100 Jahre Entwicklung 1901 - UniversitätsSpital Zürich
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Anästhesie und Intensivmedizin für die Herz- und grosse Gefässchirurgie<br />
EKZ KST EKZ<br />
Abb. 12. Oberflächenhypothermie kombiniert mit Bypass-Kühlung 20-18 °C und<br />
Kreislaufunterbruch (Kyoto-Barrat-Boyes-Technik): Anästhesieprotokoll.<br />
OFK = Oberflächenkühlung, EKZ = Extrakorporale Zirkulation, KST = Kreislaufstillstand.<br />
Abb. 13. "Herzwachsaal" in den Räumen DO 27/29.<br />
Abb. 14. Frühextubation (1961-1964) vs. prophylaktische Nachbeatmung (1965-<br />
1966) nach Herzchirurgie: Einfluss auf Reintubationsrate (RE-INT), Tracheotomie<br />
(TR) und Langzeitbeatmung (LZ.B).<br />
5,7 auf 1,6 % und die Tracheotomien<br />
und Langzeitbeatmungen von 16,6<br />
bzw. 15,6 auf 9,4 % gesenkt werden<br />
(Abb. 14), obwohl 1965/66 mehr<br />
Risikofälle operiert wurden als in<br />
den Vorjahren. Die Frühextubation<br />
erlebt seit einigen <strong>Jahre</strong>n im Rahmen<br />
der "fast-track"-Herzchirurgie eine<br />
Renaissance. Die weitverbreitete<br />
Annahme, die Frühextubation nach<br />
Herzchirurgie sei eine Innovation<br />
der neunziger <strong>Jahre</strong>, ist nachweislich<br />
nicht richtig.<br />
Die "Phase der<br />
Konsolidierung" 1975-1985<br />
Auf die Pionierphase folgten die<br />
<strong>Jahre</strong> 1975-1985, die von John Kirklin<br />
als "Phase der Konsolidierung"<br />
bezeichnet wurden. Künstliche<br />
Herzklappenprothesen wurden eingeführt,<br />
Membran-Oxygenatoren<br />
ersetzten die Bubble-Oxygenatoren,<br />
und zur Myokardprotektion standen<br />
nun kardioplegische Lösungen zur<br />
Verfügung, deren Einsatz die postoperative<br />
Myokardfunktion eindrücklich<br />
verbesserte. Im <strong>Jahre</strong><br />
1977 führte der Kardiologe Andreas<br />
Grüntzig am USZ weltweit die erste<br />
perkutane koronare Ballondilatation<br />
durch, ohne jedoch die explosionsartige<br />
Zunahme der Koronarchirurgie<br />
zu verhindern. Weitere<br />
Besonderheiten dieser Zeitspanne<br />
waren das zunehmend höhere Alter<br />
der herzchirurgischen Patienten, der<br />
Verzicht auf die adjuvante Oberflächenhypothermie<br />
bei Kindern unter<br />
zwei <strong>Jahre</strong>n, die Initiierung eines<br />
Herztransplantationsprogramms am<br />
USZ im <strong>Jahre</strong> 1985 und die Einführung<br />
von Aprotinin zur Verminderung<br />
der Blutungsneigung in der<br />
Herzchirurgie.<br />
Parallel dazu erfolgten im Herzanästhesiebereich<br />
wesentliche Neuerungen<br />
der Narkose- und Überwachungstechnik<br />
sowie der frühpost-<br />
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