100 Jahre Entwicklung 1901 - UniversitätsSpital Zürich
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1961-1968 wurden in <strong>Zürich</strong> 350<br />
Herz- und Gefässoperationen in<br />
mässiger Oberflächenhypothermie<br />
durchgeführt. In der thorakalen Aortenchirurgie<br />
hielt sich die Methode<br />
am USZ bis zur Emeritierung Sennings<br />
im <strong>Jahre</strong> 1986.<br />
Die Technik der Oberflächenhypothermie<br />
gehörte in den Verantwortungsbereich<br />
des Anästhesisten. Zur<br />
Kühlung und Wiedererwärmung<br />
dienten wasserdurchströmte Kühlanzüge<br />
(Abb 1). Bei einem Erwachsenen<br />
konnten Kühlung und Wiedererwärmung<br />
ohne weiteres 6-8 Stunden<br />
in Anspruch nehmen (Abb. 2).<br />
Es tat der Akzeptanz der Methode<br />
keinen Abbruch, dass die Kühlanzüge<br />
nicht selten undicht waren und<br />
die Anästhesisten stundenlang mit<br />
den Operationsschuhen im Wasser<br />
standen.<br />
Bereits in den ersten <strong>Jahre</strong>n war<br />
ein beachtlicher Anstieg der Operationen<br />
zu verzeichnen (Abb. 3),<br />
wobei wesentlich mehr Eingriffe<br />
ohne als mit extrakorporaler Zirkulation<br />
(EKZ) durchgeführt wurden.<br />
Die Spitalmortalität der Engriffe mit<br />
EKZ (Abb. 4) betrug zu Beginn 23,3<br />
% und reduzierte sich in der 2. Hälfte<br />
der sechziger <strong>Jahre</strong> auf 10-15 %.<br />
Operationsspektrum und Altersspektrum<br />
der Patienten zeigten deutliche<br />
Unterschiede im Vergleich zu heute:<br />
1968 betrafen 56 % der Eingriffe mit<br />
EKZ angeborene Herzvitien, 38 %<br />
Klappenfehler und nur 3 % Operationen<br />
an den Herzkranzgefässen.<br />
Das Alter der Patienten, die mit<br />
Herz-Lungenmaschine operiert wurden,<br />
lag 1961-1968 zwischen 2 und<br />
50 <strong>Jahre</strong>n (Abb. 5).<br />
Die Möglichkeiten der Anästhesietechnik<br />
und Patientenüberwachung<br />
waren bescheiden. Zur Anästhesieeinleitung<br />
wurde Thiopental,<br />
bei Hochrisikopatienten gelegentlich<br />
Abb. 2. Oberflächenhypothermie 30-28 °C (Kühlanzug): Anästhesieprotokoll.<br />
K = Kühlphase, W = Wärmephase, Kr.U. = Kreislaufunterbruch<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
<strong>100</strong><br />
0<br />
220<br />
313<br />
213<br />
Gesamtzahl<br />
382<br />
269<br />
491<br />
357<br />
650<br />
495<br />
ohne EKZ<br />
108<br />
81<br />
27<br />
120<br />
77<br />
43<br />
147<br />
86<br />
61<br />
133<br />
87 <strong>100</strong> 113<br />
134<br />
155<br />
mit EKZ<br />
1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968<br />
Abb. 3. Operationen 1961-1968: Gesamtzahl (n = 2431) und Zahl der Eingriffe<br />
ohne bzw. mit EKZ.<br />
160<br />
140<br />
120<br />
<strong>100</strong><br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Anzahl Operationen<br />
87<br />
27<br />
43<br />
61<br />
<strong>100</strong><br />
23.3 18 18.4 16<br />
113<br />
117<br />
1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968<br />
9.8<br />
11.1<br />
1968: angeborene Herzfehler: 56%<br />
Klappenvitien: 38%<br />
Koronarchirurgie: 3%<br />
150<br />
Spitalmortalität (%)<br />
Abb. 4. Anzahl Operationen mit EKZ 1961-1968 (n = 698), Spitalmortalität<br />
und Operationsspektrum.<br />
15.4<br />
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