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Verbandsleben Inhalt - AGV Bau Saar

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VERTRAGSWESEN<br />

A KTUELLE<br />

R ECHTSPRECHUNG<br />

1. Nachweis und Abrechnung von<br />

Stundenlohnarbeiten<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 17. April 2009<br />

Az. VII ZR 164/07<br />

Zur schlüssigen Begründung eines<br />

nach Zeitaufwand zu bemessenden<br />

Vergütungsanspruchs muss der Unternehmer<br />

grundsätzlich nur darlegen,<br />

wie viele Stunden für die Erbringung<br />

der Vertragsleistungen angefallen<br />

sind.<br />

Die Vereinbarung einer Stundenlohnvergütung<br />

für Werkleistungen begründet<br />

nach Treu und Glauben eine<br />

vertragliche Nebenpflicht zur wirtschaftlichen<br />

Betriebsführung, deren<br />

Verletzung sich nicht unmittelbar vergütungsmindernd<br />

auswirkt, sondern<br />

einen vom Besteller geltend zu machenden<br />

Gegenanspruch entstehen<br />

lässt. Dessen tatsächliche Voraussetzungen<br />

muss der Besteller nach allgemeinen<br />

Grundsätzen darlegen und beweisen.<br />

Der Unternehmer muss zu Art und <strong>Inhalt</strong><br />

der nach Zeitaufwand abgerechneten<br />

Leistungen jedenfalls so viel<br />

vortragen, dass dem für die Unwirtschaftlichkeit<br />

der Leistungsausführung<br />

darlegungspflichtigen Besteller eine<br />

sachgerechte Rechtswahrung ermöglicht<br />

wird. Insoweit trifft ihn eine sekundäre<br />

Darlegungslast.<br />

Welchen Sachvortrag der Unternehmer<br />

danach zur Erfüllung seiner sekundären<br />

Darlegungslast konkret zu<br />

führen hat, ist einer generalisierenden<br />

Betrachtung nicht zugänglich und<br />

muss im Einzelfall unter Berücksichtigung<br />

des jeweiligen Vorbringens der<br />

Gegenseite beurteilt werden. Maßstab<br />

hierfür ist das Informations- und Kontrollbedürfnis<br />

des Bestellers.<br />

2. Vergabeverfahrensrisiko<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 11. Mai 2009<br />

Az. VII ZR 11/08<br />

Ein Zuschlag in einem durch ein Nachprüfungsverfahren<br />

verzögertem öffentlichen<br />

Vergabeverfahren über<br />

<strong>Bau</strong>leistungen erfolgt auch dann zu<br />

den ausgeschriebenen Fristen und Terminen,<br />

wenn diese nicht mehr eingehalten<br />

werden können.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Der so zustande gekommene <strong>Bau</strong>vertrag<br />

ist ergänzend dahin auszulegen,<br />

dass die <strong>Bau</strong>zeit unter Berücksichtigung<br />

der Umstände des Einzelfalles<br />

und der vertragliche Vergütungsanspruch<br />

in Anlehnung an die Grundsätze<br />

des § 2 Nr. 5 VOB/B anzupassen<br />

sind.<br />

3. Gewährleistungsbürgschaft und<br />

Abnahme<br />

OLG München<br />

Urteil vom 18. November 2008<br />

Az. 28 U 3572/08<br />

Eine Gewährleistungsbürgschaft, mit<br />

der ein Gewährleistungsbareinbehalt<br />

abgelöst wird, haftet regelmäßig lediglich<br />

für Gewährleistungsansprüche,<br />

welche nach Abnahme aufgetreten<br />

sind. Mängel, die bereits vor oder bei<br />

Abnahme entstehen, werden von der<br />

Gewährleistungsbürgschaft nicht gedeckt.<br />

Das Urteil des OLG München kann nur<br />

als konsequent betrachtet werden, da<br />

generell erst nach der Abnahme die<br />

Gewährleistung greift. Vor der Abnahme<br />

hat der Auftraggeber gegen den<br />

Auftragnehmer den allgemeinen Erfüllungsanspruch.<br />

Dieses Urteil zeigt<br />

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