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Satzung zum Bebauungsplan Scheuenviertel Altlandsberg

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<strong>Satzung</strong> Stadt <strong>Altlandsberg</strong>, <strong>Bebauungsplan</strong> „Scheunenviertel <strong>Altlandsberg</strong>“<br />

mit ihrer dichten und räumlich engen geschlossenen Bebauung durch Scheunen noch gut<br />

erleben. Die charakteristischen Gestaltungsmerkmale, die hohen Traufhöhen, die Dachformen,<br />

die Materialien mit Klinkern und Dachziegeln, die großen Einfahrstore, viele<br />

Schmuckelemente in den Fassaden usw. sind noch erhalten und erkennbar. Besonders<br />

prägnant lässt sich der Straßenraum im nördlichen Teil des Bollensdorfer Weges erleben,<br />

wo die historische Pflasterung mit Feldsteinen noch besteht. In den beiden anderen Straßenräumen<br />

ist die Straßenoberfläche aufgrund ihrer Funktion als übergeordnete Verkehrswege<br />

modernen verkehrstechnischen Bedingungen angepasst worden. Bindeglied<br />

zwischen historischer Altstadt und Scheunenviertel ist der Bereich am Kleinbahnhof, in<br />

dem sowohl das Gebäude als auch die im Jahr 2005 neu gestalteten Freianlagen wesentliche<br />

Elemente die historische Gestaltung aufnehmen, beispielsweise in der Materialwahl.<br />

Wenige der Scheunen werden heute noch landwirtschaftlich genutzt. Es handelt sich dabei<br />

vor allen Dingen um eine Nutzung als Lager bzw. Bergeraum zur Unterbringung von<br />

Stroh oder ähnlichen Dingen. Gewerbliche Nutzungen beschränken sich vorwiegend auf<br />

die Lagerung von Geräten, Baumaterial und ähnlichem. Aktiv produzierendes Gewerbe ist<br />

nicht anzutreffen. Eine Wohnnutzung gibt es heute nur in einer gestalterisch unsachgemäß<br />

ausgebauten Scheune.<br />

Im Widerspruch zu der beabsichtigten künftigen Nutzung steht die vorgefundenen Grundstücksteilung.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bilden die meisten Scheunen ein eigenes<br />

Flurstück und die umgebenden Flurstücke gehören meist nicht den Eigentümern der<br />

Scheunenflurstücke. Somit ist eine künftige Nutzung und Erschließung der Scheunen<br />

zwingend mit einer entsprechenden Bodenordnung verbunden.<br />

Ende der 90er Jahre wurde nördlich der Strausberger Straße unmittelbar an die Scheunen<br />

angrenzend eine große Gärtnerei in den Außenbereich eingeordnet. Diese wird erschlossen<br />

durch eine Lücke in der Scheunenfront auf der Nordseite der Strausberger Straße.<br />

Obwohl dies eine durchaus vertretbare und sinnvolle Nutzung in diesem Bereich ist, wurde<br />

funktionell und gestalterisch leider keine Verbindung zwischen Gärtnerei und historischen<br />

Scheunen erreicht, so dass nach wie vor der die Gärtnerei den Eindruck eines Fremdkörpers<br />

neben den Scheunen vermittelt.<br />

Die entlang der Zufahrtsstraßen in die Landschaft hinein ragenden Scheunen bilden den<br />

architektonischen Auftakt für <strong>Altlandsberg</strong> und damit den für das Stadtbild prägenden Eindruck<br />

für die Besucher des historischen Stadtzentrums. Sie haben in dieser Beziehung eine<br />

besondere Bedeutung als prägendes Element für die ehemalige Ackerbürgerstadt <strong>Altlandsberg</strong>.<br />

Gerade in der Verbindung zwischen historischem Altstadtkern mit seinen charakteristischen<br />

großen Hofstrukturen und dem Scheunenviertel vor den Toren der Stadt<br />

liegt die städtebaulich funktionelle und gestalterische Besonderheit der ehemaligen Ackerbürgerstadt.<br />

Diese Besonderheit zu erhalten und zu stärken ist nun der zweite logische<br />

Schritt einer städtebaulichen Entwicklung nach der Stadtsanierung des historischen Zentrums.<br />

Dieses stellt eine städtebauliche Schwerpunktaufgabe für die nächsten Jahre dar,<br />

welche mit der Erarbeitung des <strong>Bebauungsplan</strong>es für das Scheunenviertel <strong>Altlandsberg</strong><br />

begonnen wurde.<br />

Ein erster großer Schritt, um die städtebauliche Missstände zu beseitigen, ist der in den<br />

vergangenen Jahren begonnene Abriss der großen Stallanlagen zwischen Strausberger<br />

Straße und Fredersdorfer Chaussee. Hierbei hat die Stadt <strong>Altlandsberg</strong> erste wesentliche<br />

Schritte zur Verbesserung der Situation unternommen. Außerhalb des <strong>Bebauungsplan</strong>gebietes<br />

wurden am östlichen Rand des Scheunenviertels 2 Hektar ehemaliger Schweine-<br />

10 Dipl.-Ing. Stefan Bolck, Büro für Stadt-, Dorf- und Freiraumplanung – September 2006

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