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100 Jahre Entwicklung 1901 - UniversitätsSpital Zürich

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Besonders ins Gewicht fallen<br />

zudem die zahlreichen Thoraxoperationen<br />

schon in diesem Jahr,<br />

unter anderem 27 Probethorakotomien,<br />

97 Lobektomien, 69 Segmentresektionen,<br />

63 Pneumonektomien,<br />

35 Lungendekortikationen, 4<br />

Kommissurotomien, 1 Ductus<br />

Botalli-Ligatur und 7 Ösophagusresektionen.<br />

Die Anästhesieabteilung erlebte<br />

in den folgenden <strong>Jahre</strong>n ein beispielloses<br />

Wachstum. Die Anästhesiezahlen<br />

nahmen jedes Jahr<br />

sprunghaft zu; es wurden auch<br />

immer öfters lange, anspruchsvolle<br />

Anästhesien für komplizierte Eingriffe<br />

durchgeführt. Zahlreiche<br />

neue Aufgaben wurden an die Ärzte<br />

der jungen Abteilung herangetragen,<br />

so u.a. in den Bereichen der<br />

postoperativen anästhesiologischintensivmedizinischen<br />

Betreuung<br />

(Abb. 3), der Reanimation, der<br />

Langzeitbeatmung, und der Notfallmedizin.<br />

Das Hauptproblem der<br />

Abteilung in diesen <strong>Jahre</strong>n war die<br />

ständige Personalknappheit. Die<br />

jeweils neu bewilligten Stellen<br />

kamen durch die rasante Zunahme<br />

der Anästhesiezahlen nie zum Tragen,<br />

so dass manche Aufgabe, insbesondere<br />

auch die Grundlagenforschung,<br />

während vieler <strong>Jahre</strong><br />

zurückgestellt werden musste.<br />

Die Zahl der Narkosen stieg<br />

von 1953 (2870) bis 1966 (15 056)<br />

kontinuierlich an (Abb. 4). Die<br />

Arbeitsbelastung der Mitarbeiter,<br />

besonders der Ärzte, war deshalb<br />

von allem Anfang an der Grenze<br />

des Tolerierbaren, obwohl deren<br />

Zahl verschiedentlich erhöht wurde.<br />

Aus Mangel an geeigneten<br />

Bewerbern wurden die im Jahr<br />

1955 bewilligten Oberarztstellen<br />

zunächst mit Assistenten besetzt.<br />

Erst nach Erfüllung der Spezialarztbedingungen<br />

wurden B. Tschirren<br />

1956 und E. Binkert 1957 zu<br />

Oberärzten gewählt. Im Pflegebereich<br />

waren 1955 bereits 15 Stellen<br />

bewilligt.<br />

Die Gründung von Lehrstuhl und Institut für Anästhesiologie<br />

an der Universität <strong>Zürich</strong> im <strong>Jahre</strong> 1966<br />

16000<br />

12000<br />

8000<br />

4000<br />

0<br />

1953 1955 1957 1959 1961 1963 1965<br />

Chirurgische Klinik<br />

Abb 4. Die massive Zunahme der Narkosezahlen am Kantonsspital <strong>Zürich</strong> nach<br />

der Gründung der zentralen Anästhesieabteilung bis zur Verselbständigung<br />

des Institutes für Anästhesiologie im <strong>Jahre</strong> 1966 war auch durch die stürmische<br />

<strong>Entwicklung</strong> der übrigen operativ tätigen Kliniken bedingt.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1960 hat Hossli<br />

die Situation der Anästhesisten an<br />

seiner Abteilung eindrücklich<br />

geschildert: “An der Anästhesieabteilung<br />

des Kantonsspitals (1600<br />

Betten) sind zurzeit 10 Anästhesisten,<br />

wovon 6 in Ausbildungsstellen<br />

als Assistenzärzte, tätig. Diese Stellenzahl<br />

wurde im Stellenplan 1959<br />

festgelegt. Sie basierte auf den statistischen<br />

Unterlagen der vorangegangenen<br />

<strong>Jahre</strong>, insbesondere<br />

1957, und war damals gerade<br />

genügend, um rund 8300 Narkosen<br />

im Jahr durchzuführen und etwa<br />

120 Überwachungsfälle betreuen<br />

zu können. Entgegen der ursprünglichen<br />

Annahme ist die Zahl der<br />

Narkosen in den verschiedenen<br />

Kliniken des Kantonsspitals <strong>Zürich</strong><br />

jedoch erheblich weiter angestiegen.<br />

Sie wird im <strong>Jahre</strong> 1960 bereits<br />

die Zahl von etwa 10 500 erreichen,<br />

d.h. rund 1/4 mehr als bei<br />

der Planung der Stellenzahlen im<br />

<strong>Jahre</strong> 1958.”<br />

Hossli hatte den Lehrauftrag in<br />

Anästhesiologie bereits 1954 von<br />

Mülly übernommen. Das erfolgrei-<br />

Andere Kliniken<br />

che Wirken der Anästhesieabteilung<br />

und die immer komplexeren<br />

Anästhesieverfahren fanden ihren<br />

Niederschlag in der Anerkennung<br />

der Anästhesiologie als akademisches<br />

Lehrfach. 1960 hat sich<br />

Hossli für das Gebiet der Anästhesiologie<br />

habilitiert. In der Habilitationsschrift<br />

“Die Anästhesie in der<br />

Chirurgie der Brust und Brusthöhle”<br />

waren die Lehren aus über<br />

3000 Thorakotomien zusammengefasst.<br />

Die Antrittsrede mit dem<br />

Titel “Die Rettung des akut<br />

bedrohten Menschenlebens bei<br />

Unfall und Krankheiten” hielt<br />

Hossli am 24. Juni 1961.<br />

Das Jahr 1961 war zudem ein<br />

markanter Wendepunkt in der<br />

Geschichte der Chirurgischen<br />

Klinik. Nach 20jähriger Tätigkeit<br />

als Direktor trat Brunner altershalber<br />

zurück. Es drängte sich auf<br />

diesen Zeitpunkt eine Neuorganisation<br />

der immer grösser werdenden<br />

Klinik auf. Beschlossen wurde<br />

die Bildung einer Chirurgischen<br />

Klinik A mit Schwerpunkt<br />

Herz- und Gefässchirurgie sowie<br />

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