Dennoch scheint das Problem der Fixierung<br />
mit optionaler operationstechnisch einfacher Entfernung<br />
nicht gelöst, was eine Erklärung für die Vielzahl mechanischer<br />
Komplikationen ist.<br />
Material<br />
CAHIER SCIENTIFIQUE | REVUE TECHNIQUE LUXEMBOURGEOISE 2 | 2010 19<br />
Abb.1_ Gussform zur Herstellung des Rohlings aus Knochenzement - Beimischung<br />
eines spezifischen Antibiotikums abgestimmt auf den Infekt wird<br />
möglich (links) und Röntgenbild einer gebrochenen unverstärkten Platzhalterprothese<br />
(rechts).<br />
Zur Fertigung der Spacer wird überwiegend Palacos® verwendet,<br />
dem, entsprechend der Resistenzlage der Bakterien,<br />
unterschiedliche Antibiotika in unterschiedlicher Quantität<br />
zugemischt werden. In der klinischen Anwendung häufi g,<br />
ist die Kombination eines schon im Knochenzement befi ndlichen<br />
Aminoglycosides mit einem zugemischten Glycopeptid,<br />
wobei das optimale Mischungsverhältnis der Antibiotika<br />
bezüglich mikrobiologischer Potenz und mechanischer<br />
Beeinfl ussung des Zementes bis dato nicht befriedigend<br />
geklärt ist. Die Mehrzahl der verschiedenen in der Literatur