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DER RING - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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Neue Ausbildung bei Bildung & Beratung <strong>Bethel</strong><br />

Mediation – die Vermittlung zwischen Konfliktparteien<br />

Marina Scheffler-Niehoff (vorne, l.) und Esther Wolf (2. v. l.) freuen sich mit den neuen<br />

Mediatorinnen und Mediatoren über den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung.<br />

Wer findet, dass manche Menschen kein Gehör verdienen,<br />

eignet sich nicht zur Mediatorin oder zum Mediator; ebensowenig<br />

wer sich sicher ist, dass es nur eine richtige Sichtweise<br />

gibt – nämlich die eigene. Alle dagegen, die überzeugt sind,<br />

dass sich jeder Konflikt lösen lässt, und die bereit sind, sich mit<br />

»Allparteilichkeit« und »wertschätzender Grundhaltung« auseinanderzusetzen,<br />

erfüllen wesentliche Voraussetzungen für<br />

eine erfolgreiche Vermittlung zwischen streitenden Parteien.<br />

Zu ihnen gehören die 17 Frauen und Männer, die jetzt die erste<br />

Ausbildung in »Mediation« der Bildung & Beratung <strong>Bethel</strong><br />

abgeschlossen haben.<br />

In Familie, Schule oder Wirtschaft,<br />

bei Paaren oder in Teams – überall<br />

gibt es Konflikte. Sind die Fronten<br />

verhärtet, kommen die Mediatoren<br />

ins Spiel. Als neutrale Vermittler<br />

leiten sie die Verhandlungen<br />

zwischen den Konfliktparteien.<br />

Die klaren Regeln des Mediationsprozesses<br />

ermöglichen es den<br />

Streitenden, ihre Standpunkte<br />

vorzutragen, Motive herauszufinden,<br />

Lösungsvorschläge zu entwickeln<br />

– und, wenn alles gut läuft,<br />

einen Konsens zu finden. »Mediatorinnen<br />

und Mediatoren sorgen<br />

dafür, dass die Parteien sich nicht<br />

gegenseitig verletzen, sondern<br />

wertschätzend miteinander umgehen«,<br />

erläutert Esther Wolf. »Sie<br />

achten darauf, dass jede Partei<br />

gleich viel Raum für ihre Sichtweise<br />

erhält.« Die Dozentin von<br />

Bildung & Beratung <strong>Bethel</strong> hat<br />

16<br />

die Ausbildung gemeinsam mit<br />

der freiberuflichen Mediatorin<br />

Marina Scheffler-Niehoff durchgeführt.<br />

Schriftliche Vereinbarung<br />

Die Mediatoren sind für den<br />

Ablauf des Verhandlungsprozesses<br />

zuständig, die Inhalte bestimmen<br />

die Konfliktparteien. »Denn<br />

sie müssen selbst die Lösung<br />

finden, die sie leben können. Die<br />

Mediatorinnen und Mediatoren<br />

unterstützen sie dabei«, so die<br />

beiden Dozentinnen. Treffen die<br />

Parteien eine Vereinbarung, wird<br />

diese schriftlich festgehalten und<br />

von allen unterschrieben. Das<br />

sorgt für Verbindlichkeit.<br />

Die meisten Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer der zweijährigen<br />

Foto: Schulz<br />

berufsbegleitenden Ausbildung<br />

in »Mediation« in Bielefeld-<br />

<strong>Bethel</strong> kommen aus Nordrhein-<br />

Westfalen, wo sie in sozialen<br />

Arbeitsfeldern tätig sind. »Ihr<br />

neues Wissen wollen sie in ihren<br />

Arbeitsbereichen einsetzen, aber<br />

es gibt auch einige, die sich<br />

selbstständig machen wollen«,<br />

sagt Esther Wolf.<br />

Neues Gesetz<br />

Die Ausbildung entspricht den<br />

Richtlinien des Bundesverbandes<br />

Mediation e. V. Für die Zulassung<br />

zur Prüfung müssen die<br />

Teilnehmenden mindestens zwei<br />

echte Mediationen durchgeführt<br />

haben. Im Abschlusskolloquium<br />

stellen sie eine von ihnen vor und<br />

legen dar, warum sie gelungen<br />

oder nicht gelungen ist. »Es geht<br />

darum zu zeigen, dass man den<br />

Mediationsprozess eigenständig<br />

reflektieren kann«, erläutert<br />

Marina Scheffler-Niehoff. Die<br />

Dozentin bildet seit zwölf Jahren<br />

Mediatoren aus. In Deutschland<br />

stecke diese in Amerika erfolgreiche<br />

Vermittlungsmethode immer<br />

noch in den Kinderschuhen,<br />

bedauert sie. Allerdings gibt es<br />

Fortschritte. »Der Beruf ist zwar<br />

noch ungeschützt, aber im vergangenen<br />

Jahr wurde ein Mediationsgesetz<br />

verabschiedet, und<br />

die ersten Rechtsschutzversicherungen<br />

übernehmen inzwischen<br />

die Kosten für diese außergerichtliche<br />

Konfliktbeilegung.«<br />

– Petra Wilkening –<br />

Die nächste Ausbildung »Mediation«<br />

beginnt am 22. April. Informationen<br />

und Anmeldung: Bildung & Beratung<br />

<strong>Bethel</strong>, Tel. 0521 144-4961; E-Mail<br />

benjamin.tryba@bethel.de

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