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DER RING - v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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Gesellschaft für Epilepsieforschung<br />

High-Tech-Geräte für das Pharmakologische Labor<br />

Gut besucht: die Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Epilepsieforschung in Bielefeld.<br />

Die Mitglieder der Gesellschaft für Epilepsieforschung trafen sich zur Jahreshauptversammlung in<br />

der Klinik Mara in Bielefeld-<strong>Bethel</strong>. Dr. Renate Determann, seit Juli Leiterin des Pharmakologischen<br />

Labors, führte sich mit einem Vortrag über »Moderne Antiepileptika-Bestimmungen« ein.<br />

Rund 15.000 Blutproben untersucht<br />

das Pharmakologische Labor<br />

im Jahr. Neben der klinischen<br />

Forschung werden vor allem Konzentrationsbestimmungen<br />

von<br />

Antiepileptika und Psychopharmaka<br />

durchgeführt. Für die Analysen<br />

stünden verschiedene Messtechniken<br />

zur Verfügung: Fotometrie,<br />

Immunoassay, Hochdruckflüssigkeits-Chromatografie<br />

und Massenspektrometrie,<br />

informierte Dr.<br />

Determann.<br />

»Bei der Fotometrie wird in einem<br />

Analysegerät, dem Fotometer,<br />

elektromagnetisches Licht durch<br />

die Probe geschickt. Je höher die<br />

Konzentration der zu messenden<br />

Substanz, desto schwächer wird<br />

das Licht, das austritt«, erläuterte<br />

die neue Laborleiterin. Die Methode<br />

sei einfach und kostengünstig,<br />

habe aber einen großen Nachteil.<br />

Nur ein einziger Stoff könne mit<br />

ihr nachgewiesen werden: Bromid.<br />

Ein bewährtes, aber teures Nachweisverfahren<br />

ist der Immunoassay.<br />

»Der Test basiert auf dem<br />

Antigen-Antikörper-Effekt«, verdeutlichte<br />

Dr. Determann. Um die<br />

Konzentration eines bestimmten<br />

Medikaments nachzuweisen, wird<br />

die Probe mit einem Antikörper<br />

versetzt. Die Bindungsstellen des<br />

Antikörpers reagieren mit dem<br />

Medikament als Antigen. Werden<br />

anschließend fluoreszierende<br />

Antigene zugegeben, müssen<br />

sie sich mit den noch freien Bindungsstellen<br />

des Antikörpers<br />

begnügen. Je höher die Konzentration<br />

des Medikaments, desto<br />

schwächer ist demnach die Fluoreszenz.<br />

Massenspektronomie<br />

Eine wesentlich präzisere Methode<br />

als der Immunoassay ist die Hochdruckflüssigkeits-Chromatografie.<br />

»Mit dem Verfahren lassen sich<br />

komplexe Substanzgemische trennen,<br />

identifizieren und die Konzentration<br />

bestimmen«, erläuterte<br />

Dr. Renate Determann. Dabei wird<br />

das zu analysierende Serum, der<br />

Analyt, durch eine Trennsäule bewegt.<br />

Weil die Substanzen verschieden<br />

schnell fließen, verteilen<br />

sie sich unterschiedlich. »Elf verschiedene<br />

Antiepileptika werden<br />

so untersucht«, sagte die 31-jährige<br />

Fachapothekerin.<br />

Noch präziser, noch schneller und<br />

noch spezifischer sind die Ergebnisse<br />

des Massenspektrometers.<br />

Mit dieser Messtechnik wird die<br />

Masse elektrisch geladener Teilchen<br />

bestimmt. Dafür wird der<br />

Analyt verdampft, ionisiert und<br />

durch ein Magnetfeld geschickt.<br />

»Mit der Massenspektronomie<br />

können extrem niedrige Konzentrationen<br />

im Bereich Nanogramm<br />

pro Milliliter erfasst werden«,<br />

so Dr. Determann, die von der<br />

Messtechnik überzeugt ist. »Wir<br />

brauchen die Massenspektrometrie.«<br />

Das Verfahren soll die<br />

Hochleistungsflüssigkeits-Chromatografie<br />

auf Dauer ablösen.<br />

Die Weichen für die High-Tech-<br />

Analytik im Pharmakologischen<br />

Labor sind bereits gestellt. In<br />

diesem Jahr wird ein drittes<br />

Massenspektrometer in Betrieb<br />

genommen.<br />

– Silja Harrsen –<br />

Dr. Renate Determann gab einen Einblick<br />

in die Messmethoden im Labor.<br />

17<br />

Fotos: Schulz

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