Anlage 2 Rechtsgutachten - RIS
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dere Schallschutzmauern, scheiden aufgrund der an den Georg-Freundorfer-Platz angren-<br />
zenden bis zu 6-geschossigen Wohnbebauung aus. 97 Auch ausreichende Schutzabstände<br />
der Skatefläche zur Wohnbebauung sind vorliegend nicht möglich. Auch eine weitere Ein-<br />
schränkung der Nutzungszeit verspricht vorliegend keine Beschränkung auf das gebotene<br />
Mindestmaß. Die durchgeführten Lärmmessungen haben ergeben, dass auch eine weitere<br />
zeitliche Einschränkung der Skatenutzung auf dem Georg-Freundorfer-Platz keine Reduzie-<br />
rung der belästigenden Geräuschimmissionen auf ein Mindestmaß zur Folge hätte, da diese<br />
hauptsächlich von Sprungübungen ausgehen, auf die eine weitere zeitliche Nutzungsbe-<br />
schränkung keine Auswirkung hätte.<br />
Die nach dem Stand der Technik unvermeidbaren Lärmimmissionen auf dem Georg-<br />
Freundorfer-Platz i. S. d. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BImSchG können demnach auch nicht<br />
i. S. d. § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BImSchG auf ein Mindestmaß beschränkt werden.<br />
Im Ergebnis liegt damit ein Verstoß gegen die Schutz- bzw. Gefahrenabwehrpflicht nach<br />
§ 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 BImSchG vor.<br />
4. Verstoß gegen § 23 Abs. 1 BImSchG i. V. m. der 18. BImSchV<br />
Darüber hinaus liegt ein Verstoß gegen § 23 Abs. 1 BImSchG i. V. m. § 2 Abs. 2 Nr. 4 der<br />
18. BImSchV entsprechend vor.<br />
Rechtsgrundlage für die 18. BImSchV ist § 23 Abs. 1 BImSchG. 98 Folglich handelt es sich um<br />
eine Rechtsverordnung i. S. v. § 24 Satz 1 Alt. 2 BImSchG. Dahinstehen kann, ob es sich bei<br />
der Skatefläche um eine Sportanlage i. S. v. § 1 Abs. 2 der 18. BImSchV handelt, da die Im-<br />
missionsrichtwerte aus der 18. BImSchV jedenfalls entsprechend für die immissionsschutz-<br />
rechtliche Beurteilung von Freizeiteinrichtungen herangezogen werden. 99 Die auf dem Ge-<br />
org-Freundorfer-Platz festgestellte Lärmbelästigung mit Wirkpegeln von durchschnittlich<br />
64 dB(A) und Pegelspitzen über 80 dB(A), überschreitet den Immissionsrichtwert in § 2<br />
Abs. 2 Nr. 4 der 18. BImSchV um bis zu 14 dB(A) und damit erheblich das Maß dessen, was<br />
in einem reinen Wohngebiet noch vertretbar erscheint. 100 Damit verstößt die Skatenutzung<br />
auch gegen § 23 Abs. 1 BImSchG i. V. m § 2 Abs. 2 Nr. 4 der 18. BImSchV entsprechend. 101<br />
97 Vgl. Fn. 5, Seite 10.<br />
98 Jarass, a.a.O., Fn. 46, § 23 Rn. 26.<br />
99 St. Rspr.: BVerwG, Beschluss vom 11.02.2003 – 7 B 88/02 – NVwZ 2003, 751; BayVGH, Urteil vom 25. 11. 2002 – 1 B<br />
97.1352 – NVwZ-RR 2004, 20; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 16.04.2002 – 10 S 2443/00 – NVwZ-RR 2002, 643<br />
(645); Arndt, Anwendbarkeit der 18. BImSchV auf Spielplätze, Natur und Recht 2001, 445; Ketteler, Sportanlagenlärmverordnung,<br />
1998, 64 f.<br />
100 BayVGH, Urteil vom 26.02.1993 – 2 B 90.1684 – NVwZ-RR 1994, 246, wonach ein Bolzplatz im allgemeinen Wohngebiet<br />
schon unzulässig ist, wenn ein effektiver Schutz der Nachbarn vor erheblichem Lärm (Pegelspitzen bis 73 dB(A)) nicht gewährleistet<br />
ist.<br />
101 Vgl. oben Seite 19-21.<br />
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