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MIK: MEDIEN UND INFORMATIONSKOMPETENZ - nline

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<strong>MIK</strong> - Medien und Informationskompetenz Modul 3: Informationen bearbeiten, strukturieren und präsentieren<br />

Der Hexenmeister liebt Spiegelstriche<br />

Wählt man über den AutoInhalt-Assistenten den<br />

Präsentationstyp „Zwischenbericht“ für die Ausgabeart<br />

„Bildschirmpräsentation“, erhält man<br />

neben einer Titelfolie für neue Gliederungspunkte<br />

Folien mit Vorschlägen zum Inhalt der jeweiligen<br />

Folie.<br />

Im Englischen wird der „Assistent“ zum „Wizard“,<br />

zum Hexenmeister, der Gliederungen für eine<br />

Vielzahl von Präsentationsanlässen vorschlägt.<br />

Wählt man z. B. den Präsentationstyp „Zwischenbericht bei einem Projekt“, werden 10 Folien von<br />

„Statusübersicht“ bis „Ziele der nächsten Besprechung“ mit jeweils vielen Unterpunkten – zumeist<br />

in der Form einer Aufzählungsliste – generiert. Folgt man diesen Vorlagen entstehen Folien mit<br />

Stichworten, die nacheinander eingeblendet und erklärt werden. Diese standardisierten Präsentationen<br />

werden von vielen Kritikern mit PowerPoint gleichgesetzt.<br />

Empfehlenswert: Trennung von Konzeption des Vortrags und Gestaltung der Folien?<br />

Aus der Perspektive von Schule kann man nicht das Angebot an Textmustern an sich kritisieren.<br />

Im Kontext von Schule wird man dabei sicherlich mit anderen Textmustern arbeiten müssen. Das<br />

eigentliche Problem liegt in der Übernahme der von PowerPoint vorgeschlagenen Arbeitsweise.<br />

Diese Arbeitsweise läuft nämlich darauf hinaus, dass es zu jedem wichtigen Gliederungspunkt eine<br />

Folie mit entsprechenden Stichworten gibt. Dies mag für den Vortragenden eine Entlastungsfunktion<br />

haben, führt aber zum verständlichen Überdruss an derartigen Präsentationen und ist auch<br />

aus lernpsychologischen Überlegungen heraus nicht optimal:<br />

„Allen Vorlagen ist gemeinsam, dass ein erheblicher Teil der Folie für „Verzierung“ verwendet wird:<br />

für Hintergrundbilder, Rahmen, Grafiken etc. Diese lenken jedoch in der Regel vom Inhalt ab und<br />

stehen der Kommunikation daher im Weg.<br />

Ein zweites Problem liegt darin, dass die meisten Vorlagen eine Aufzählungsliste als typische Form<br />

anbieten. Dadurch entstehen Folien, auf denen im besten Fall Stichworte stehen, die nacheinander<br />

eingeblendet und erklärt werden. Im schlimmsten Fall stehen hinter jedem Aufzählungspunkt<br />

Sätze, die der Vortragende vorliest. Beides ist ziemlich langweilig. Das Vorlesen umso mehr, weil<br />

die Zuhörer schneller lesen können als der Referent sprechen kann. Sie sind inhaltlich also immer<br />

voraus und werden vom mündlichen Vortrag eher aufgehalten.<br />

Durch die Kombination der beiden Punkte – viel Verzierung plus Aufzählungen – entstehen oft<br />

dicht gedrängte Folien, bei denen die „Botschaft“ völlig unklar ist und die man als Zuhörer schnell<br />

überfliegt, um sie dann mit etwas Verzögerung noch einmal vorgelesen zu bekommen.“<br />

Nach: Tipps für gute Präsentationen mit Powerpoint<br />

http://www.kreisgymnasium-neuenburg.de/unterricht/itg/tipps-fuer-gute-praesentationen-mitpowerpoint/<br />

Es sprechen aber auch lernpsychologische Überlegungen gegen die durch den PowerPoint-<br />

Standard nahegelegte Verdopplung des auf den Folien zu lesenden Texts durch den Vortrag.<br />

„Redundanzen zwischen Rede und Textfolie“ führen zu störenden Überlagerungen. (Bezieht sich<br />

nicht auf das Präsentieren und Vorlesen von Zitaten bzw. Thesen, die dann erläutert werden.) Die<br />

Folien sollten stattdessen um die Vorteile der Multimodalität zu nutzen, die Rede durch<br />

Abbildungen illustrieren und unterstützen.<br />

© 2012 NLQ 14 Stand: 04.10.2012

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