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Neuropädiatrisches Praxis-Seminar in Bethel »Angst kann Symptom einer Epilepsie sein« Kindliche Epilepsien sowie ihre Ursachen und Therapiemöglichkeiten standen im Mittelpunkt des 12. Neuropädiatrischen Praxis-Seminars Mitte November in der Mamre- Patmos-Schule in Bielefeld- Bethel. Rund 85 Expertinnen und Experten informierten sich unter anderem über den Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und Epilepsien im Kindesalter und über Angst als Symptom der Anfallserkrankung. Die 16 Referenten des diesjährigen Seminars berührten auch den Bereich der Psychosomatik. Arne Herting, Assistenzarzt im Epilepsie-Zentrum Bethel, erläuterte an einem Fallbeispiel den Zusammenhang zwischen Angst und Epilepsien. Unter dem Titel »Angst – Epileptisch oder posttraumatisch?« berichtete er von einem Kind, das an Leukämie erkrankt war und an Angstzuständen litt. Zunächst wurde das Kind für psychisch krank gehalten, und die Ängste wurden auf die Behandlung der Leukämie zurückgeführt. Im Epilepsie-Zentrum Bethel stellte sich aber heraus, dass das Kind nicht an einer posttraumatischen Belastungsstörung erkrankt war, sondern eine behandelbare Temporallappen-Epilepsie entwickelt hatte – und die Angst war Symptom seiner Anfälle. Überschneidungen »Anfälle im Bereich der Schläfenlappen verändern die Emotionalität«, erläutert die leitende Abteilungsärztin der Kinderepileptologie Kidron, Dr. Elisabeth Korn-Merker. Das Kind habe keine Psychotherapie benötigt, sondern Medikamente gegen seine Anfälle. Eine Überschneidung der Symptome zwischen der Kinder- 20 Dr. Tilman Polster und Dr. Elisabeth Korn-Merker haben das Praxis-Seminar geleitet. epileptologie und der Jugendpsychiatrie komme öfter vor. Gemeinsam mit Dr. Tilman Polster, leitender Arzt der präoperativen Epilepsiediagnostik für Kinder und Jugendliche, hatte Dr. Elisabeth Korn-Merker die wissenschaftliche Leitung für das Praxis-Seminar. Die Fortbildungsveranstaltung findet jedes Jahr in Kooperation mit der Neuropädiatrie des Universitätsklinikums Münster statt – abwechselnd in der Domstadt und in Bielefeld. Das Seminar richtet sich vor allem an Fachleute in der Region, die Patienten an die beiden Kliniken in Münster und Bethel überweisen. »Es ist eine sehr praxisnahe Lehrveranstaltung, in der bewusst mit Fallbeispielen veranschaulicht wird«, erklärt Dr. Tilman Polster. »Wir versuchen Epilepsien auf neuen Wegen zu verstehen. Dazu gehören die Genetik ebenso wie Zusammenhänge mit dem Immunsystem oder die Verbesserung der bildgebenden Diagnostik.« Die Neuropädiatrien in Münster und Bethel pflegen eine enge Partnerschaft, weil sie sich mit ihrer Fachlichkeit ideal ergänzen. Das Universitätsklinikum Münster hat keine Epilepsie-Chirurgie und überweist seine Patienten für die Eingriffe nach Bethel. »Wir profitieren, wenn es um komplexe Erkrankungen geht«, sagt Tilman Polster. »Ein gutes Beispiel ist die ‚tuberöse Sklerose‘. 85 Prozent der betroffenen Kinder haben eine Epilepsie. Auf diesem Gebiet sind die Münsteraner äußerst erfahren.« Fehlreaktion Neben der Psychosomatik lagen die Schwerpunkte beim Praxis- Seminar auf Epilepsien, die von einer Fehlreaktion des Immunsystems ausgelöst werden: Das Gehirn wird dabei vom eigenen Immunsystem angegriffen. Außerdem tauschten sich die Experten über Nebenwirkungen von Medikamenten aus und diskutierten die Erfolge der »ketogenen Diät«. Prof. Dr. Heymut Omran vom Universitätsklinikum Münster stellte neue therapeutische Möglichkeiten bei der »Muskeldystrophie Duchenne« vor. Diese vererbliche Erkrankung der Muskulatur betrifft nur Jungen und kann unter anderem mit Kortison behandelt werden. – Gunnar Kreutner – Foto: Schulz
kurz & bündig Informationen der GMAV MAV 2012: Viele Sachthemen in Bearbeitung MAV 2013: Vorbereitung der MAV-Wahlen Seit 1993 gibt es für die Mitarbeitervertretungen andere, dezentrale Strukturen. Bis dahin war ein einziges Gremium für alle »Teilanstalten« und Dienststellen Bethels durchgehend zuständig. Mit Schaffung anderer Strukturen im Jahr 1993 und größerer Verantwortung in den Teilanstalten wurde auch eine andere MAV-Struktur mit damals 12 eigenständigen Mitarbeitervertretungen gebildet. Die Situation hat sich weiterentwickelt: Inzwischen sind im ganzen »Konzern« 23 Mitarbeitervertretungen (MAVen) auf der Basis unterschiedlicher kirchlicher Mitbestimmungsgesetze (MVG) und 9 Betriebsräte – diese allerdings auf der Basis des Betriebsverfassungsgesetzes. Im Frühjahr 2013 soll ein »Blick zurück – nach vorn« im Rahmen einer Veranstaltung erfolgen. Und schon laufen in 2013 auch die Vorbereitungen für die nächste Wahl in 2014 an: Im Herbst werden Wahlversammlungen in den einzelnen Stiftungsbereichen und Tochtergesellschaften starten, denn die Wahlen sind im Frühjahr 2014. Die Gesamt-MAV war im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereiches unter anderem mit folgenden Sachthemen befasst: Dienstvereinbarung »ePersonal« ist unterschrieben – das bedeutet, dass eine Prozessvereinbarung für die Einführung weiterer Programmmodule (elektronische Personalakte, elektronisches Bewerbermanagement, elektronische Personalprozesse) das weitere Vorgehen regelt. Insbesondere der Datenschutz und die informationellen Rechte der Mitarbeiter, Vergabe von Berech- tigungen zur Einsicht und zur Bearbeitung sowie die Ausgestaltung einzelner Prozessschritte sind nun im kommenden Halbjahr zu regeln und in weiteren Vereinbarungen zu fixieren. Dienstvereinbarung Mitarbeitergespräch: Hierzu laufen noch Verhandlungen. Nach dem Wunsch der MAV sollte das Gespräch auch eher einen »Personalentwicklungsgespräch«- Charakter erhalten. Einzelheiten zum Turnus und zur Dokumentationsform sind noch offen. Dienstvereinbarung Altersteilzeit: Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob und welche Nachfolgeregelung für die Mitarbeitenden in Bethel vereinbart werden kann. Die GMAV wird aktuell dazu informieren. Mitarbeitendenbefragung »Sie sind gefragt!«: Die Umsetzung der Maßnahmen sollte weitgehend abgeschlossen sein. Zum Ende des ersten Quartals 2013 findet die Rückschau statt: Welche positiven Effekte konnten durch die Befragungsergebnisse genutzt werden? Welche Maßnahmen wurden realisiert? Wie werden Aufwand und Nutzen bewertet? »Betriebliches Gesundheitsmanagement«: Als Fortführung der betrieblichen Gesundheitsförderung soll eine Vereinbarung zwischen Vorstand und GMAV erneut den Rahmen für alle Bemühungen bieten, die zur größeren Gesunderhaltung der Belegschaft beitragen können. Die Verhandlungen laufen noch. Kirchliche Mitarbeiter dürfen streiken - das BAG-Urteil vom 21. November 2012 war Thema einer Sonderkonferenz der Interessenvertretungen. Diese sehen sich in ihren Positionen zur Einschätzung des kirchlichen Arbeitsrechts bestätigt und fordern deshalb Kirche und Diakonie auf, mit Gewerkschaften endlich Tarifverhandlungen zu führen. Den Kolleginnen und Kollegen, die im Herbst 2010 an Warnstreiks teilgenommen haben, ist durch das Urteil vom 21.11.2012 bestätigt worden: Auch kirchliche Mitarbeitende durften in der Vergangenheit und dürfen auch zukünftig streiken! Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen, allen Menschen, mit denen wir zusammengearbeitet haben, ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2013. Ihre Gesamtmitarbeitervertretung Bethel Die Konferenz der Mitarbeitervertretungen und Betriebsräte fand am 25. Oktober 2012 statt. Bei ihr kommen einmal jährlich alle Mitglieder der Interessenvertretungen zusammen. In diesem Jahr wurde das Positionspapier der Interessenvertretungen zur Konzernstruktur und zur Tarifsituation fortgeschrieben. Nach Wahrnehmung der Interessenvertretungen hat sich nichts verändert: Höchst unterschiedliche Vergütungsregelungen und Arbeitsbedingungen entsprechen vielleicht den unternehmerischen Stilen von erfolgreichem Bestehen im Wettbewerb im Sozialmarkt, allerdings ist die Gehaltsspanne innerhalb mancher Dienste und Teams von mehreren hundert Euros nicht hinnehmbar. Die MAVen und Betriebsräte sprechen sich einmütig für einen Flächentarifvertrag für den ganzen Sozialsektor aus. Das Papier ist bei den Interessenvertretungen und auf der GMAV-Seite im Intranet einzusehen. 21
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