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100 Jahre Entwicklung 1901 - UniversitätsSpital Zürich

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Pius<br />

Frey<br />

Es muss wohl ein Wunschtraum<br />

bleiben, Person und Werk<br />

von Jürg Hossli auch nur einigermassen<br />

umfassend und vollständig<br />

zu würdigen. Selbst wenn ich eine<br />

Doppelstunde zur Verfügung hätte,<br />

müsste die Lücke, das heisst das<br />

Volumen des nicht Gesagten,<br />

erheblich bleiben. Ich muss mich<br />

daher darauf beschränken, nur<br />

einige Punkte, die mir besonders<br />

typisch und bedeutungsvoll<br />

erscheinen, näher darzulegen,<br />

Curriculum<br />

Jürg Hossli wurde am 22.<br />

November 1921 als jüngster von<br />

vier Söhnen in der Geburtsklinik<br />

Materna an der Mühlebachstrasse<br />

88 in <strong>Zürich</strong> geboren.<br />

Eine gewisse erbliche Prägung<br />

ist beim jungen Hossli ohne Zweifel<br />

vorhanden: Sein Vater war<br />

SBB-Beamter, vorerst Souschef im<br />

Bahnhof Oerlikon, dann ab 1929<br />

Vorstand des neu erbauten Bahnhofs<br />

<strong>Zürich</strong> Enge. Die Familie<br />

Hossli wohnte während 18 <strong>Jahre</strong>n<br />

im Bahnhofgebäude selbst, diese<br />

Zeit hat den jungen Jürg sehr<br />

geprägt. Nun - SBB, da denkt man<br />

an Pünktlichkeit, eine Tugend, die<br />

wohl auch heute noch bei vielen<br />

operierenden Kollegen ganz oben<br />

im Anforderungsprofil an den idealen<br />

Anästhesiearzt steht. Seine<br />

Grossmutter väterlicherseits war<br />

Hebamme in Zeihen - von dort<br />

stammen die Hosslis - und betreute<br />

im oberen Fricktal (AG) an die<br />

2000 Geburten. Von daher hat<br />

wohl der Jubilar seine Einsatzfreude,<br />

seine Liebe zum Patienten und<br />

zum Detail sowie seine selbstverständliche<br />

stetige Einsatzbereitschaft.<br />

Die Schulen besuchte er in<br />

<strong>Zürich</strong>, bestand 1940 an der Kantonsschule<br />

Rämistrasse die Kriegsmatura<br />

und begann anschliessend<br />

an der Universität <strong>Zürich</strong> sein<br />

Medizinstudium. Dann, 1944 -<br />

mitten im Aktivdienst - trifft ihn<br />

ein Schicksalsschlag: Er erkrankt<br />

an Pleuritis exsudativa, einer sogenannten<br />

"nassen" Brustfellentzündung,<br />

einer Krankheit, die damals<br />

praktisch ausschliesslich tuberkulös<br />

bedingt war. Im Militär-Sana-<br />

80 <strong>Jahre</strong> Georg Hossli<br />

torium Bellvedère in Leysin muss<br />

er sich einer Liegekur von fünf<br />

Monaten unterziehen, anschliessend<br />

mehrere jährliche Nachkuren,<br />

erst 1959 wird er nach 15 <strong>Jahre</strong>n<br />

als geheilt erklärt. Dieses Sanatorium<br />

hatte natürlich ein Labor,<br />

und das Labor hatte eine Laborantin.<br />

Jürg Hossli begann sich mehr<br />

und mehr für die Labormethoden<br />

zu interessieren, liess sich von der<br />

Laborantin darin unterrichten und<br />

brachte es sogar soweit, dass er sie<br />

in ihrer Abwesenheit vertreten<br />

konnte. Diese Laborantin hiess<br />

übrigens Mathilde oder Thildy<br />

Huber. 1947 heirateten die beiden.<br />

Sie hatten später zwei Töchter,<br />

nämlich 1954 Barbara und 1955<br />

Marianne.<br />

Nach dem Staatsexamen 1949<br />

bereiste er ein halbes Jahr als<br />

Schiffsarzt auf der "Kronprinzessin<br />

Margarete" die Weltmeere und<br />

trat im Februar 1950 als Assistenzarzt<br />

in die Chirurgische Klinik<br />

des Kantonsspitals <strong>Zürich</strong> ein.<br />

Direktor dieser Klinik war Alfred<br />

Brunner, ein Sauerbruch-Schüler<br />

mit Schwerpunkt Thoraxchirurgie.<br />

Auch Jürg Hossli wurde - wie<br />

damals üblich - als jüngster Assistent<br />

für Narkosen eingesetzt.<br />

Der Anästhesiearzt<br />

Wie sich das Fach Anästhesie<br />

im damaligen Kantonsspital bis<br />

hin zur Gründung des Instituts ent-<br />

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