02.02.2013 Aufrufe

Verbandsleben Inhalt - AGV Bau Saar

Verbandsleben Inhalt - AGV Bau Saar

Verbandsleben Inhalt - AGV Bau Saar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

che. Die privaten Auftraggeber sind<br />

auch hier schneller: Ca. 59 % zahlen<br />

die Abschlagsrechnung innerhalb einer<br />

Woche. Nur 5 % brauchen dafür<br />

bis zu sechs Monate und mehr.<br />

„Diese Zahlen zeigen, dass der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

als Kreditgeber weiter<br />

gerne in Anspruch genommen wird.<br />

Als eine der wenigen Branchen gehen<br />

wir in Vorleistung; dafür müssen wir<br />

dann noch Monate auf unser Geld<br />

warten,“ so Loewenstein weiter. „Unsere<br />

Mitarbeiter wie auch unsere Lieferanten<br />

erwarten ihr Geld pünktlich.“<br />

Die Umfrage macht deutlich, dass das<br />

Zahlungsverhalten von privaten und<br />

vor allem von öffentlichen Auftraggebern<br />

weiter unbefriedigend ist. Gerade<br />

angesichts der Wirtschaftskrise sind<br />

Zahlungsverzögerungen existenzbedrohend,<br />

weil den Betrieben Liquidität<br />

entzogen wird.<br />

„Wir fordern die öffentliche Hand daher<br />

auf, die Zahlungsziele der VOB<br />

endlich einzuhalten.<br />

Das wäre eine sinnvolle Ergänzung der<br />

Konjunkturpakete.“ appellierte Loewenstein<br />

an die öffentlichen Auftraggeber.<br />

Darüber hinaus fordert das deutsche<br />

<strong>Bau</strong>gewerbe generell die Zahlungsfristen<br />

in der VOB zu verkürzen. So<br />

könnte z.B. die Prüffrist bei Pauschalverträgen<br />

auf 14 Werktage verkürzt<br />

werden, die Leistungszeit bei Abschlagszahlungen<br />

von 18 auf 7 Werktage<br />

sowie die Zahlungsfrist für die<br />

Schlusszahlung von zwei auf einen<br />

Monat.<br />

„Die öffentliche Hand sollte bereit<br />

sein, das Instrument, Vorauszahlungen<br />

zu leisten, grundsätzlich auch einzusetzen,<br />

die VOB sieht das nämlich<br />

durchaus vor,“ forderte Loewenstein.<br />

W OHNUNGSMANGEL<br />

IN D EUTSCHLAND<br />

<strong>Bau</strong>verbände wollen vorbeugen<br />

In Deutschland werden immer weniger<br />

Wohnungen gebaut. In Städten<br />

wie München,Frankfurt und Düsseldorf<br />

steigen die Mieten und erste<br />

Wohnungsengpässe zeichnen sich ab.<br />

Vor diesem Hintergrund haben sich<br />

der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

(HDB), der Zentralverband<br />

des <strong>Bau</strong>gewerbes (ZDB) und die Indu-<br />

striegewerkschaft<strong>Bau</strong>en-Agrar-Umwelt (IG BAU) erstmalig zu einer gemeinsamen<br />

wirtschaftspolitischen Initiative,<br />

der „Initiative Wohnungsbau<br />

in Deutschland“, zusammengetan.<br />

„Wir brauchen in der nächsten Legislaturperiode<br />

eine Neuausrichtung der<br />

Wohnungsbauförderung. Neben die<br />

erfolgreiche Förderung der Wohnungsmodernisierung<br />

muss künftig<br />

auch die Förderung des Abrisses und<br />

Neubaus von Ersatzwohnungen treten“,<br />

sagt Herbert Bodner, Präsident<br />

des HDB auf einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

am 3. September 2009.<br />

Sonst seien insbesondere in den Ballungszentren<br />

Wohnungsengpässe<br />

nicht mehr zu vermeiden.<br />

Die Zahl der neu erstellten Wohnungen<br />

lag nach Angaben des Statistischen<br />

Bundesamts im vergangenen<br />

Jahr bei nur 155 820. Vier Jahre zuvor<br />

wurden noch rund 100 000 Wohnungen<br />

mehr fertiggestellt. Der Staat hatte<br />

sich in den letzten Jahren immer<br />

mehr aus der steuerlichen Förderung<br />

des Mietwohnungsbaus zurückgezogen.<br />

„Im Mietwohnungsbau sind angesichts<br />

schwacher Renditen höhere Abschreibungssätze<br />

erforderlich. Mit<br />

dem Neubau von Mehrfamilienhäusern<br />

ist eine mit anderen Anlageformen<br />

vergleichbare Rendite nicht zu realisieren.<br />

Deshalb muss der Abschreibungssatz<br />

in den ersten Jahren von<br />

derzeit 2 auf 4 Prozent verdoppelt<br />

werden“, sagt IG BAU-Vorsitzender<br />

Klaus Wiesehügel. Dazu komme der<br />

beschäftigungspolitische Effekt. „10<br />

000 zusätzliche Wohnungen jährlich<br />

schaffen Beschäftigung für rund 30<br />

000 Arbeitnehmer“, sagt der Gewerkschafter.<br />

„Gerade der Ein- und Zweifamilienhausbau<br />

hat seit Abschaffung der Eigenheimzulage<br />

und Erhöhung der<br />

Umsatzsteuer eine regelrechte Talfahrt<br />

erlebt. Wir regen deshalb eine<br />

nachgelagerte Besteuerung für selbstgenutztes<br />

Wohneigentum an. Außerdem<br />

müssen Handwerkerleistungen<br />

im Bestand genauso steuerlich gefördert<br />

werden wie die sog. haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen’“, betont ZDB-<br />

Präsident Hans-Hartwig Loewenstein.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

K ORREKTUR DER<br />

W OHNUNGSBAU-<br />

POLITIK IST H AUPT-<br />

FORDERUNG AN<br />

SCHWARZ- GELBE<br />

K OALITION<br />

„Der Wohnungsneubau muss uns mit<br />

Sorge erfüllen, und nicht nur, weil<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen leere Auftragsbücher<br />

haben, sondern vor allem auch,<br />

weil wir in einigen Regionen Deutschlands<br />

bereits wieder auf Wohnungsknappheit<br />

zulaufen. Hier muss die Politik<br />

endlich gegensteuern: Das ist<br />

auch eine unserer Hauptforderungen<br />

an die neu gewählte Bundesregierung,“<br />

so der Vorsitzende der Bundesvereinigung<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft, Karl-Heinz<br />

Schneider, in Berlin.<br />

Schneider machte deutlich, dass aufgrund<br />

einer Studie des Bundesamtes<br />

für <strong>Bau</strong>wesen und Raumordnung der<br />

allein aus der demografischen Entwicklung<br />

abgeleitete Neubaubedarf<br />

auf jährlich 225.000 Wohnungen beziffert<br />

werde. Rechne man den qualitativen<br />

Bedarf in Höhe von rund<br />

175.000 Wohnungen mit ein, so liege<br />

der jährliche <strong>Bau</strong>bedarf bei rund<br />

400.000 Wohnungen pro Jahr, um<br />

mittel- und langfristig den Bedarf an<br />

bezahlbaren und energetisch vernünftigen<br />

Wohnungen zu decken.<br />

„Aufgrund der Abschaffung der Eigenheimzulage<br />

sind gerade junge Familien<br />

mit Kindern förmlich ausgegrenzt<br />

worden, sich die eigenen Vier-<br />

Wände leisten zu können, und das<br />

trotz niedriger Hypothekenzinsen. Das<br />

kann nicht in unser aller Interesse<br />

sein,“ so Schneider. Schneider weiter:<br />

„Daher haben wir uns schon im vergangenen<br />

Jahr für ein Optionsmodell<br />

stark gemacht: Danach kann in die<br />

<strong>Bau</strong>finanzierung eingebrachtes Eigenkapital<br />

ebenso wie Tilgungsleistungen<br />

für Fremdkapital noch in der gleichen<br />

Periode steuerlich abgesetzt werden.<br />

Die daraus entstandene Steuerschuld<br />

wird verzinst und später nachgelagert<br />

versteuert. Das Optionsmodell hat darüber<br />

hinaus den Vorteil, dass es sich<br />

problemlos auch auf Bestandsmaßnahmen<br />

anwenden lässt. Wir erneuern<br />

unsere Forderung und appellieren an<br />

die Unterhändler der neuen Regierungsparteien,<br />

sich diesem Vorschlag<br />

zu öffnen.“<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!